Wolfgang Dieter Schreyer

Etwas abseits von der Norm.


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      Streitkultur

      >Du weißt doch immer alles besser.<

      >Ja, das stimmt, weil ich genau weiß, dass du immer alles besser weißt.<

      >Ich weiß gar nicht immer alles besser, ich sage nur, wie es ist.<

      >Und wie ist es?<

      >Das weißt du doch ganz genau, wenn du immer alles weißt.<

      >Na gut, wenn du meinst, dann weiß ich eben alles besser.

      Dann halte ich mich besser zurück, bevor wir noch anfangen, uns zu streiten.<

      >Meinst du, ich will mit dir streiten? Warum unterstellst du mir das?

      Du bist doch immer, der streiten will, weil du alles besser weißt. Dabei weißt du gar nichts.

      Einen Dreck weißt du.

      Weißt du, wie ich mich fühle? Weißt du es?

      Beschissen fühle ich mich. Immer deine Bevormundung und deine Besserwisserei. Anstatt nett zu mir

      zu sein und mich in die Arme zu nehmen …......,

      aber anscheinend weißt du gar nicht mehr, wie das geht, obwohl du sonst alles weißt. Wann hast du

      mich zuletzt in die Arme genommen, oder gar geküsst?

      Wie viele Jahre ist das her? Sag´s mir.<

      >Na nun übertreibe mal nicht so.<

      >Wie viele Jahre? Sag´ s mir, wenn du es weißt. Und wann hast du mich zuletzt richtig geliebt?

      Ich sage, r i c h t i g geliebt, so mit Laster, Lust und Leidenschaft und allem möglichen Trallalla.

      Wann soll das gewesen sein? Weißt du´ s?

      Ich weiß es nicht, das muss in meinem vorigen Leben gewesen sein.<

      >Jetzt wirst du aber unsachlich. Merkst du nicht selber, dass du maßlos übertreibst?<

      >Na dann sag´ s mir, wenn du es weißt. Aber du weißt es nicht, weil du es längst vergessen hast. Du

      liebst mich nicht mehr.

      Das ist es. Du hast es verdrängt und weißt gar nicht mehr, was das ist - LIEBE. Schlag´ mal nach im

      Lexikon unter L. Lies mal nach, was das ist, und wie das gemacht wird. Und dann komm´ zu mir und

      zeig´ mir, ob du kapiert hast, was da steht, du müder Muffel, du.

      Wenn du mich anschaust, mich umarmst, mich küsst, meine Muschi streichelst - wie zuletzt vor 6

      Monaten – jetzt ist´s mir wieder eingefallen und dann zu mir in meine Liebeslaube kommst, groß und

      stark, und mir zeigst, wie sehr du mich noch liebst,

      dann werde ich in deinen Armen dahin schmelzen vor lauter Glück.

      Das ist Liebe. Jawohl, dahin schmelzen vor Lust und Glück. Ich sehe dir an, du denkst wieder, ich

      übertreibe, aber das ist nicht übertrieben. Ich weiß genau, was ich fühle, denn ich bin schließlich eine

      Frau. Oder weißt du das auch besser?<

      WS 052006

      Das Plagiat.

      Mein lieber Schatz, ich muss dir heute endlich ein Geständnis machen,

      ich bin gespannt, ob du darüber weinen wirst oder vielleicht lachen.

      Ich habe Plagiat betrieben ….....

      Ich habe dein im Laufe der Zeit geäußertes Gedankengut in Form von Vorwürfen, Zurechtweisungen, Ermahnungen, Flüchen und Liebesbezeugungen klammheimlich aufgeschrieben.

      Manchmal hast du mich geliebt und manchmal regelrecht gehasst,

      all´ deine Äußerungen sind authentisch, sprechen für sich selbst, ich habe sie nur thematisch geordnet und in Reime gefasst.

      Ich ließ dieses Traktat zusammen mit ein paar anderen publizieren,

      ohne dich im Voraus darüber zu informieren.

      Ich hoffe, das Werk wird den Lesern gefallen, und sie werden mich dafür huldigen,

      bei dir möchte ich mich für mein illoyales, illegales Verhalten vielmals entschuldigen,

      doch ich sage dir klipp und klar ganz offen ins Gesicht,

      ohne die Anregungen, die ich durch dein Wirken und Walten erhalten habe, gäbe es viele dieser Gedichte nicht.

      Im Vorspann des Enthüllungsbuches steht es folgendermaßen beschrieben:

      Würde meine mir angetraute teure Gattin Leonore nicht regelmäßig den Stoff für meine Geschichten bieten,

      wäre ich kein selbstverliebter Poet geworden, sondern gehörte, wie eine Vielzahl lang gedienter, pensionierter Ehemänner, zu dem großen Haufen einfallsloser, nutzloser und langweiliger Nieten.

      WS 052011

      Tipps zur Reha-Kur.

      Gesund ist es, seinen Körper zu trimmen,

      dabei ist es auch hilfreich, viel zu schwimmen,

      und dem, der krank ist an Rücken oder Brust,

      bereitet das Schwimmen auch mancherlei Lust.

      Die Beine grätschen, kräftig zusammendrücken

      und den Körper gleiten lassen in fein abgestimmter Harmonie,

      das ist belebend für Sehnen, Muskeln und Knochen

      und wohltuend für die schlimmen Knie.

      Atme die Luft ganz tief in dich ein, dehne weit aus deine Büste,

      das kräftigt und strafft allmählich wieder die schlappen Brüste.

      Lass die Luft ganz langsam – wie streichelnd – wieder

      entweichen über Gaumen und Zunge,

      dadurch werden gestärkt Kreislauf, Herz und Lunge.

      Bist du nach dem Kurbetrieb endlich wieder zu Hause

      und präsentierst mir stolz deine gestrafften Titties beim Duschen

      unter der Brause,

      werde ich sie vor Entbehrung greifen, tutschen und lecken,

      ihre Wärzchen knuddeln und lutschen und erkunden,

      wonach sie schmecken.

      Dann werde ich, ohne viel zu bitten oder zu fragen,

      dir dein nasses Höschen herunterziehen und mich am Perlmuttgeschmack

      deiner feuchtschimmernden Venusmuschel laben.

      WS 042007

      Zur falschen Zeit, ein falsches Wort,

      noch dazu am falschen Ort,

      schwupps, schon ist die Liebe fort.

      Manchmal schlummert sie noch in uns drinnen,

      gelegentlich fliegt sie auch ganz von hinnen,

      da hilft kein Köder, weder MILKA-Schokolade noch ein Stück Speck,

      die Liebe ist verschwunden, erloschen, weg.

      Mir ist es passiert, das ist nicht gelogen,

      da kam nach Tagen ein Vogel zu mir geflogen,

      setzte sich nieder auf meinen Fuß,

      hatte