Wolfgang Dieter Schreyer

Etwas abseits von der Norm.


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der entflohenen Liebsten einen Gruß.

      >Du weißt, du hast mich gedemütigt

      und sehr verletzt mein enttäuschtes Herz

      und mir zugefügt tiefen seelischen Schmerz,

      doch ich will dir verzeihen deinen makabren Scherz.

      Schwamm drüber, doch wir müssen reden,

      so wie bisher kann ich mit dir nicht weiterleben.

      Du bist so träge und so nachlässig und schaust mich kaum noch an;

      du behandelst mich nicht mehr wie ein seine Ehefrau noch liebender Mann.

      Was hindert dich, mich mal zu umarmen und mich zu streicheln,

      mir liebevoll in die Augen zu blicken

      und mich ab und zu auch wieder tüchtig zu ficken.

      Zeig´s mir doch, wenn du mich immer noch liebst,

      und du mir meine kleinen Schwächen auch gnädig vergibst.

      Ich würde mich gerne wieder an dich schmiegen, dich küssen,

      mit dir herumalbern und lachen,

      auf dass wir uns künftig noch ein glückliches, schönes

      und zufriedenes gemeinsames Leben machen.<

      Das hoffe auch ich immer wieder und unverdrossen, heute, hier und jetzt,

      denn die Hoffnung, diese starke, tröstende Kraft, stirbt ja bekanntlich zuletzt.

      WS 052010

      Über die Liebe.

      Die Engel, die nennen es Himmelsfreud,

      die Teufel, die nennen es Höllenleid,

      die Menschen, die nennen es - LIEBE.

      Heinrich Heine

      Neben Lust und Leid und Leidenschaft ist der Liebe

      Eines noch beschieden,

      das ewige Wechselspiel zwischen Krieg und Frieden.

      Meingott Walter (nach Horaz)

      Verzeih´ mir bitte,

      wenn ich dich gekränkt, gedemütigt oder seelisch verletzt habe,

      eine mir anscheinend vom Schicksal manchmal zugeteilte Gabe.

      Von mir war das alles niemals bösartig und hinterhältig gemeint, auch

      wenn es dir offensichtlich emotional ganz anders erscheint.

      Ich möchte dich um Verzeihung bitten für alle meine schweren Vergehen,

      und ich wünschte von ganzem Herzen, sie wären niemals geschehen.

      Könntest du sie mir noch einmal mit Großmut und Nachsicht vergeben?

      Ich bemühe mich unvermindert, weiterhin nach stärkerer Selbstdisziplin zu streben.

      Und mit ein paar mir zugedachten liebevollen und zärtlichen Küssen

      könntest du wieder ins Lot bringen mein aufgewühltes, schlechtes Gewissen;

      und wenn du mich mit Hingabe an deinen stolzen Brüsten tutschen lässt,

      lade ich dich gerne ein zu einem gemeinsamen, vergnüglichen Versöhnungsfest.

      Zwar bemühe ich mich immerfort, dass ich ein fehlerfreier, toleranter und idealer Gatte werde,

      doch ein schwacher Charakter hat es halt nicht immer leicht auf dieser unberechenbaren Erde.

      Verzeih´ mir, bitte! Verzeih´! Das ist ein echter Hilfeschrei!

      WS 052010

      Ein kleines Liebeslied für meine Frau.

      Ich liebe dich trotz allem, was zwischen uns ist gewesen,

      wir verhalten uns manchmal wie zwei störrische alte Besen,

      doch ich gedenke, ich bin von manchem bösen Gedanken inzwischen genesen.

      Ich liebe dich, meine Süße, du mein mir angetrautes Weibchen,

      deine Lippen, deine Titten und deinen Arsch, kurzum dein ganzes anschmiegsames Leibchen.

      Ich bestaune oft deine Hartnäckigkeit, dein treffsicheres Bauchgefühl, deine vitale Aktivität und des nachts die gurgelnden Geräusche deiner träumenden Kehle.

      Für entspannten, ruhigen Schlaf wünsche ich dir statt Tabletten zukünftig eine erwachte, fröhliche, befreite Seele.

      Ich bewundere deinen Ordnungssinn, deine Strebsamkeit, deine Reinlichkeit und deinen

      unermüdlichen Fleiß, kurzum deine stolze Hausfrauenehre.

      Ich lasse dich bei der Arbeit gerne selbstständig walten und komme dir dabei möglichst wenig in die Quere.

      Ich liebe die alltäglich von dir appetitlich zubereiteten Speisen, und ich sehne mich nach dem mittäglichen Essen wieder nach zärtlichem Geknutsche, Liebkosungen und beieinander liegendem Gekuschel -

      und nach dem Genuss deiner zarten, köstlich saftigen Venusmuschel.

      WS102010

      Lobeshymne

      Wenn meine Frau ich hätte nicht, wäre ich ein armer Wicht.

      Sie ist eine Klassefrau, wie ein wohl gelungenes Gedicht.

      Sie ist freundlich, flink und fleißig,

      obwohl doch weit schon über dreißig,

      sauber, bescheiden, ordentlich und schlank,

      und meist gesund, nur selten krank.

      Sie ist famos im Organisieren

      und immer vornweg beim Kommunizieren;

      gute Einfälle und Ideen hat sie immer parat,

      und sie trägt einen Diamantring*) mit drei Karat.

      Sie kennt tausend tolle Kochrezepte

      und hat für mich immer gute Konzepte,

      was ich zu tun und zu lassen habe,

      auch wenn ich sie danach gar nicht frage.

      Nähmaschine und Herd bedient sie wie ein Profi,

      den Schneider und den Koch im Haus erspart sie,

      ihre selbst komponierten Gerichte immer lecker schmecken,

      dass man sich nach dem Essen stets die Finger muss lecken.

      Sie arbeitet und schuftet und rackert und macht,

      manchmal sogar bis tief in die Nacht;

      dann fällt sie ins Bett mit letzter Kraft:

      >Gott sei Dank, für heute habe ich es wieder geschafft.<

      Und das tut sie alles ohne Lohn, ohne Geld,

      auch festes Taschengeld sie von mir nicht erhält.

      Manchmal, in Zeiten mit speziellen Gefühlen, bei leisen musikalischen Tönen,

      kann sie bei erregter Stimmung auch noch lustvoll stöhnen.

      Ich