Arik Steen

Hunting Prey


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Kofferraum und ließ die afrikanische junge Frau einsteigen.

      Zuri schaute hinaus zum Hotel. Vermutlich sah sie dieses große Gebäude zum letzten Mal. Wahrscheinlich ging es nun wirklich los.

      Gut eine Stunde fuhr das Auto und hielt schließlich vor einem großen Gebäudekomplex.

      «Aussteigen!», sagte Manson.

      «Ich dachte, ich soll auf ein Schiff gehen?», fragte Zuri auf Afrikanisch und schaute skeptisch auf das Gebäude vor sich: «Müssen wir nicht wieder in diesen großen Flieger einsteigen?»

      Manson reagierte nicht. Erstens weil er sie nicht verstand und zweitens, weil er gar nicht darauf eingehen wollte. Vielleicht war es besser, dass er ihre Sprache nicht konnte.

      Er führte Zuri in das polnische Gefängnis. Nach der ersten Frauenjagd hatte Pope die verrückte Idee gehabt eine ehemalige Vollzugsanstalt zu mieten um dort ein sogenanntes Casting durchzuführen. Neun Frauen hatte man dort vorgestellt. Alle bis auf die Chilenin Mariá waren freiwillig dabei. So auch Zuris Mutter Bia.

      Im Eingangsbereich befahl er der jungen Afrikanerin sich auf eine der harten Bänke zu setzen.

      «Wann geht es endlich los?», fragte sie: «Wo sind wir überhaupt hier?»

      «Halt einfach die Schnauze!», sagte Manson genervt und meinte dann zu den Männern: «Wir warten bis wir den Befehl bekommen abzubauen. Dann muss es aber schnell gehen!»

      «In Ordnung, Boss!»

      «Und macht noch eine Runde durch den Gefängnistrakt. Ihr könnt den Frauen ruhig sagen, dass die Abstimmung gleich beginnt!», sagte Manson.

      «Wo ist meine Mama?», fragte Zuri.

      «Sei still!», antwortete Manson: «Herrgott noch mal. Ich muss mich konzentrieren.» Er öffnete sein Tablet, um die möglichen Abflugzeiten vom Warschauer Flughafen zu koordinieren!

      «Ich möchte meine Mutter sehen!», sagte Zuri in ihrer Sprache.

      »Siehst du das?», fragte Manson zornig und hielt das Tablet vor ihr Gesicht: «Das ist verdammt noch mal wichtig. Sonst sitzen wir in diesem Loch fest!»

      Zuri war wütend. Keiner verstand sie, jeder redete immer nur auf sie ein. Schubste sie rum. Sie nahm ihm das Tablet weg und warf es zu Boden.

      »Bist du wahnsinnig?», herrschte er sie an: «Du Göre drehst ja vollkommen durch, oder?»

      Sie schrie auf, als er sie am Handgelenk packte. Sofort kamen zwei von Mansons Männer herein: «Alles okay, Boss?»

      Manson war wütend: «Bringt sie in den Vorführraum. Zieht sie aus und fesselt sie an die Wand. Sie soll Respekt lernen!»

      Unter lautem Protest brachten die Männer die junge Afrikanerin in den Vorraum.

      Zur gleichen Zeit auf den Seychellen in der Jacht von Pope, bereitete man die Abstimmung vor. IT-Fachmann Maier schaute verdutzt auf den Bildschirm. Eigentlich war das Casting vorbei. Die Kamera im Vorführraum im polnischen Gefängnis lief jedoch noch. Er sah, wie zwei der Männer aus der Einheit die junge Afrikanerin reinbrachten und rief nach seinem Chef: «Mr. Pope. Was wird das? Warum bringt Manson die Afrikanerin in den Vorführraum?»

      «Die Afrikanerin hat sich doch schon vorgestellt!», sagte Pope: «Keine Ahnung. Von mir gab es keine Anweisung!»

      «Ich meinte auch nicht Bia, sondern ihre Tochter!», sagte Maier.

      Pope rollte mit seinem Rollstuhl näher. Er schaute auf den Bildschirm und sah Zuri mitten im Raum stehen. Anders als die Frauen, die sich bisher vorgestellt hatten, war sie allerdings nicht nackt.

      «Was soll das?», fragte Pope und zeigte auf das Satellitentelefon: «Geben Sie mir Manson!»

      Manson war schnell am Apparat: «Was gibt es?»

      «Was soll das mit Zuri?»

