und dort halten.
Wenn Sie das tun, gehen Sie automatisch in einen Trancezustand.
Er ist durch ein typisches ,Sowohl-als-auch-Denken’ gekennzeichnet. Sie sind dabei sowohl in Trance, als auch gleichzeitig sich ihrer selbst bewusst.
Je stärker Sie dabei ihre Aufmerksamkeit auf die innere Welt verschieben, desto stärker wird ihre Trance.
Das bedeutet auch, daß in Hypnose das Bewusstsein nicht verloren geht, sondern nur eingeengt wird. Der Fokus der Bewusstheit wird dabei zunehmend röhrenförmig eingeengt.
Alles, was außerhalb dieses Fokus liegt, wird in Hypnose nicht bewusst wahrgenommen und verfällt für das Bewusstsein einer Amnesie, einem Vergessen. Das Unbewusste jedoch behält das Wissen über das unbewusst Ausgeblendete.
Wie man andererseits in dem sich immer mehr einengenden Bewusstseinsfokus deutlich klarer bewusst denken kann.
In tiefster Hypnose ist alles ausgeblendet, nur die Stimme des Hypnotiseurs wird noch wahrgenommen.
Deshalb sind Menschen auch sofort wach und reagieren, wenn sie in Hypnose vom Hypnotiseur angesprochen werden, auch wenn sie zu schlafen scheinen.
Ganz wichtig ist es, zu verstehen, daß der Trancezustand im Hypnotisanden stattfindet, das ist derjenige, der hypnotisiert wird.
Trance ist seine Leistung und wird von ihm auf angeborener Ebene erzeugt. Er ist es auch, der den Trancezustand wieder auflöst.
Mit anderen Worten, es gibt nur Selbsthypnose oder Autohypnose, wie sie auch genannt wird.
Fremdhypnose oder Heterohypnose ist demnach nichts anderes, als eine von außen geleitete Selbsthypnose.
Das ist auch der Grund, warum das so gut funktioniert, was ich den Leuten hier in meinem Büro beibringe.
Um gleich die Frage zu beantworten, die sich meist die Leute stellen, ob man gegen seinen Willen hypnotisiert werden kann;
die Antwort lautet Ja!’. Insofern, als Menschen immer in Hypnose gehen, wenn sie sich geistig dissoziieren.
Wenn ein Fremder Sie veranlasst, sich geistig zu dissoziieren, werden Sie in Hypnose gehen. Deshalb haben Sie bei einem erfahrenen Hypnotiseur nur die Chance, sofort aufzuspringen und zu verschwinden, denn sonst wird er Sie früher oder später hypnotisieren können.
Ihr einziger Schutz ist Ihr Unbewusstes. Wenn das nämlich nicht will, ist der Hypnotiseur ohnmächtig.
Die einfachste Weise zu hypnotisieren besteht darin, eine Be-wusst-Unbewusst-Dissoziation einzuleiten und mit ihr das holistische und einheitliche Alltagsdenken des Gehirns zu dissoziieren.
Zum Beispiel, wenn ich Sie danach fragen würde, was sie wohl bewusst meinen würden, was ihr Unbewusstes gerade unbewusst denkt.
Wenn Sie sich auf diese Frage einlassen würden und ich das weiter treiben würde, gingen sie unfehlbar in eine dissoziative Trance und würden die Kriterien einer Hypnose erfüllen.
Sie brauchen sich aber trotzdem nicht gruseln! Denn so kinderleicht es für einen erfahrenen Hypnotiseur ist, eine Person in eine hypnotische Trance zu führen, so unmöglich ist dies, wenn sich das Unbewusste weigert, eine hypnotische Trance aufzubauen.
Wenn der Hypnotiseur in der Hypnose etwas suggeriert oder fordert, was das Unbewusste nicht akzeptiert, ist das Spiel sofort aus.
Entweder sprengt das Unbewusste in diesem Moment die Hypnose auf oder es entwickelt einen psychischen Widerstand gegen das Geforderte.
Obwohl das in der Showhypnose anders gespielt, wird, denn das ist ein Gesellschaftsspiel, das von Hypnotiseur und Hypno-tisand mit der gemeinsamen Intention eines scheinbaren Kon-trollverlustes gespielt wird.
In Wirklichkeit ist der Showhypnotiseur völlig von der Kooperationsbereitschaft des Unbewussten abhängig. Kooperationswillige aus den Zuschauern herauszufiltern, ist die größte Leistung
des Showhypnotiseurs.
