Hedwig v. Knorre

DAS Erste Große BetrugsOpferBUCH


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Umfeld wie auch die pseudowissenschaftliche in der Wirtschaft.

      Doch es ist wichtig zu differenzieren zwischen dem Missbrauch der Möglichkeit und der Möglichkeit an sich. Im Studium der Sozialen Verhaltenswissenschaften nahm das Thema Persönlich-keitsdiagnostik einen breiten Raum ein und hat mich sehr fasziniert. Ich sehe die positiven Möglichkeiten einer seriösen Persönlichkeitsdiagnostik. Diese möchte ich nutzbar machen, um an Veränderungen in eine gute Richtung mitzuwirken.

      Kleiner Einblick in verschiedene Persönlichkeitsmodelle

      Sind Horoskope Humbug? Schon mal was von Psychologischer Numerologie gehört? Oder die Grundformen der Angst gelesen?

      Es gibt unzählige Arten, menschliche Persönlichkeiten einzuord-nen. Die einen sehen als unseriös an, was anderen viel bedeutet. Hier als Einführung nur einige Beispiele, stichwortartig:

       die drei Lebensenergien / Konstitutionen des Ayurveda: vata, pitta, kapha

       A.Schottky, 4 Prioritäten: Bequemlichkeit, Gefallen, Kontrolle, Überlegenheit

       Psychologische Numerologie

       Horoskope / Sternzeichen

       Persönlichkeitsenneagramm

       die 4 Temperamentenlehre: cholerisch, phlegmatisch, sanguinisch, melancholisch

       Riemann, Grundformen der Angst: schizoid, depressiv, zwanghaft, hysterisch

       uvam

      So unterschiedlich die verschiedenen Modelle und Ansätze auch sind, verbinden die meisten mir bekannten Persönlichkeits-modelle doch fundamentale Gemeinsamkeiten:

       alle Persönlichkeiten haben sowohl Stärken als auch Schwächen.

       häufig 2 Hauptaspekte mit je 2 Polen, aber auch andere Einteilungen

       menschliche Persönlichkeiten sind verschieden,

       aber wertfrei, das heißt,

       eine ist prinzipiell nicht schlechter als die andere

       „es braucht halt jedeR den richtigen Platz im <ökologischen System> der menschlichen Gesellschaft.“

      Ziel ist,

       Verständnis für die eigene Persönlichkeit zu fördern

       und ebenso für anders strukturierte Persönlichkeiten

       was wichtig ist für eine positive Identitätsbildung

       einen Platz im Leben zu finden, wo die Stärken zum Tragen kommen

       die Schwachstellen sollen möglichst wenig gefragt sein

      Beispiel

      2 Journalisten, haben die gleiche Arbeit, sind gleichermaßen gefordert. Der eine sitzt abends gerne noch mit Leuten zusammen. Der andere sitzt abends zu Hause, braucht seine Ruhe. Der erste ist von Natur aus gesellig, der zweite nicht.

      Dem ersten entspricht seine Arbeit von seinem geselligen Naturell her. Dem zweiten entspricht seine Arbeit von seinem introvertierteren Naturell her weniger. Also bitte vom zweiten nicht die gleiche gesellige Freizeitbeschäftigung erwarten wie vom ersten!

      Persönlichkeitsdiagnostik • 2 Beispiele

      Seit Menschen Wissenschaft betreiben, ist die Persönlichkeits-diagnostik auch in Wissenschaften integriert. Als kleinen Einblick erlaube ich mir zwei Beispiele: ein uraltes von den „Alten Griechen“, das bis heute Anhänger findet, und ein modernes Modell.

