Arik Steen

Hunting Prey


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dass er näher heranzoomen sollte. Er hatte schon viele Brüste gesehen, aber noch nie welche, die auf der einen Seite echt und trotzdem derart groß und zudem fest waren.

      «Zoomen sie nun auf ihr Gesicht!», meinte Pope.

      Maier gehorchte. Ihr jammerndes Gesicht kam direkt ins Bild.

      «Sie ist verdammt hübsch!», sagte Johnson anerkennend.

      «Und nun ihr Po!», befahl Pope.

      Die Kamerasicht wechselte und Maier zoomte auf ihren Po, der sich nun verführerisch den 51 Kunden präsentierte.

      «Okay, gut!», sagte Pope in das Telefon zu Manson: «Das reicht. Lassen Sie die Frau wieder anziehen und sperren Sie sie meinetwegen bis zur Abreise in eine Zelle. Ich denke, wir sind hier bald durch mit der Abstimmung. Dann können Sie aufbrechen!»

      «Okay, verstanden!», kam die Antwort des ehemaligen Fremdenlegionärs. Manson hatte einige Jahre unter französischer Flagge gedient und das war seinem Charakter definitiv anzumerken.

      Pope starrte auf den Bildschirm auf dem die Namen der Kunden aufgelistet waren. Die Abstimmung konnte beginnen. Alle 51 Kunden waren zugeschaltet und hatten nun die Möglichkeit ihre Kandidaten zu wählen. Nur 6 Frauen wollte Pope auf die Insel schicken.

      «Wer die Wahl hat, der hat die Qual!», meinte Johnson und starrte auf den Monitor. Alle zehn Frauen waren aufgelistet, jede mit einem Foto des Gesichts.

      «Das ist ein dämlicher Spruch!», sagte Pope.

      Johnson nickte: «Man sagt das ja auch nur so!»

      «Die Menschen reden viel, wenn der Tag lang ist!», erwiderte der Milliardär: «Wir geben unseren Kunden jetzt ein wenig Zeit. Sobald wir das Abstimmungsergebnis haben, zahlen Sie die Verlierer entsprechend aus und die Gewinner werden so schnell wie möglich zu uns auf die Seychellen gebracht. Von dort geht es dann mit dem Helikopter auf die Insel.»

      «Es wird in jedem Fall eine spannende Jagd. Die alte Insel war ungefähr 1000 mal 800 Meter. Die neue Insel ist gut 4200 Meter auf 3000 Meter. Das macht die Sache nicht einfach. Für beide Seiten nicht.», meinte Mayer. Er freute sich auf das neue Projekt.

      Hotel Resort

      Florian hatte es bei einem Cocktail belassen und war dann wieder hinauf ins Hotel gegangen.

      «Ich wäre dann hier!», meinte Florian an der Hotelrezeption.

      Die Angestellte nickte freundlich: «Es dauert ein wenig. Aber gehen Sie doch bis dahin in den Saal dort. Es wird sie jemand dann abholen.»

      «Okay!», meinte Florian und ging dann in die Richtung, die ihm die Bedienstete gezeigt hatte.

      Florian betrat den Saal mit gemischten Gefühlen. Er öffnete die runde Türe und ging dann hinein. Überrascht blieb er im Türrahmen stehen. Er konnte auf den ersten Blick eine Bar sehen, ein paar Tische und Stühle und eine große Bühne auf der eine Art Bock stand. Das Licht war gedämmt und ein paar Männer saßen an den Tischen.

      Florian war überrascht, er hatte gar nicht erwartet, dass hier so viele Leute waren. Aus den Boxen drang Musik. Rhythmusbetonter Blues füllte den Raum ohne aufdringlich zu wirken. Die Lautstärke war dezent ...

      Er setzte sich an einen der Tische und bestellte einen Wodka.

      Interessiert schaute sich der Hamburger Erotikautor um. Männer unterschiedlichen Alters waren anwesend. Ganz hinten an einem Tisch sah er auch eine Frau. Zwei Tische weiter konnte er Dimitri sehen. Allerdings ohne seine Frau, die vermutlich noch unten am Strand war.

      Florian schaute auf die Bühne. Eine Frau wurde hereingeführt. Sie war, bis auf ein ledernes Halsband, vollkommen nackt.

      War das einer der Sklavinnen von denen Pope erzählt hatte?

      Sie wirkte selbstbewusst und in keiner Weise ängstlich. Fast Stolz marschierte sie in die Mitte der Bühne. Lange, schwarze Locken die ihr über bis über die Schulter gingen, rahmten ein hübsches Gesicht ein. Große Brüste die bei jedem Schritt leicht wippten. Eine weibliche Figur und lange Beine rundeten das Gesamtbild ab.

