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Der große Autotest


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      Wenn es im Innenraum überhaupt Kritikpunkte gibt, dann am Navigationssystem. Die Bedienung über den Touchscreen-Monitor ist nicht zu 100 Prozent durchdacht, die Navi-Stimme hat mit dem ein oder anderen Straßennamen ihre Probleme, ab und an fällt die prognostizierte Ankunftszeit sehr optimistisch aus. Kurzum: Das Navi ist nicht ganz auf dem Niveau von Mercedes oder Audi, die ja seit einigen Jahren mit GL und Q7 im Revier des Range Rover wildern. Insgesamt aber nichts, was einen Gentleman erschüttern könnte.

      Dafür hat das Navi im Range eine Funktion, die über die kleinen Makel schnell hinwegsehen und sämtliche Passagiere staunen lässt: DualView. Während sich der Fahrer auf dem Display die Karte oder Informationen zum Allrad-System anzeigen lassen kann, schaut der Beifahrer dank des eingebauten DVBT-Empfängers in aller Ruhe fern. Ein Display, aber je nach Blickwinkel eine unterschiedliche Anzeige. Der Fernseh-Empfang ist auch bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn sehr gut, nur in ländlichen und hügeligen Gebieten hakt das DVBT-Signal ab und zu. Dann kann der Beifahrer aber immer noch DVD schauen.

      Geräuschlose Klimaanlage, elektrische Sitzverstellung, ein tennisfeldgroßes Panoramadach und zig Ablagefächer ergänzen die stets großzügige Wohlfühlatmosphäre. Im Range gibt es keine billigen Plätze, hier gilt: My car is my castle.

      Hinten freuen sich selbst sehr große Menschen über zwölf Zentimeter mehr Beinfreiheit als im Vorgängermodell. Ohne Probleme lässt sich die vom Butler aufgebügelte Tageszeitung aufschlagen. Wenn dann noch die 820 Watt starke HiFi-Anlage der britischen Manufaktur Meridian aus 19 Lautsprechern raumfüllend „Best of the Proms“ aufspielt, dann möchte man nicht mehr aussteigen aus diesem Auto-Wohnzimmer.

      Platz gibt es im Übermaß. Wem das gewaltige Gepäckabteil immer noch nicht reicht, der fährt einfach per Knopfdruck die Rücksitze herunter.

      Quelle: Sebastian Schaal

      Und wie schlägt sich so ein schwerer Brummer im rauen Gelände? Kurz gesagt, überraschend und überragend. Eine Automatik erkennt vom Felsenkriechen über Schnee und Matsch bis Schotter alle möglichen Untergründe und wählt automatisch die richtige Einstellung. Wer unbedingt selber Hand anlegen muss, wählt einfach per Drehregler das Passende aus fünf Fahrprogrammen aus. Eine Wattiefe von 90 Zentimeter garantiert die problemlose Durchquerung ausgewachsener Flüsse, und Berganfahr- und -abfahrhilfe sind ebenso an Bord wie ein ganzer Strauß weiterer moderner Assistenz- und Sicherheitssysteme.

      Geländefahren war wirklich noch nie so leicht. Das höhenverstellbare Fahrwerk und das satte Drehmoment des V8-Selbstzünders geben dem hoch über der automobilen Masse thronenden Fahrer stets das Gefühl, mit der Serienbereifung auch noch das nächste Feld umpflügen zu können.

      Keine Frage, der neue Range Rover beherrscht, was das für SUV-Fahrer(innen) das vielleicht beste Gefühl ist, auch wenn es nicht jeder wird zugeben möchte: Er vermittelt, das man etwas Gewaltiges beherrscht hat, dass man sich über die Masse erheben kann. Dass die meisten Kunden ihn wohl nur auf Asphalt bewegen werden, ist keine Schande. Aber ein bisschen schade ist es doch. Well done, Land Rover.

      Die Platzverhältnisse sind auch hinten herrschaftlich. Selbst wenn vorne ein großer Fahrer bequem sitzt, kann der Fond-Passagier dahinter noch bequem ein Handelsblatt aufschlagen. Keine Frage: Im Nahverkehrszug sitzt man schlechter. Der neue Range bietet nun 12 Zentimeter mehr Beinfreiheit als der Vorgänger, bei 18 Zentimeter verlängertem Radstand.

      Quelle: Sebastian Schaal

      Alle Fakten zum Range Rover SDV8 Vogue im Überblick

Technische Daten
Motor-Bauart V8-Turbodiesel
Hubraum 4.367 cm³
Leistung 250 kW (339 PS)
Drehmoment 700 Nm
bei Drehzahl 1.750 - 3.000 1/min

Fahrleistungen 8-Gang-Automatik
Höchstgeschwindigkeit 217 km/h
Beschleunigung 0 - 100 km/h 6,9 s

Verbrauch & Emissionen
Innerorts 11,5 l/100km
Außerorts 7,6 l/100km
Kombiniert 8,7 l/100km
CO2-Emission 229 g/km

Maße & Gewichte
Länge 4.999 mm
Breite 2.220 mm
Höhe 1.835 mm
Radstand 2.922 mm
Gewicht 2.360 kg
Kofferraumvolumen 909 - 2.030 l

Marke Modell Leistung Neupreis Restwert (4 Jahre) Wertverlust
Land Rover Range Rover SDV8 Vodue 339 PS 107.100 € 44% / 47.124 € 59.976 €
BMW X5 M50d 381 PS 82.700 € 48,5% / 40.110 € 42.590 €
Audi Q7 4.2 TDI 340 PS 75.000 € 47% / 35.250 € 39.750 €
Mercedes GL 350 Bluetec 258 PS 72.471 € 53,5% / 38.772 € 33.699 €

      Quelle: Bähr & Fess Forecasts

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