      Beispiel 1 • die Lehre der 4 Temperamente

      ...war jahrhundertelang die einzig existierende Persönlichkeits-diagnostik. Bis heute ist sie immer wieder in der Diskussion. Die 4-Temperamentenlehre, entwickelt durch den „Vater der Medizin“ Hippokrates (460 – 370 v. Chr), machte psychiatrische Belange zu einem Belang der Medizin. Er erkannte durch Beobachtung temperamentsmäßige Unterschiede zwischen den Menschen und bot eine Theorie zur Erklärung dieser Unterschiede. Durch die Geschichte bis heute kommen Laien wie Fachleute immer wieder auf diese Lehre zurück. Um 1900 wurden sie in Beziehung zur Körperstruktur gesetzt. Dies Konzept der „konstitutionellen Psychologie“ gewann viele Anhänger, die die Zahl der Typen auf 3 reduzierte, einige jüngere Gelehrte dieser Schule sogar auf die Zweiteilung „introvertiert – extrovertiert“. Um die Jahrhundert-wende versetzte Freud der Theorie der Temperamente einen vernichtenden Schlag mit seiner neuen Idee, die Umwelt des Menschen bestimme sein Verhalten. Es folgte die Entstehung verschiedener psychologischer Theorien und psychotherapeutischer Schulen. Allerdings wurde das Konzept der 4 Temperamente immer wieder aufgegriffen, z.B. von Eysenck, der es Galen zuschreibt und in dessen weitverbeiteten Test es erscheint.

       Jedem Temperament werden sowohl Stärken als auch Schwächen zugeordnet. Allgemein wird davon ausgegangen, dass nur wenigen Menschen ein einziges Temperament innewohnt, vielmehr wird von Anteilen gesprochen und von Mischformen 2 er, 3 er oder aller 4 Temperamente. Allerdings soll ein Temperament (prozentual) vor den anderen stärker in Erscheinung treten. Dies kann auch durch Umwelteinflüsse bzw. bewusste Änderung der eigenen Einstellung zum Leben verändert werden.

       Die Lehre der 4 Temperamente ist insofern hilfreich, als sie Vokabular zur Verfügung stellt, welches dazu dient, menschliche Eigenschaften in Worte zu fassen, sich selbst und andere in ihrer Verschiedenartigkeit zu beschreiben und zu akzeptieren; sie kommen dem Bedürfnis „Einordnen wollen“ entgegen; auch machen sie Mut, an sich zu arbeiten mit der Perspektive: „es gibt Hoffnung für dich, sobald du aktiv wirst!“ Echte Pathologien kommen dagegen gewöhnlich nicht zur Sprache.

       Heute weiß jeder Mediziner, daß die 4 Temperamente nicht den jeweiligen Körpersäften zugeschrieben werden können. Trotzdem hält sich Vokabular und Idee dieser Lehre bruchstückhaft bis in die Neuzeit hinein.

       Die 4 Temperamente im Einzelnen:

       Sanguiniker

       Luft, warmes Blut – leichtblütig; warmes, heiteres, lebhaftes Temperament.

       Stärken: extravertiert, gesprächig, begeisterungsfähig, warmherzig, angenehm, freundlich, mitfühlend, sorglos, gastfreundlich, vital, unbekümmert, lebt in der Gegenwart, Fähigkeit zum Genießen, findet rasch Anschluß, geht auf andere ein, amüsant, optimistisch, immer freundlich und lächelnd, bittet schnell um Verzeihung, zartfühlend, verständnisvoll, nimmt Anteil an Freud und Leid anderer, redet mit aufrichtiger Herzlichkeit und Wärme, macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck, kennt keine Langeweile, immer für neue Pläne und Ideen zu haben, erzeugt Begeisterung,

       Schwächen: labil, willensschwach, ruhelos, undiszipliniert, zu Übertreibungen geneigt, unzuverlässig, egozentrisch, laut, ängstlich, weint schnell, emotional unberechenbar, ruhelos, aufbrausend, Tatsachen aufbauschend, erscheint unecht, mangelnde Selbstbeherrschung, naiv, kindlich, zu überschwenglich, beherrscht das Gespräch, unaufmerksam, schwankend, strebt nach Ehre und Anerkennung, hält Zusagen und Verpflichtungen nicht ein, redet zu viel von sich selbst, entschuldigt eigene Nachlässigkeit, kennt keine Organisation, unpünktlich, zuchtlos, viele unerledigte Arbeiten, leicht abgelenkt, erreicht nicht das Ziel

       Berufsgruppen: Schauspieler, Vertreter, Redner, Verkäufer, Krankenpflege und –betreuung, liebevolle Mutter, Führungsqualitäten, aktive Sportler

       Melancholiker

       Wasser, schwarze Galle – schwerblütig

       Stärken: begabt, analytisch, empfindsam, perfektionistisch, ästhetisch, idealistisch, treu, aufopfernd, fast genial, kennt die eigenen