Hedwig v. Knorre

DAS Erste Große BetrugsOpferBUCH


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nachtragend, rachsüchtig, steif, launenhaft, depressiv, stolz, hypochondrisch, leicht gekränkt, schwierig im Umgang, oft unlustig, schnell mutlos,

       Berufsgruppen: Künstler, Musiker, Erfinder, Philosophen, Lehrer, Schneider, Koch, Buchhalter, Kosmetikerin, „passiver Sportler“ (Zuschauer), Innenarchitekt, Modeschöpfer, Schriftsteller, Poesie – liest oder dichtet selbst

       Choleriker

       Feuer, warmblütig; heißes, aktives Temperament

       Stärken: willensstark, entschlossen, unabhängig, optimistisch, praktisch, produktiv, entschieden, Führungsqualitäten, vertrauensvoll, furchtlos, unerschrocken, geschickt, gibt nicht leicht auf, gute Menschenkenntnis, setzt andere in Aktion, richtet andere auf, läßt sich von Umständen nicht unterkriegen, trifft intuitiv die richtigen Entscheidungen, scharfsinnig, geistig gewandt, unermüdlicher Einsatz, überaus praktisch, Widerstände beleben, steckt Ziele und erreicht sie auch

       Schwächen: zornig, grausam, sarkastisch, dominierend, unüberlegt, stolz, selbstzufrieden, unemotional, aufbrausend, jähzornig, eigensinnig, gleichgültig gegen Bedürfnisse anderer, schroff, ungestüm, hitzig, kennt kein Mitleid, trifft Entscheidungen für Andere, arrogant, rechthaberisch, nutzt Menschen aus, unversöhnlich, überheblich, herrisch, neigt zum Fanatismus, listig, voreingenommen, geht den Dingen nicht auf den Grund

       Berufsgruppen: Produzenten, (Bau-)Unternehmer, Führer, Vorsitzender in Vereinigungen, aktive Sportler, Polizeibeamte,

       Phlegmatiker

       Erde; langsames, kühles Temperament

       Stärken: ruhig, bequem, zuverlässig, leistungsfähig, konservativ, praktisch, zur Führung ungeeignet, diplomatisch, humorvoll, verträglich, fröhlich, freundlich, friedliebend, angenehm im Umgang, hat viele Freunde, Witz und trockener Humor, beständig und treu, erteilt Ratschläge nur auf Wunsch, unter Druck leistungsfähig, praktische Arbeitsweise, konservativ, sauber und tüchtig,

       Schwächen: geizig, ängstlich, unentschlossen, eher Zuschauer, auf eigenen Schutz bedacht, selbstsüchtig, unmotiviert, mangelhaftes Selbstvertrauen, pessimistisch, furchtsam, Neigung zum Grübeln, lacht selten laut, passiv, gleichgültig, selbtsgerecht, geht den Weg des geringsten Widerstandes, scheut aktives Engagement, schwer zu begeistern, egoistisch, eigensinnig, gibt sich erhaben, faul, träge, scheut Verantwortung, mangelnde Motivation, wirkt entmutigend auf andere, steht Änderungen skeptisch gegenüber

       Berufsgruppen: Diplomaten, Buchprüfer, Lehrer, Techniker, Hausfrauen, gute Mütter, gute Köchin, Ratgeber, Handarbeit, Schneider, Verwaltungsangestellte, Sekretärin, „passiver Sportler“(Zuschauer)

      Beispiel 2 • die vier Prioritäten

       4 Prioritäten: dieser Begriff basiert auf den Grundlagen der individual-psychologischen Denk- und Arbeitsweise, die auf Alfred Adler und seine Schüler zurückgehen. (München ‘76). A. Schottky hat die Bedürfnisse, Tendenzen und Abneigungen der Menschen eingeteilt in die „4 Prioritäten“: Bequemlichkeit, Gefallen, Kontrolle und Überlegenheit.

       Wegen der entmutigenden Wirkung nicht an Pathologien orientiert, liegt die Betonung auf Möglichkeiten, Stärken und Chancen, besonders zur positiven Veränderung. Sie sollen nicht im Sinne eines Schubladensystem verstanden und gebraucht werden; vielmehr als Zugang, als praktische Hilfe und als Anregung, unser stets unvollkommenes Verständnis weiter zu entwickeln. Die Prioritäten im Einzelnen:

       Bequemlichkeit: ich möchte es angenehm haben, möchte behaglich genießen, ich will nicht gestört werden.

