M. B. Bolder

Somber Side of Love - Teil 2 Ungarn


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alles später besprechen bitte! Ich bin nur so froh, dass du endlich wieder wach bist!“ lächle ich sie an und küsse abermals ihre Fingerspitzen als Lázló hinter mich tritt und damit in Saundras Blickfeld.

      „Dad? Du bist auch da?“ raunt sie überrascht und Lázló streichelt sanft ihre Wange.

      „Natürlich mein Mädchen, du bist doch mein Ein und Alles. Zu Hause wäre ich nur verrückt geworden vor Sorge!“ sagt er sanft.

      Erschöpft schließt Saundra erneut die Augen und flüstert leise.

      „Ich bin so müde!“

      Dabei schläft sie wieder ein und begibt sich ins Reich der Träume.

      „Lassen Sie sie schlafen, das wird ihr gut tun. Aber ich bin sehr zufrieden mit ihr, es gibt keine Sprachstörungen und wenn die Erinnerungslücke nicht größer ist, dann ist neurologisch gesehen alles in Ordnung mit ihr.

      Jetzt kann ich zufrieden Feierabend machen und wünsche Ihnen allen eine gute Nacht. Wir sehen uns dann morgen früh wieder.“ nickt Dr. Spector lächelnd kurz mit dem Kopf und verlässt das Zimmer.

      Auch Lázló und ich lächeln uns gegenseitig erleichtert an.

      „Ja, dann werde ich mich auch verabschieden, heute ist es richtig spät geworden. Ich komme dann morgen Nachmittag wieder.

      Morgen Vormittag habe ich leider noch etwas zu erledigen.“ zuckt er entschuldigend mit den Schultern und geht ebenfalls, so dass ich wieder mit Saundra allein bin, aber um einiges glücklicher als noch vor ein paar Stunden.

      Bis etwa Mitternacht sitze ich noch an Saundras Bett und betrachte einfach nur ihr schönes Gesicht, trotz der Schürfwunden, welche aber schon langsam abheilen.

      Doch dann schickt mich die Nachtschwester streng ins Bett.

      „Mr. Bolder, Sie brauchen auch ihren Schlaf, es wird langsam Zeit. Sie wollen doch morgen Früh ausgeschlafen sein oder etwa nicht!“

      „Ja, natürlich!“ antworte ich knapp, denn sie hat ja Recht und ich schlafe kurz darauf tatsächlich auch gleich ein.

      Am Morgen weckt mich abermals der Duft nach frischem Kaffee und gebackenen Croissants, welche mich an Miguel erinnern und damit den Wunsch nach seiner wunderbaren Madre Tierra in mir aufsteigen lassen.

      Nur werde ich hier im Krankenhaus kaum Glück damit haben und schlage lächelnd die Augen auf, sehe neugierig zu Saundras Bett hinüber und stelle fest, dass sie schon wach ist und Schwester Megan ihr bereits Tee einflößt.

      Augenblicklich hüpfe ich aus dem Bett und stürze auf sie zu.

      „Saundra, du bist ja schon wach? Warum haben Sie mich nicht geweckt Schwester Megan?“ blicke ich die Schwester fragend an, welche mir grinsend antwortet.

      „Weil Sie Sir, ebenfalls Ihren Schlaf brauchen, außerdem bin ich ja hier.“ lässt sie schulterzuckend Saundra weiter aus der Schnabeltasse trinken, bis diese sich erschöpft zurück auf das Kissen fallen lässt.

      Dicht beuge ich mich zu ihr hinunter, um direkt vor ihrem Gesicht halt zu machen und ihr in die grünen Augen zu blicken.

      „Saundra! Wie schön, dich wach zu sehen.“ raune ich, lege dabei meine Hand hinter ihr Ohr und den Daumen auf ihr unverletzte Wange und streichle sie zart und liebevoll.

      „Matt! Es ist so schön, dass du da bist!“ raunt sie, doch dabei fallen ihr schon wieder die Augen zu und sie haucht nur noch hinterher.

      „Ich liebe dich!“

      Zärtlich berühre ich ihre Lippen mit den meinen und flüstere leise.

      „Ich dich auch, Darling! Für immer!“

      Dabei atme ich tief durch, löse mich nur langsam von ihrem Anblick und setze mich lächelnd an den Frühstückstisch wo ich gespannt die Abdeckhaube des Tabletts hebe und in Erstaunen fast erstarre.

      „Schwester Megan? Wo kommt das denn her?“ frage ich verblüfft.

