M. B. Bolder

Somber Side of Love - Teil 2 Ungarn


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wunderbar zurecht und ich habe in Palenque nur meine Arbeit gemacht, die Sie mit meinem Gehalt bezahlt haben.

      Zudem war der Fund reiner Zufall, deswegen bedarf es keinen Sonderbonus. Leider habe ich die Karte jetzt nicht dabei, sonst würde ich sie Ihnen auch wieder zurückgeben, das ist absolut nicht nötig.“

      „Matt!“ lächelt er sanft.

      „Das lasse ich nicht gelten! Wie gesagt ich möchte, dass Sie angemessen leben können und daher werde ich Ihnen auch eine entsprechend große Wohnung suchen, die ich über mein Büro abrechne.

      Ihre ehemalige Studentenwohnung, die sie immer noch bewohnen ist zwar sehr gemütlich, aber eindeutig zu klein. Außerdem habe ich eine Putzfrau für Sie eingestellt die sich künftig zweimal in der Woche um Ihre Wohnung und um Ihre Wäsche kümmert.

      Welches Auto fahren Sie im Übrigen?“ fragt er überraschend und ich kann im Moment so viele Informationen auf einmal kaum verarbeiten, weil ich einfach nur glücklich bin, dass Saundra und ich uns wieder gefunden haben.

      „Wie? Sie haben eine Putzfrau für mich eingestellt? Meine Wohnung mag zwar unaufgeräumt gewesen sein, aber schmutzig war sie nicht…“ echauffiere ich mich.

      „Das habe ich auch gar nicht damit gemeint. Natürlich war sie sauber, aber Sie sollten sie nicht selbst putzen müssen, so ist es doch viel bequemer für Sie und spart Ihnen eine Menge Zeit.“ meint er belehrend.

      „… und außerdem ist ihre Größe völlig ausreichend, ich wohne dort allein Lázló oder schämen Sie sich etwa für mich, wenn ich wieder mit Saundra zusammen bin?“ beende ich meinen Satz schnell atmend.

      Seufzend schließt er kurz die Augen, um mich kurz danach wieder eindringlich anzusehen.

      „Nein Matt! Ich schäme mich nicht für Sie! Ich bin im Gegenteil sehr glücklich, dass Saundra sich letztendlich für Sie entschieden hat.

      Ich könnte mir keinen Besseren Mann für sie wünschen, aber es geht nicht um Saundra und ihre Ansprüche.

      Können oder wollen Sie mich nicht verstehen?

      Sie haben mich mit Ihrem Fund zum glücklichsten Menschen auf der Welt gemacht, zumal die DNA-Probe auch noch positiv ausgefallen ist.

      K'inich Janaab Pakal I. ist tatsächlich mein Vorfahre!

      Das heißt, die Geschichte meiner Urgroßmutter stimmte also und die Auswertung der Schriftzeichen auf der Krone hat die Mumie eindeutig als Pakal ausgewiesen.

      Ich möchte mich einfach nur dankbar zeigen und Ihre Bemühungen angemessen honorieren, das ist alles.

      Deswegen bitte ich Sie eindringlich darum, diese verdammte Kreditkarte in Zukunft bei Ihren Einkäufen zu benutzen.

      Dann sparen Sie meinetwegen ihr Gehalt auf um Saundra irgendwann einen Verlobungsring zu kaufen damit Sie sagen können, dass Sie ihn selbst bezahlt haben.

      Also welches Auto fahren Sie?“ grinst er nun und ich schlucke erst einmal verlegen.

      Welche Größenordnung von Verlobungsring setzt er denn an, wenn ich dafür mein Gehalt sparen soll und für wie lange soll ich das tun?

      Gerade jetzt wird mir wieder bewusst, wie verdammt reich die Dunaways sind und ich zweifle erneut ob ich kleiner Archäologe Saundra in Zukunft genügend bieten kann.

      Passe ich überhaupt in die Gesellschaft der oberen Zehntausend?

      In diesem Moment glaube ich, dass ich mindestens genauso viel lernen muss wie Chitam, der Indiojunge aus dem Dschungel, aber ich habe ihm gegenüber wenigstens einen winzigen Vorteil … ich kann die Sprache schon.

      „Matt?“ rüttelt mich Lázló kurz an der Schulter.

      „Träumen Sie?“

      Geistig noch abwesend schrecke ich aus meinen Gedanken hoch.

