M. B. Bolder

Somber Side of Love - Teil 2 Ungarn


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unbedingt hin.“ sage ich schmollend.

      „Ich weiß, das hat er mir gesagt! Sie brauchten offenbar einfach nur einmal jemand Unbeteiligten zum Reden! Konnte er Ihnen wenigstens auch Ihre Schuldgefühle etwas nehmen?“ fragt er und ich fühle mich gerade etwas peinlich berührt.

      Hat Dr. Perez ihm etwa alles erzählt, worüber wir gesprochen haben und räuspere mich kurz.

      „Ähm! Naja, ein wenig. Was hat er Ihnen denn alles erzählt.“ frage ich vorsichtig.

      Dr. Spector macht jedoch eine abwehrende Handbewegung.

      „Nur, dass Sie offenbar jemanden zum Reden brauchten, mehr nicht! Keine Angst! Vom Inhalt Ihrer Unterredungen und über die Therapie darf er gar nicht sprechen und das würde er auch niemals tun.

      Ich habe keine Ahnung, worüber Sie mit ihm gesprochen haben, aber ich freue mich für Sie, dass es Ihnen offenbar etwas geholfen hat, denn Sie wirken heute schon viel entspannter als noch am Montag.“ sagt er lächelnd.

      „Naja, das ist ja auch kein Wunder! Am Montag musste ich noch Angst haben, dass Saundra durch meine Schuld stirbt und heute weiß ich, dass sie leben wird.

      Die Gefahr eines Schlaganfalls ist so gut wie ausgeschlossen und sie wird sicher bald aufwachen, darüber bin ich sehr erleichtert.

      Natürlich fühle ich mich da anders und es geht mir auch wirklich schon sehr viel besser. Denn jetzt ich habe auch die Hoffnung, dass wir beide doch noch zueinander finden, denn ich liebe sie wirklich sehr.“ gestehe ich ihm.

      „Ja, das merkt man immer wieder wenn Sie an ihrem Bett sitzen und ihr Geschichten erzählen. Ich bin übrigens sehr beeindruckt davon, welche Ausdauer Sie an den Tag gelegt haben in der letzten Woche und seien Sie mir bitte nicht böse, dass ich Sie zu Perez geschickt habe, aber Sie haben mir am Montag wirklich Sorgen gemacht.“ sagt er bedauernd.

      „Ich liebe Saundra über alles und ich würde auch alles für sie tun, aber ich erzähle ihr keine Geschichten Dr. Spector, sondern unsere Erlebnisse aus Palenque. Das alles haben wir selbst erlebt und durchgemacht.“ antworte ich und ziehe dabei meine Augenbrauen etwas nach oben.

      „Ach! Verdammt! Jetzt fällt es mir gerade wie Schuppen vor den Augen! Dann sind Sie der Archäologe, der diese außergewöhnliche Entdeckung in Mexiko gemacht hat? Ich habe da am Rande etwas mitbekommen, mir aber keine Namen gemerkt.

      Ich weiß nur, dass sich die Fachwelt seitdem darüber streitet, ob man die Geschichte der … ach, wie heißt das Volk da?“ fragt er die Augenbrauen zusammenziehend.

      „Maya!“ antworte ich kurz.

      „Ja genau! Ob man die Geschichte neu schreiben muss oder ob man den Fund lieber ignorieren soll. Ach, dann waren Sie das?“ stellt er bewundernd fest.

      „Ja! Das war ich! Ein Zufallsfund eigentlich, aber die Lorbeeren gehören nicht mir, denn Mr. Dunaway hat die Unternehmung finanziert und ich war nur sein Angestellter, also gebührt ihm auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit.

      Ich brauche das nicht und will es auch gar nicht haben, ich will einfach nur meine Arbeit machen, mehr nicht.“ lächle ich ihn an.

      „Nun seien Sie doch nicht so bescheiden, natürlich haben Sie den Fund gemacht! Das ging doch durch die gesamte Presse und auch das Fernsehen berichtete darüber, wo Mr. Dunaway ‚seinen Archäologen’ immer wieder hervorgehoben hat.

      Aber wie gesagt, ich kann mir einfach schlecht Namen merken. Ich kann mir indessen aber gut vorstellen, nachdem Ihre Affäre mit Miss Dunaway so abrupt endete wie sie schon erwähnten, dass Sie dann nicht mehr vor die Kameras treten wollten.

      Sehr schade eigentlich! Hat die Presse und das Fernsehen denn nicht permanent bei Ihnen angerufen, um ein Interview zu bekommen?“ fragt er mitfühlend.

