Jasmin Koch

Dämonensaat


Скачать книгу

schon eine Berührung und mein Tier ist zufrieden. Der Körperkontakt zählt.“ schmunzelte Alana.

      „Ihr habt also Sex, wegen des Kontaktes? Ihr braucht die Nähe der anderen.“ fragte Plikera.

      Alana nickte. „Wir Raubkatzen weniger, weil wir halt Einzelgänger sind. Schlimmer sind die Wölfe. Das sind Rudeltiere.“

      Gideon riss erstaunt die Augen auf.

      „Na kein Wunder, dass du uns so siehst.“

      Alana grinste ihn an. Dann blieb ihr der nächst Kommentar im Hals stecken, als Naron und Derek in der Halle auftauchten.

      Evie schlenderte herein, als sie gleich seinen Geruch wahrnahm.

      Das Gefühl, welches in ihr tobte, war einschnürend. Schnellrannte sie auf ihn zu und warf sich in Narons Arme.

      Leidenschaftlich küsste er sie.

      Als er sich von ihr löste, kniff ihn etwas in die Wade. Er sah an sich hinab und knurrte überrascht.

      „Was ist das denn?“ fragte er und packte ebenso herrisch wie Gideon den kleinen Welpen im Nacken und hob ihn hoch.

      Winselnd drehte sich der Hund vor ihm. Evie packte ihn und nahm in zärtlich auf den Arm.

      „Mein neustes Geschenk! Gideon hat mir einen Hund besorgt.“ Sagte Evie erfreut und funkelte ihn mit ihren grünen Augen an.

      „Einen Hund?“ fragte Derek und streichelte den kleinen weichen Kopf des Welpen. „Wie süß.“

      Naron zog eine Augenbraue hoch.

      Als Evie den Hund runterließ, fing diese an zu winseln und stellte sich auf die Hinterbeine. Obwohl es noch ein Welpe war, war so groß, dass sie ihn mühelos am Kopf kraulen konnte. Dann sagt sie Sitz und hob ihren Zeigefinger. Sofort setzt sich der Welpe und hechelte erfreut. Dann kraulte sie ihn wieder.

      „Sie ist toll, oder?“ fragte Evie aufgeregt.

      „Warum holst du ihr so ein…?“ fragte Naron an Gideon gewandt und blickte dann wieder auf das hechelnde Wesen.

      „Du bist oft weg. Sie braucht etwas, um dass sie sich kümmern muss. Sie macht das ganze Haus verrückt, wenn du nicht hier bist.“ knurrte Gideon. Alana kicherte.

      „Ach, jetzt übertreibst du.“ Fauchte Evie, worauf Gideon eine Augenbraue hochzog und Naron schief ansah.

      „Tut mir leid, dass wir zuletzt so oft weg waren. Jetzt warten wir auf Ergebnisse.“ sagte Naron.

      „Ich muss auch los. Viktoria wartet.“ sagte Derek.

      „Die kannst du ruhig das nächste Mal mitbringen. Grüß sie von uns.“ knurrte Evie missmutig, was Derek nicht entging.

      „Sie hat es nicht leicht, Evie. Wir haben so unsere Probleme mit der Situation. Die Träume, weißt du.“

      Evie nickte und streichelte ihren Welpen, der immer noch zu ihr aufschaute.

      Dann war er weg.

      „Musst du morgen auch wieder so früh los?“ fragte Evie traurig.

      „Nein. Die nächsten Tage mache ich frei. Derek meinte, die brauchen eh noch so lange, bis alles eingetütet und untersucht ist. Er ruf mich, wenn er mich braucht.“ erklärte Naron.

      „Das ist schön.“ sagte Plikera, bevor es Evie sagen konnte.

      Nachdem das gemeinsame allabendliche Essen beendet war, zogen sich alle zurück. Bis auf Gideon und Alana.

      Er wartete, bis sie sich verabschiedet hatten und folgte der Leopardin aus der Halle.

      „Warte mal bitte.“ knurrte er leise.

      Alana drehte sich um. „Was denn?“ fragte sie leichthin.

      „Gehst du noch ein Stück mit mir durch den Garten?“

      Sie runzelte die Stirn und kräuselte die Lippen, dann nickte sie.