Weil das so ist, wird auch vor Gericht der Vorwand, man habe ein Verbrechen aufgrund fremder Suggestionen in Hypnose begangen, als Ausrede betrachtet.
Niemand ist gezwungen, in Hypnose etwas zu tun, was seinem Wesen nicht entspricht.
Sie haben, Frau Herr, also immer die Kontrolle auf der unbewussten Ebene, aber nur eine ganz, ganz schwache auf der bewussten Ebene.
So können Sie sich perfekt schützen, wenn Sie den Hypnotiseur nicht kennen oder ihm nicht vertrauen: Wenn Sie merken, daß die Hypnose anflutet, bitten Sie einfach ihr Unbewusstes, auf Sie aufzupassen! So mache ich das immer und kann dann ganz entspannt mitmachen oder aussteigen.“
„Es können also alle Menschen in Hypnose gehen?“
„Ja, alle Menschen gehen jeden Tag viele hunderte Male kurz oder länger in Trance. Sie machen das völlig unbewusst.
Mit der bewussten Hypnose ist das komplizierter. Ich kann jeden, dessen Unbewusstes mir vertraut, hypnotisieren. Nicht jedoch diejenigen Menschen, die zu mir unbewusst kein Vertrauen haben. Die werden Widerstände entwickeln.
Die Grundlage der Hypnose ist der sogenannte ,Rapport’, das enge Vertrauensverhältnis zwischen Hypnotiseur und Hypno-tisanden. Deshalb hat es auch einen eigenen Namen.
Eine andere Voraussetzung ist die Fähigkeit, sich überhaupt konzentrieren zu können oder zu wollen.
Je intelligenter und geistig flexibler Menschen sind, desto besser und leichter können sie in Hypnose gehen. Je geistig starrer, verwirrter oder gar schwachsinnig jemand ist, desto schwieriger gestaltet sich das Hypnotisieren.
Es gibt auch Gründe, nicht zu hypnotisieren.
Zwar ist Hypnose, wie ich schon aufgeführt habe, immer gesund. Das gilt aber nur für die so genannte Ruhehypnose, in der man die Hypnose nicht nutzt, sondern sich nur ausruht und genießt.
Wenn Sie Hypnose in der Psychotherapie oder Psychosomatik nutzen oder um Erinnerungen ins Bewusstsein zu holen, können negative psychische Reaktionen entstehen.
Die sind aber nicht durch die Hypnose bedingt, sondern durch die Erkenntnisse und die unbequeme Wahrheiten, die ins Bewusstsein dringen. Zum Beispiel, wenn Sie in Hypnose ein seelisches Trauma oder einen sexuellen Missbrauch usw. erinnern.
Auch große Angst vor Hypnose spricht gegen die Nutzung von hypnotischer Trance.
Die haben Menschen, die sich zu Recht oder Unrecht vor ihren existenziellen Wahrheiten oder vor positiven Veränderungen im Leben fürchten oder davor, sie könnten sozusagen aus Versehen sie selber werden.“
„Können Sie mir Bücher über Hypnose empfehlen, die ich lesen könnte?“ fragte die Sekretärin.
„Sie können sich aus dem Bücherschrank in meinem Zimmer Bücher nehmen und sie lesen. Ich möchte nur nicht, daß die Bücher unser Büro verlassen.
Wenn Sie nichts zu tun haben, und das wird in der nächsten Zeit ja noch häufig sein, können Sie ruhig lesen und sich in Hypnose weiterbilden. Ich habe nichts dagegen. Im Gegenteil ich würde mich freuen!“
Es war Nachmittag geworden, als er sich entschloß, die überprüften Unterlagen in die Ablage zu legen und einen Bummel am Main zu machen.
Mit dem Auto zu fahren, hatte keinen Sinn, denn er würde keinen Parkplatz finden. Also entschied er sich für ein Taxi und ließ sich am Eisernen Steg absetzen.
Auf den Stufen der Fußgängerbrücke über den Main saß ein betrunkener Bettler und in der Brückenmitte spielte ein Mann, den er für einen Osteuropäer hielt, eine traurige Weise auf dem Saxofon.
Er kannte die Melodie nicht. Entschied sich jedoch, da der Musiker gut spielte, im zwei Euro in die Schachtel zu legen. Der Mann nickt ihm freundlich zu, während er weiterspielte.
Auf der Sachsenhäuser Mainseite ging er dicht am Ufer entlang und merkte, daß er keine rechte Lust hatte, weit zu gehen. So setzte er sich auf eine leere Bank und ließ den Blick über die