      Der Mann, der sie hereinführte, hatte einen schwarzen Mantel an und trug eine Maske. Er wirkte düster. Florian konnte nicht hören was er zu der Frau sagte. Aber sie beugte sich über den Bock.

      Gebannt schaute Florian zu wie der schwarzgekleidete Mann eine Rute aus seinem Mantel hervorzuzaubern schien. Vielleicht hatte er sie die ganze Zeit auch schon in der Hand gehabt. In jedem Fall hatte Florian sie bisher noch nicht gesehen.

      Es war still im Raum. Keiner sagte etwas. Gerade hatte man noch Stimmen gehört, Männer hatten sich unterhalten. Und auch die Musik war leiser gedreht worden.

      Ein lauter Schrei hallte durch den Saal als die Reitgerte auf den Po der Frau knallte. Alle schauten gebannt auf die dargebotene Szene.

      «Sie sind Florian, richtig?», fragte Johnson. Der kräftige Sicherheitsmann und Berater von Pope, stand plötzlich hinter dem Hamburger.

      Florian trank seinen Wodka mit einem Zug leer und starrte auf die etwa dreißigjährige Frau. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt. Der Zuchtmeister ließ zum in der Zwischenzeit sicherlich zwanzigsten Mal die Reitgerte auf den Po der Frau knallen. Sie schrie nicht mehr, sondern wimmerte nur noch leise vor sich hin.

      «Mit wem habe ich das Vergnügen?»

      Johnson setzte sich neben Florian: «Mein Name ist Johnson. Ich arbeite für Pope und würde Sie gerne bitten mitzukommen.»

      «Okay .... ich habe auf Sie gewartet!»

      «Mr. Pope möchte Ihnen gerne etwas zeigen. Sicherlich werden sie dann auch erfahren warum mein Arbeitgeber Sie eingeladen hat.»

      Florian nickte: «In Ordnung. Ich habe mich ohnehin schon gefragt warum ich hier unter den ganzen Millionären sitze. Das ist so irgendwie gar nicht mein Level!»

      «Ja. Das stimmt!», grinste Johnson: «Sie sind Erotikautor und verdienen mit ihren Büchern wahrscheinlich nicht mal so viel, dass sie sich von ihrem Monatsgehalt die Schuhe einiger der anwesenden Herrschaften leisten können!»

      «Ihr Humor gefällt mir!», sagte Florian und stellte sein Wodkaglas ab. In Wirklichkeit ärgerte ihn die Aussage jedoch.

      «Kommen Sie mit. Pope erwartet sie bereits!»

      «In Ordnung!», erwiderte Florian, stand auf und folgte Johnson dann.

      Malea Beach

      Zuri setzte sich für einen Moment lang in den Schatten einer Palme. Sie hatte keine Ahnung wie sie vorgehen sollte.

      Würde ihre Mutter sie suchen?

      Wusste ihre Mutter überhaupt, dass sie auf der Insel war?

      Vermutlich wusste sie es nicht. Also würde sie ihre Tochter auch nicht suchen. Zuri musste selbst aktiv werden, das war ihr in der Zwischenzeit klar. Sie musste sich auf die Suche machen. Aber wohin?

      Immer den Strand entlang ...

      Zuri weinte als sie an ihre Mutter denken musste. Die hatte ihr immer gesagt, dass man Männern nicht trauen konnte. Sie selbst war zwangsverheiratet worden. Für ihre Tochter hatte sie sich was Anderes gewünscht. Aber das war nicht so einfach. Auch die gleichaltrigen jungen Männer in ihrem Dorf hatten es oft auf sie abgesehen. Mit Schrecken erinnerte sie sich daran wie sie immer «Milchkuh» zu ihr gesagt hatten. Jeder hatte einen Blick auf ihre großen Brüste erhaschen wollen ...

       Oktober 2015, Region Kédougou (Senegal)

      Es war schwül und die warme Luft zog kaum aus dem kleinen Tal in dem der afrikanische Stamm des Volkes der Wolof lebte. Seit recht langer Zeit hatte es nicht mehr geregnet. Die Angehörigen des Stammes konnten damit zwar in der Regel recht gut umgehen, unangenehm war es dennoch.

      «Geht die Milchkuh Wäsche waschen?», fragte der siebzehnjährige Amaru. Ein schlaksiger, dunkelhäutiger junger Mann mit breiter Schädeldecke und dicker Nase.

      Sein