      «Sie ging mir auf den Geist. Ständig quasselte sie was auf Suaheli! Und sie hat mein Tablet ...»

      «Die Sprache heißt Wolof!», sagte Pope böse: «Aber was macht sie in dem Raum, verdammt? Die Kameras laufen noch.»

      «Vielleicht hält sie die Schnauze, wenn sie mal irgendwo hin gekettet wird. Hätte ich sie im Auto lassen sollen? Wir brechen hier im Moment alle Zelte ab. Wir brauchen aber noch eine Weile. Und sie nervt einfach. Außerdem ist mein Tablet Schrott!»

      «Herrje, ihr Tablet. Meine Güte. Das wird ohnehin von mir bezahlt!»

      «Sie ist zickig geworden!», erwiderte Manson: «Ich wollte ihr nur eine Lektion erteilen, mehr nicht!»

      «Verdammt. Bezahl ich Ihnen nicht genug?», Pope war außer sich: «Seit wann treffen Sie hier irgendwelche Entscheidungen?»

      «Herrgott. Dann bring ich sie wieder raus!», antwortete Manson.

      Pope seufzte: «Tun Sie das. Sagen Sie ihr, dass alles nur ein Missverständnis war ...»

      «Pff!», Manson war gar nicht begeistert, aber er wollte auch nicht mehr weiter widersprechen. Eines aber musste er klarstellen: «Sie wissen schon, dass sie kein Wort versteht, oder? Ich erklär ihr gerne auf drei verschiedenen Sprachen, wie leid es uns tut. Das versteht sie aber nicht!» Er ging in den Raum und gab den Männern den Befehl die Afrikanerin wieder raus zu bringen.

      «Warten Sie!», sagte Johnson, als er auf den Bildschirmen sah, dass die Männer Zuri wieder hinausbringen wollten.

      «Was ist denn jetzt schon wieder?», fragte Pope.

      «Zwei unserer Kunden wollen wissen, wer das ist. Sie würden Zuri gerne präsentiert bekommen. Vielleicht sollten Sie sich das noch mal überlegen?»

      «Was für Kunden sind das?», Pope schaute auf den Bildschirm. Als er die Namen las fluchte er: «Verdammt! Vielleicht sollten wir die nicht verärgern!»

      «Empfehle ich auch!», meinte Johnson: «Lassen Sie doch die Kunden entscheiden!»

      «Also gut!», seufzte Pope.

      «Was jetzt?», bellte Manson ins Telefon.

      «Präsentieren Sie Zuri!»

      Manson stöhnte auf: «Okay, und wie? Demutsposition, Kreuz liegend, Kreuz stehend oder auf allen Vieren?»

      «Auf allen Vieren!», erwiderte Pope nach kurzem Zögern.

      Manson grinste: «Sie wollen sie am Ende sogar auf die Insel schicken? Verdient hätte sie es!»

      »Das entscheiden die Kunden!», sagte Pope und er hoffte, dass sie sich gegen sie entschieden. Es reichte ihm, dass er María aus Chile bereits ins «Rennen» schicken wollte.

      Sie führten Zuri zum Sklavenaltar. Entsetzt starrte sie auf die Konstruktion mit den verschiedenen möglichen Fesselvarianten.

      «Reißt ihr die Klamotten vom Leib!», befahl Manson.

      Zuri schrie, schlug wie wild um sich, aber gegen die kräftigen Männer hatte sie kaum eine Chance. Entsetzt und voller Panik musste sie zulassen, dass sie entkleidet wurde. Schützend nahm sie die Hände vor ihr Geschlecht und vor die Brüste ...

      «Knie dich hin!», befahl Manson.

      Sie schaute nach vorne: «Bitte nicht! Bitte!»

      Grob drückte Manson und einer seiner Gehilfen sie zu Boden. Dann befestigten sie die Fesseln an ihren beiden Fußgelenken und an ihrem Unterschenkel unterhalb der Knie.

      Manson nahm ihre beiden Handgelenke und zerrte sie nach vorne zu den Handgelenksfesseln. So zwang er die junge Frau auf alle Viere.

      Kunden auf der ganzen Welt starrten in ihren Villen oder Häusern auf den Bildschirm.

      «Wir haben eine Nachzüglerin! Zuri aus Senegal, die im Übrigen die Tochter der bereits vorgestellten Kandidatin Bia ist!», sagte die Computerstimme: «Leider spricht sie nur eine afrikanische Sprache, weshalb wir keine Fragen stellen können.»

      Die Kamera