AlAn Anders-Frey

Appetit auf mehr


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noch registriert Marc den überraschten Ausdruck auf Tinas Gesicht, da zieht Ralf ihn mit sich fort ins große Esszimmer.

      Überall brennen Kerzen, kein elektrisches Licht erhellt den Raum. Um den großen Esstisch stehen bereits Leute: Alles Unbekannte, stellt er fest. Eine sehr hübsche Schwarzhaarige in einem kurzen Sommerkleid lächelt ihn süß an. „Cathy, ein scharfes Luder!“, raunt Ralf ihm zu.

      Marc lächelt verlegen, als Cathy sich eng an ihm vorbeischiebt. Er erstarrt, als er ihren Griff in seinem Schritt spürt; ihr Parfüm umschmeichelt seine Nase und benebelt seine Sinne. Ralf stößt den bewegungslos Starrenden in die Seite, packt Cathy am Po und lacht sehr laut.

      „Na, das fängt ja klasse an!“, flüstert Marc und schaut sich weiter im Raum um. Die schweren Vorhänge sind zugezogen, das warme Kerzenlicht zaubert bizarre Schatten auf die Wände: Alles erscheint unwirklich, wie in einem Fantasyfilm.

      „So, ihr Lieben! Nachdem wir nun vollzählig sind, nehmt doch bitte alle Platz. Ich möchte mit euch anstoßen auf einen außergewöhnlichen Abend, der bei euch hoffentlich keine Wünsche offen lässt … In kulinarischer Hinsicht, meine ich“, lacht Kiki vom Kopfende des langen Esstisches aus in die Runde.

      Marc, der neben Ralf Platz nimmt, schaut sich nach Tina um. Am anderen Ende der Tafel bei Kiki erblickt er sie. Ihr Gesichtsausdruck spricht Bände.

      „Sie ist ganz schön sauer!“ Der Freund schaut ihn irritiert an.

      „Wer? Kiki?“

      „Nein, Tina!“, antwortet Marc. „Bestimmt, weil sie nicht bei mir sitzen kann.“

      „Ach, lass mal! Die kommt schon noch auf ihre Kosten. Schau, sie sitzt bei Kiki und der Latino neben ihr scheint ja auch ganz angetan zu sein. Ihr hockt doch sowieso viel zu oft aufeinander.“

      Im Stillen stimmt Marc seinem Freund zu. Seit sie aus der Toskana zurück gekehrt sind, war Tina seltsam angespannt und überaus besitzergreifend.

      Aber andererseits stand sie trotz seines sexuellen Dauerproblems zu ihm und somit hatte er wenigstens ein Mindestmaß an Befriedigung.

      Crème [kʀɛm]

      … Rahmsuppe

      Gerd wirkt erst etwas verlegen, streift dann aber langsam seine Kleidung ab. Bald stehen sie beide nackt voreinander.

      „Nimm Platz, Gerd! Ich richte in der Zwischenzeit das erforderliche Werkzeug.“

      Diesmal läuft das Waschbecken nicht über. Daniel legt sich die Rasierutensilien zurecht und fängt an, Gerds Hoden und den angrenzenden Bereich mit Rasierschaum zu bedecken. Dann beginnt er erneut sein am Abend zuvor praktiziertes Handwerk.

      Kurz vor Ende der Rasur muss er Gerds kräftiges Prachtstück in die Hand nehmen, um den Rasierer daran vorbeizuführen. Es ist das erste Mal, dass er einen ’Fremden’ in der Hand hält. Mit leichter Verwunderung spürt er, wie sich seine Erregung vom Duschen wieder ankündigt. Gleichzeitig schwillt Gerds Penis zusehends an.

      „Nanu, bist du so leicht erregbar?“, fragt er seinen Freund.

      „Sorry, ist mir wirklich peinlich! Vermutlich habe ich in den letzten Monaten zu sehr als Mönch gelebt. Du weißt ja: der Job.“

      Zum Abschluss wischt Daniel wie am Vorabend den verbliebenen Schaum mit einem nassen Waschlappen weg.

      „So, schauen wir mal, ob alles so geworden ist, wie wir uns das wünschen“, kommentiert er seine letzten Handgriffe.

      Sind das nicht jene Worte, mit denen er gestern Karins Rasur beendet hatte?

      „Was wünschen WIR uns denn?“, fragt Gerd mit heiserer Stimme.