      „Was denn?“ fragt sie nebenbei, während sie Saundras Urinbeutel wechselt und blickt kurz auf.

      „Ach das? Das hat Mr. Dunaway extra für Sie bei unserm Koch bestellt und ihm sogar ein Rezept dafür gegeben. Ich habe keine Ahnung, was das sein soll! Er nannte es irgendwie Madre…“

      Sie überlegt angestrengt und stirnrunzelnd, kommt aber nicht darauf.

      „… ach, ich weiß es nicht mehr! Irgendetwas Mexikanisches jedenfalls. Schönen Tag, Sir!“ lächelt sie, trollt sich aus dem Zimmer und ich kann mich nur kopfschüttelnd über die Madre Tierra hermachen.

      Zwar hat sie Miguel nicht gemacht, aber zumindest hat er offensichtlich sein Rezept dafür herausgerückt und sie schmeckt tatsächlich fast genauso gut wie bei ihm.

      Eine schöne Idee von Lázló und ich frage mich wie viel sie ihm wohl, gerechnet in Dollar, wieder gekostet haben mag?

      Erst gegen Mittag wird Saundra erneut wach und diesmal scheint sie nicht ganz so erschöpft zu sein als die anderen beiden Male und sie bringt sogar ein Lächeln zustande.

      „Matt! Ich bin so glücklich, dass du da bist! Ich hatte solche Sehnsucht nach dir, dass ich es gar nicht beschreiben kann.“ sagt sie leise.

      „Ich habe mich doch auch nach dir gesehnt, aber ich hatte Angst davor, von dir noch einmal so sehr verletzt zu werden, weil ich dachte, dass dein Vater dich geschickt hat.

      Nur deshalb habe ich dich abgewiesen, dabei hätte ich so gerne den Duft deiner Haut und deiner Haare gerochen und dich in meinen Armen gespürt, aber ich konnte es einfach nicht.

      Es tut mir so leid, Saundra, ich wollte das doch nicht.“ antworte ich verzweifelt und küsse abermals ihre Fingerspitzen.

      „Aber wenn das nicht passiert wäre, das wärst du jetzt nicht hier und wir würden nicht miteinander reden, also hatte es doch etwas Gutes an sich …“ raunt sie.

      Schnell lege ich jedoch meinen Zeigefinger auf ihre Lippen und blicke ihr kopfschüttelnd in die Augen.

      „Saundra, bitte sag’ so etwas nicht! Sag nicht, dass es etwas Gutes an sich hatte. Du hättest bei dem Unfall sterben können, weißt du das eigentlich?

      Du warst sogar zeitweise in Lebensgefahr! Du hast fünf Tage im künstlichen Koma gelegen, hast eine Bluttransfusion bekommen, weil du fast verblutet wärst und du darfst in den nächsten Wochen das Bett nicht verlassen.

      Das ist alles nur meine Schuld, weil ich dir nicht zugehört habe.“ sage ich leise, senke traurig den Kopf und seufze tief.

      „Aber du kannst doch nichts dafür, dass ich vor ein Auto gelaufen bin, ich hätte eben einfach besser aufpassen müssen.“ sagt sie entschuldigend.

      „Du bist doch nur vor den Wagen geraten, weil du mir völlig aufgelöst nachgelaufen bist und das auch nur, weil ich dich im Treppenhaus einfach stehen ließ statt mit dir zu reden.“ antworte ich, kaue beklommen auf meiner Unterlippe herum und es fällt mir schwer ihr in die Augen zu sehen.

      „Nein Matt, es ist nicht deine Schuld. Wenn jemand Schuld hat, dann bin ich es selbst und ich kann dich absolut verstehen, dass du mich nicht mehr sehen wolltest nachdem ich dich in Palenque so unsensibel und kaltherzig abserviert habe.

      Das tut mir inzwischen auch entsetzlich leid, aber zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht was ich wirklich für dich empfinde.

      Das habe ich erst nach und nach in Los Angeles gemerkt als ich dich immer mehr vermisst habe. Deine blauen Augen, dein weiches Haar, deine Stimme, den Geruch und den Geschmack deiner Haut … einfach alles was zu dir gehört.

      Und als ich an dem Punkt ankam, wo ich Tag und Nacht jede Sekunde an dich denken musste und die Sehnsucht schon fast körperlich weh tat, da wurde mir schlagartig klar dass es Liebe sein muss.

      Folglich habe ich mich mitten der Nacht ins Auto gesetzt und bin einfach losgefahren.“ erzählt sie mit weicher Stimme und entlockt mir