      „Wie? Ach … ähm … nein, ich habe nur nachgedacht! Was wollten Sie wissen?“

      „Also zum dritten Mal!“ sagt er geduldig und zieht dabei die Augenbrauen etwas nach oben.

      „Welches Auto besitzen Sie?“

      „Einen Buick Regal! Warum?“ frage ich verwundert.

      „Aha! Und welches Baujahr?“ bohrt er weiter.

      „Warum ist das wichtig? Ist doch egal! Er fährt, das ist die Hauptsache und er bringt mich von einem Ort zum anderen.

      Bis zur Uni brauche ich ihn nicht und bis zu meinen Eltern hat er es bis jetzt allemal geschafft! Warum fragen Sie mich danach?“ frage ich jetzt etwas genervt.

      „Weil ich so ein altes Ding in der Nähe ihrer Wohnung habe stehen sehen und mir dabei noch gedacht habe, dass der genau zu Ihnen passen würde, aber sind wir doch einmal ehrlich, so ganz verkehrssicher ist der aber auch nicht mehr, oder?“ grinst er augenzwinkernd.

      In dem Moment geht mir so langsam ein Licht auf und ich grinse vorsichtig zurück.

      „Oh, nein Lázló, das werden Sie nicht tun, Sie werden mir kein neues Auto kaufen. Mein Buick tut es mit Sicherheit noch eine ganze Weile und er ist durchaus verkehrssicher, immerhin funktionieren die Scheinwerfer, die Blinker, die Bremse und das Gas…“

      „Und was funktioniert alles nicht mehr?“ unterbricht er mich düster und beantwortet sich die Frage selbst.

      „Die Heckscheibenheizung, die Heizung und die Lüftung allgemein, der Wagen verliert Öl und Kühlwasser und die Scheibenwaschanlage ist auch schon seit einiger Zeit ausgefallen, der Kofferraum klemmt ab und an und er springt manchmal gar nicht an wenn es kalt ist!“

      Er macht eine kurze Pause indem er mich mit runzelnder Stirn anblickt.

      „Aber, woher wissen Sie das?“ frage ich zunächst verblüfft, bis mir meine Nachbarin einfällt.

      „Ach ja, natürlich Mrs. White ist aus dem Urlaub zurück und offenbar sehr mitteilungsbedürftig.“ stelle ich fest, lege die Stirn in meine linke Hand und reibe mir die Augen.

      „Sie konnte ihren Mund wieder einmal nicht halten, nicht wahr? Dabei ist sie eigentlich eine ganz Liebe, aber leider auch eine alte Tratschtante, das hätte ich mir schon fast denken können.“ blicke ich kopfschüttelnd wieder zu Lázló auf.

      „Also pflichten Sie mir im Grunde bei, dass schon längst ein neuer Wagen fällig wäre?“ grinst er nun über das ganze Gesicht und ich gebe mich geschlagen.

      „Ja, Sie haben ja Recht! Er hat so langsam seine Macken, aber ich kann dennoch nicht zustimmen, dass Sie mir…“

      Staunend und mit offenem Mund stocke ich mitten im Satz als er mir einen Autoschlüssel vor die Nase hält und ihn locker baumeln lässt.

      „Bitte! Lázló! Das ist einfach zu viel, das kann ich beim besten Willen nicht mehr annehmen! So viel habe ich für Sie doch gar nicht gemacht!“ raune ich ihm nur noch zu und sehe staunend auf den Schlüssel.

      „Doch, das haben Sie und im Übrigen habe ich Ihren alten Wagen längst verschrotten lassen. Der ist also gar nicht mehr da, so bleibt Ihnen gar nichts anderes übrig, als diesen hier anzunehmen.

      Es ist übrigens der fabrikneue Mercedes SL fünfundsechzig AMG Roadster in cavansitblau metallic, der genau vor dem Eingang steht und sehnsüchtig auf eine Spritztour mit Ihnen wartet.“ lächelt er und drückt mir damit den Schlüssel in die Hand.

      „Aber Lázló!“ stottere ich vor Verblüffung.

      „Wie können Sie es wagen, einfach meinen Buick zu verschrotten? Ich hänge an dem Wagen.“

      „Wenn ich das nicht gemacht hätte, dann hätten Sie diesen hier…“ sagt er und deutet mit den Augen auf den Schlüssel.

      „… niemals angenommen, so gut kenne ich Sie inzwischen auch schon.“

      Er