      Da es draußen kälter wurde, legte er seinen Mantel ab. Zog sein dickes Hemd aus. Die muskulöse Brust ließ Alana schlucken.

      Er sah aus, wie ein altertümlicher Krieger, mit den starken Muskeln an den richtigen stellen. Dann legte er ihr sein Hemd um und zog den Mantel wieder an. Sein Geruch umhüllte sie gänzlich. Was das in ihr auslöste, behielt sie lieber für sich.

      Dann schob er die Türe auf und ließ sie vorgehen.

      „Was ist denn so wichtig?“ fragte sie neugierig.

      „Ich musste über das nachdenken, was du vor dem Essen gesagt hast. Ich mag deine offene Art, Dinge zu erklären. Und ich stelle fest, dass du oft Recht hast. Aber ich mache mir Sorgen um dich. Ist mit dir wirklich alles in Ordnung?“

      „Worauf willst du hinaus?“

      „Ich habe dir gesagt, ich belaste dich nicht damit, aber ich habe das Gefühl, dass du noch nicht darüber hinweg bist. Du machst den Eindruck, als verdrängst du das Geschehene. Versteh mich nicht falsch.“

      „Du glaubst, ich gehe daran zugrunde, weil er mich vergewaltigen ließ? Das ist es doch, oder?“

      Gideon nickte besorgt, was sie verwunderte.

      „Evie braucht deine Freude und deinen Zuspruch. Doch wenn es dir nicht gut geht und du lieber hier weg willst, kann ich das verstehen.“

      „Hey, Moment. Willst du das ich gehe?“

      „Nein nein. Aber wenn du nicht hier sein möchtest, weil dir deine Welt so fehlt und du noch so daran zu kämpfen hast, was geschehen ist. Möchte ich nicht, dass du bleibst und deine Bedürfnisse wegen uns zurückstellst.“

      Alana blieb augenblicklich stehen. Bedürfnisse?

      „Meinst du, wegen unserem Gespräch über Sex? Du hast nicht zugehört. Es geht nicht nur darum. Ich brauche eure Berührungen, damit es mir gut geht. Viel schlimmer wäre, wenn ich sie nicht bekommen würde und das wäre in meiner Welt der Fall. Und ja, ich habe noch ein Problem damit. Immer noch rieche ich ihn auf mir. Ich freue mich nur darüber, dass er mir dabei nicht ins Gesicht gesehen hat. Denn das würde mich bis heute verfolgen. Ich bin ein sehr starkes Mädchen, Gideon. Ich werde damit fertig. Und in Evie habe ich eine Aufgabe gefunden. Sie hilft mir mehr als ich ihr, glaube mir bitte.“

      Während dieses offenen Geständnisses sah sie ihn flehentlich an.

      Ihm stockte der Atem.

      Sie war ihm so nah. Roch nach ihm. Und war doch so verletzlich.

      „Gut. Dann willst du also nicht gehen?“ hauchte er leise.

      Sie schüttelte lächelnd den Kopf. Ihre Augen strahlten so viel Freude aus, so viel Energie.

      „Ich kann Evie doch nicht hängen lassen. Oder euch.“ Sagte sie lachend und sah, wie sich seine Kiefermuskeln anspannten.

      „Schön. Dann bin ich beruhigt.“

      Er zog den Mantel fester um sich und bedeutete ihr wieder zurück in die Wärme zu gehen. Das nahm Alana gerne hin. Es wurde zusehends kälter.

      „Scheit es hier eigentlich?“ fragte sie interessiert.

      „Natürlich. Sehr lange sogar.“ Knurrte Gideon und zog seinen Mantel auf. Die harten Muskeln kamen wieder zum Vorschein.

      Seine Brust hob und senkte sich stark, als er den Mantel ausschüttelte. Kleine Eiskristalle hatten sich in dem Stoff verfangen. Sie flogen um ihn herum und legten sich auf seinen warmen Oberkörper.

      Alana lief es plötzlich eiskalt den Rücken runter. Am liebste hätte sie ihm diese Kristalle von der breiten, flauschig behaarten Brust geleckt.

      Sie atmete einmal tief ein und aus.

      „Du bist sicher müde? Ich halte dich nur auf.“ knurrte der über zwei Meter große Dämon.

      „Nicht