Jo L.L. Roger

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über den Unterarm, während sie sich aufrichtet. „Willst du für mich kein Auge zudrücken? Schließlich werde ich übernächsten Monat achtzehn.“

      „Tut mir leid, die Entscheidung liegt nicht bei mir.“

      „Schade.“ Zurück auf Martins abgewetztem Sofa zieht sie das Longshirt für einen Moment nach oben, um Carl den flachen Po zu präsentieren. „Kannst es dir noch überlegen!“ Aiko legt eine Hand demonstrativ in den Schritt. „Ich würde mich freuen, wenn ich mithelfen könnte. Wird dir bestimmt gefallen, falls ich auch dabei bin.“ Ungläubig starrt Carl die Freundin seines Freunds an. Instinktiv dreht er sich zum Schreibtisch und sortiert die getrockneten Ausdrucke.

      „Wie sehen unsere Entwürfe aus?“, fragt Martin, während er Aiko eine Bierflasche in die Hand drückt.

      „Gute Arbeit, Mr. Pixel!“

      „Danke, danke!“

      „Wie viele Poster brauchen wir?“

      „Wenn wir 100 Stück bekommen könnten, wäre es ziemlich geil! Dann können wir damit die Eingangsbereiche aller Schulen und Unis tapezieren.“

      „Ist das nicht ein wenig großkotzig?“

      „Findest du?“

      „Schon! Ich hab eigentlich keine Böcke draufzuzahlen.“

      „Ich bin da völlig optimistisch, dass am Ende etwas übrig bleibt, schließlich beuten wir unser Personal aus.“

      „Was zahlt ihr denn?“, fragt Aiko.

      „Nichts“, erwidert Carl.

      „Echt?“, stellt sie überrascht fest. „Wer tut sich denn so etwas an?“

      „Seine Freunde“, entgegnet Martin.

      „Immerhin werden wir auf der Party Spaß haben. Am Ende wird die Kohle gerecht aufgeteilt, wenn etwas übrig bleibt.“

      „Falls etwas übrig bleibt“, seufzt Martin.

      Aiko stellt die Bierflasche auf den Couchtisch und steht auf. „Ich muss mal aufs Töpfchen“, antwortet sie auf Martins fragenden Blick. „Ihr solltet mal lüften, hier riecht es wie in einem Jungszimmer. Das macht mich total wuschig.“

      „Aye, aye, Chefin“, erwidert ihr Freund. Bevor er das Fenster öffnet, starrt er dem Mädchen beim Verlassen des Zimmers lustvoll auf den Po. Carl sieht ihn verwundert an. „Was denn? Hast du deiner Kleinen noch nie auf den Hintern geguckt?“

      „Natürlich, aber meine Freundin ist auch kein Kind mehr.“

      „Was soll das denn heißen?“

      „Wie alt ist Aiko? Die ist doch keine fünfzehn, geschweige den siebzehn, wie sie behauptet?“

      Martin schluckt erst, dann atmet er tief durch. Er blickt seinen Freund verunsichert an. Ängstlich trottet er vom Fenster zum Schreibtisch zurück. Carl starrt ihn unaufhörlich an.

      „Sie hat übernächsten Monat Geburtstag“, Martin räuspert sich, „und wird vierzehn.“

      „Vierzehn?“

      Martin nickt.

      „Steigst du mir ihr in die Kiste?“

      Martin nickt nochmals.

      „Irgendwann gehst du für so etwas in den Knast.“

      „Aber wir lieben uns doch! Außerdem ist sie deutlich reifer als du denkst!“

      „Du bekommst spätestens dann Ärger, wenn ihre Eltern von euren Abenteuern erfahren.“

      „Glaub ich kaum. Wir konnten es bisher ganz gut vor ihrer Mutter geheim halten, da die mehr mit ihrem eigenen Beziehungschaos beschäftigt ist und sich nicht wirklich um Aiko schert. Außerdem ist es dieses Mal eine ernsthafte Beziehung.“

      „Ich hoffe für dich, dass sie deine Gefühle teilt.“

      „Das tut sie.“

      „Sie ist trotzdem ein gewisses Sicherheitsrisiko, wenn du ihr fröhlich von unseren Hobbys verrätst.“