       Gefallen: die anderen sollen mich mögen und gern haben, mich akzeptieren und nett finden, jedenfalls nicht gegen mich sein.

       Kontrolle: ich wünsche mir Sicherheit, überschaubare Verhältnisse, Ordnung, Schutz vor Bedrohung und Gefahr.

       Überlegenheit: ich will etwas sein und darstellen, ich will der Stärkste, Reichste, Klügste, Beste sein.

       Jeder Mensch hat seine persönliche Rangordnung; jeder zahlt den Preis für seine Priorität:

       Bequemlichkeit: verminderte Produktivität

       Gefallen: verzögerte Persönlichkeitsentwicklung

       Kontrolle: sozialer Abstand

       Überlegenheit: Überlastung, Überverantwortlichkeit

      Diese beiden Sicht- und Herangehensweisen als Beispiele für die Persönlichkeitsdiagnostik zeigen Unterschiede wie Ähnlichkeiten, wie sie auch den übrigen Varianten inne wohnen. Diese werden wohl in der Hauptsache zwei Gründe haben:

      1 die Realität, die nun mal „nur“ bestimmte „Spielarten“ zu bieten hat

      2 die unterschiedlichen Perspektiven von uns Menschen incl Wissenschaftlern

      Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ansätzen und Modellen macht mir Spaß und fasziniert mich.

      Entwicklungspsychologie

      Menschen sind also verschieden. Sie können sich ähneln, aber niemals absolut gleichen. Doch wie werden Menschen zu genau der individuellen Persönlichkeit, die für sie charakteristisch ist?

      Auch auf diese Frage gaben Fachleute durch die Jahrtausende unterschiedliche Antworten. Sie bewegen sich zwischen den beiden Polen „angeboren“ und „erworben“. Die moderne Entwicklungspsychologie sieht Entwicklung als dynamischen Prozess, der lebenslang zwischen diesen beiden Polen abläuft. Schon das Neugeborene bringt etwas eigenes mit, und bis ins hohe Alter werden Menschen durch Umstände verändert.

      Dass Kinder prägsam sind, ist schon immer bekannt. Doch auch Menschen jeden Alters sind durch Umstände prägsam, veränderbar. Stellen Sie sich eine rüstige 80jährige vor, die Rad fährt und schwimmt, ihren Garten bestellt, ihre Nachbarn kennt und auch sonst viele Kontakte hat, ihre Kinder und Enkel besucht und dafür eigenständig mit öffentlichen Verkehrsmit-teln reist. Wenn ihre Lebensbedingungen bleiben, wie sie sind, ist die Chance hoch, dass sie im gleichen Stil über 90 wird. Kommt aber jemand auf die Idee, sie zu entmündigen, beispiels-weise um an ihren Besitz zu gelangen, und wird diese Dame als Sozialfall in eine billige Altenpflegeeinrichtung gesteckt, wird sie nach 3 Jahren eine völlig andere sein als vorher.

      Das meint die moderne Entwicklungspsychologie mit der These, dass Entwicklung ein lebenslang fortschreitender Prozess ist, bei dem sich das Vorhandene der Persönlichkeit in der Interak-tion mit der Umgebung verändert. Doch selbstverständlich bleibt die frühe Prägung überaus entscheidend für die Persön-lichkeitsentwicklung. Faustregel: je früher – desto prägender.

      Angeboren

      Was ist angeboren? Zum Beispiel ist eine Trisomie 21 auf jeden Fall immer angeboren. Sie ist genetisch bedingt.

      Sauerstoffmangel während der Geburt kann schwerste körperliche und geistige Behinderungen zur Folge haben. Diese sind dann angeboren, aber nicht genetisch bedingt.

      Viele andere menschliche Phänomene geben Rätsel auf. Beispielsweise gibt es Gene, die für Alzheimererkrankungen prädestinieren. Dennoch gibt es Träger dieses Gens, die nicht an Alzheimer erkranken.

      Prinzipiell gilt die Faustregel

      genetische Prädisposition

      PLUS umgebungsbedingter Auslöser

      GLEICH Erscheinung

      Aufgrund der Entgleisungen durch die Pseudowissenschaft des dritten Reiches mit ihren Vernichtungsfolgen sind wir heute zu Recht sehr vorsichtig mit Vererbungstheorien und vor allem mit platten Übertragungen auf soziales Leben (Biologismen). Doch saubere Wissenschaft kann durchaus manche