      „Doch natürlich haben sie das, aber ich habe einfach das Telefon aus der Steckdose gezogen, mein Mobile Phone ausgeschaltet und mich tage- und wochenlang in meiner Wohnung verkrochen, wo mich meine Mutter ab und zu mit Essen versorgte, bis die Presse endlich aufgegeben hat.

      Ich wollte den Medienrummel nicht! Ich fühlte mich nach der Sache mit Saundra einfach nicht in der Lage dem Wirbel und meine Person Stand zu halten.“ gestehe ich erneut ein.

      „Na, dann wundert mich auch Ihre Reaktion auf Miss Dunaway, als sie plötzlich wieder auftauchte und ihr Zustand am Montag nicht mehr, wenn Sie sich wochenlang verkrochen hatten.

      Dann war es doch ganz gut, dass Sie Perez aufgesucht haben.“ stellt er fragend fest.

      „Ja, doch!“ gebe ich knapp zu als Lázló das Zimmer betritt und ich ihn zunächst begrüße, mich dann aber sogleich wieder verabschiede weil ich kurzerhand beschlossen habe doch noch einmal mit Dr. Perez zu sprechen.

      Dabei fällt mir ein, dass ich Lázló noch nicht einmal danach gefragt habe, was eigentlich aus der DNA der Mumie geworden ist, denn ich habe ganz bewusst die Presse und das Fernsehen gemieden.

      In den letzten Wochen wollte ich einfach in keiner Weise an Saundra erinnert werden und jetzt ist sie mir plötzlich wieder so nah und ich kann meine Gefühle für sie nicht mehr bewusst steuern.

      Ich liebe sie über alles!

      Das ist eine Tatsache an der ich nichts ändern kann und ich werde mich ihr wieder mit Haut und Haaren hingeben, sobald sie wieder ganz gesund ist und in einer gewissen Art und Weise freue ich mich auch schon darauf.

      Kapitel 5

      Fast beschwingt kehre ich aus meiner letzten Sitzung von Dr. Perez zurück, denn jetzt weiß ich ja dass Saundra wieder aufwachen wird und wir die Möglichkeit haben uns auszusprechen und ich fühle mich endlich, nach über zwei Monaten, wieder etwas gefestigt.

      Vor allem weiß ich jetzt, dass sie mich wirklich liebt, denn meine Zurückweisung bestand ja nur aus einem Missverständnis und ich mache mir trotz der Besuche bei Dr. Perez immer noch Vorwürfe deswegen.

      Lázló begrüßt mich mit einem Lächeln.

      „Und?“ frage ich erwartungsvoll und er schüttelt mit dem Kopf.

      „Noch keine Veränderung, aber Dr. Spector sagte ja schon, dass der Aufwachprozess unter Umständen sogar Tage dauern kann.“

      „Ich hoffe nicht! Ich möchte so gerne wieder mit ihr sprechen und ihr vor allem erklären, warum ich sie abgewiesen habe. Das hätte ich gleich machen sollen, statt vor ihr weg zu laufen.“ presse ich schuldbewusst die Lippen aufeinander.

      „Matt! Sie sollen sich doch nicht weiter Vorwürfe machen! Ich kann ihr Handeln durchaus verstehen und Saundra wird es im Nachhinein auch verstehen. Sie werden sehen. Es wird alles wieder gut!“ raunt er und drückt tröstend meine Hand.

      Er nickt mir zudem augenzwinkernd zu, wobei er mir gleichzeitig wieder seinen Stuhl anbietet.

      Dankbar setze ich mich, nehme Saundras Hand und hebe sie sanft an meine Lippen. Ich hauche ihr einen Kuss darauf und flüstere leise.

      „Es tut mir so leid Saundra! Bitte wach’ doch auf! Bitte!“

      „Matt!“ spricht mich Lázló sacht von hinten an.

      „Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Sie heute mit Saundra allein lasse?“

      „Nein! Warum?“ sage ich verwundert und frage mich insgeheim warum er denn ausgerechnet jetzt nicht hier bleiben will, wo Saundra wieder aufwachen soll?

      „Ich müsste mich dringend um ein paar geschäftliche Dinge kümmern die ich von hier aus leider nicht machen kann.

      Ich mache sie lieber von Ihrer Wohnung aus. Sie wissen ja wie Sie mich erreichen falls sich irgendetwas ändert.“ sagt er bedauernd und ich nicke nur zustimmend.

      Den ganzen Nachmittag über erzähle ich Saundra zum x-ten Mal in diesen Tagen unsere Erlebnisse in Palenque und Veracruz und bitte sie zwischendurch immer wieder verzweifelt endlich aufzuwachen.

      Das