      „Glaubst du etwa, ich posaune in der Gegend herum, dass ich Münchens größter Raubkopierer bin?“

      „Wer weiß? Vielleicht erzählst du so etwas, um vor kleinen Mädels anzugeben oder sie ins Bett zu bekommen?“

      „Nein!“ Martin schüttelt vehement den Kopf. „Sie weiß nur, dass ich gern Videogames zocke, Animes runterlade und Webdesign mache. Sonst hat sie keine Ahnung von dem, was wir im Internet treiben.“

      „In Ordnung.“

      „Gelegentlich schauen wir gemeinsam Pornos, aber das war’s dann auch!“

      Carl zieht eine Grimasse. „Erzähl mir jetzt bloß nicht, dass ihr euch dabei filmt?“

      „Nein!“

      „Ich bin doch kein Perversling wie Vincent!“

      „Dreht der Typ eigene Filmchen?“

      „Wer weiß? Wundern würde es mich nicht. Falls Claudia mitmacht, sind die bestimmt ganz reizvoll.“

      Wortlos blickt Carl seinen Freund an. Da Aiko von der Toilette zurückkommt, deutet er auf ein Blatt mit verschiedenen Varianten von Flyern. „Welchen sollen wir nehmen?“, fragt Martin.

      „Irgendwie bin ich noch hin- und hergerissen.“

      „Wir könnten auch mehrere Versionen drucken!“

      „Das wäre eine ziemlich coole Idee.“

      „Gut, dann schau ich, dass ich die morgen gedruckt bekomme.“

      „Arbeitet ihr samstags?“

      „In der Regel ist nur der Boss am Wochenende in der Druckerei, aber für meinen Privatscheiß darf ich natürlich reinkommen, falls nix los ist. Der freut sich sogar, wenn er nicht allein im Laden sein muss.“

      „Schaffst du davon bis Ende nächster Woche 5000 Stück?“

      „Müsste klappen. Außer wir bekommen kurzfristig etwas Großes rein, aber das kann ich mir kaum vorstellen.“

      „Du hast morgen keine Zeit für mich?“, fragt Aiko dazwischen.

      „Erst am Abend.“

      Sie verzieht die Miene. Da es erneut an der Haustür klingelt, ignoriert Martin seine Freundin. Er eilt zur Tür. Mit betrübtem Gesichtsausdruck setzt sie sich mit dem Manga und der Bierflasche auf Martins Bett. „Du bist ganz schön gemein zu mir!“, tadelt sie Carl.

      „Bitte?“

      „Warum lässt du meinen Freund am Wochenende schuften, wenn er eigentlich mir gehört?“

      „Frag doch deinen Freund, weshalb er in der Freizeit auch andere Leute sehen will.“

      „Du hast was gegen mich, oder?“

      „Nein, wieso sollte ich?“

      „Dann lass mich bei eurer Party mithelfen, wenn du mir schon meinen großen Teddybären am Wochenende klaust.“

      Carl schüttelt den Kopf. „Falls du bei der LAN-Party zugucken möchtest, darfst du nachmittags gerne vorbeischauen. Ich kann dich trotzdem nicht in der Nacht arbeiten lassen.“

      Aiko zieht die Mundwinkel nach unten. Sie rutscht auf die Bettkante, damit sie die Schenkel möglichst weit spreizen kann. Carl beobachtet sie argwöhnisch. Da sie seine Reaktion bemerkt, hebt sie das Shirt, damit er ihren flachen Bauch sieht. „Falls du morgen Vormittag Zeit hast, könnte ich dich ganz lieb umstimmen.“ Genüsslich fährt sie mit dem Zeigefinger über ihre Schamlippen, die sich unter der engen Leggings deutlich abzeichnen. Carl lacht los, bevor er sich wieder zum Rechner wendet. „Du bist doch noch ein Kind!“ Schmollend dreht sie ihm den Rücken zu, obwohl er sie längst nicht mehr beachtet. Nachdem es ein weiteres Mal an der Wohnungstür