      ***

      „Also seid herzlich willkommen und lasst euch ganz auf dieses außergewöhnliche Erlebnis ein! Wir werden jetzt Kerze für Kerze löschen. Somit gewöhnt ihr euch langsam an die Dunkelheit. Das Essen wird von unseren guten Geistern serviert, die Nachtsichtgeräte tragen und jederzeit zu euch kommen, wenn ihr ein Problem habt. Ihr könnt auch mit ihrer Hilfe den Raum verlassen. Aber das haben wir euch ja bei der Einladung schon alles erklärt. Wenn ihr mit dem Verlauf des Abends nicht einverstanden wärt, hättet ihr abgesagt. So wie Chris und Aimée, die heute Abend nicht dabei sein können oder wollen.“

      Tina hebt erstaunt eine Augenbraue und sucht Marcs Blick. Der aber weicht aus, hatte er ihr doch die Modalitäten des Abends nicht weitergegeben. Offensichtlich ließ er sie - im wahrsten Sinne des Wortes - im Dunkeln.

      „Na, so haben Bernie und Tina viel mehr Platz untenrum!“, ruft Ralf in die Runde und schlägt lachend auf den Tisch. Verstohlen schaut Marc ans andere Ende der Tafel, wo der Platz gegenüber Tina tatsächlich frei geblieben ist. Die Runde verfällt in heitere Ausgelassenheit, noch einige anzügliche Scherze bezüglich Beinfreiheit werden gemacht. Auch Tina muss lächeln.

      ’Warum hat mir Marc denn nichts davon gesagt? Die Einladung hat er mir auch nicht gezeigt. Hätte ich vorher davon gewusst, dann … Ja, was dann, Tina?’, fragt sie sich.

      ’Er hatte bestimmt seine Gründe, wollte mir wahrscheinlich die Überraschung nicht vorweg nehmen’, versucht sie sich zu beruhigen und langsam spürt auch sie die freudige Spannung in sich, die von den anderen Gästen bereits Besitz ergriffen hat.

      Sie dreht sich zu ihrer Rechten. Ihr Tischnachbar vom Typ ’Latin lover’ lacht sie entwaffnend an.

      „Ich stell mich mal noch schnell im Hellen vor, damit du nachher auch weißt, wem du die Flecke auf deinem Rock zu verdanken hast: mein Name ist Pablo!“ Galant ergreift er ihre Hand und küsst sie.

      „Hi Nachbar“, mehr bekommt sie nicht zustande.

      „Pablo, du Hengst! Sie kann das gute Stück ja auch ausziehen, das sieht doch im Dunkeln keiner“, ruft die Schwarzhaarige herüber.

      Bei der Erwähnung ihres Rockes wird Tina plötzlich bewusst, dass ihr Höschen nicht da ist, wo es in diesem Moment sein sollte. Es war wohl im Taxi liegen geblieben.

      Heiß und kalt überläuft es sie bei dem Gedanken, einer der Anwesenden könnte das Fehlen des Stücks Stoff bemerkt haben.

      ’Eigentlich hat die Schwarzhaarige ja recht! Es sieht eh keiner!’, beschließt sie, ’Dann werde ich eben den Abend mit blanker Möse genießen, hat auch seinen Reiz.’

      ***

      „Naja“, antwortet Daniel, „es soll sich angenehm anfühlen. Genauer gesagt, es soll sich geil anfühlen und Lust machen.“

      Während seiner Worte beginnt er fast unbewusst, über Gerds frisch rasierte Region zu streicheln, was sein alter Schulfreund mit einer weiter anwachsenden Erektion beantwortet.

      „Mmmh, du hast Recht, es fühlt sich genau so an, wie du sagst. Anscheinend haben wir den gleichen Wunsch.“ Gerds Stimme bekommt einen wollüstigen Unterton. „Bisher hat mich noch nie ein Mann so berührt.“

      „Keine Sorge, alte Freunde dürfen das, denn sie kennen sich mehr als gut. Und in ein paar Minuten vielleicht so gut wie nie zuvor.“

      Daniel nähert sich mit seinen Lippen mehr und mehr Gerds Lustspender, der langsam zu pochen beginnt. Er zieht die Vorhaut ganz zurück und leckt mit der Zunge vom Bändchen aufwärts zur Eichelspitze. Gerd stöhnt leicht und lässt es geschehen.

      Daniel wird immer erregter. Er empfindet es so neu und aufregend und spürt, wie kleine Tropfen über seinen eigenen Schaft laufen. Sanft umschließt er Gerds Kuppe komplett mit seinen Lippen, saugt und knabbert, lässt seine Zunge immer schneller kreisen.

      Mit einer Hand massiert er Gerds Bällchen, die sich immer mehr zusammenziehen. Seine freie Hand benutzt Daniel, um seine eigene inzwischen dick angeschwollene Eichel mit den Fingerspitzen zu liebkosen. Der Freund stöhnt immer lauter, die Augen geschlossen.

      Im Gegenzug wandert Gerds Hand