meint Leyth zu dem Mädchen, das nach Pferden riecht.
„Danke, Leyth. Oh, du siehst so toll aus, Ely“, säuselt meine beste Freundin Malia.
Ich lächle sie an. „Danke.“
Als wir am Supermarkt vorbeilaufen, fragt Malia uns: „Wie wohl die beiden neuen Lehrer so sind? Was meint ihr?“
„Ich bin vor allem auf Professor Garou gespannt. Ich frage mich, ob er ihm Sport was taugt“, erwidert Leyth und überquert die Strasse.
„Hoffentlich hasst Professor Garou Trampolinspringen genau so sehr wie ich“, sagt Malia und spielt nervös mit den Rüschen ihrer Bluse.
„Und hoffentlich liebt er Fussball“, fügt Bixi fröhlich hinzu.
Nach fünf Minuten haben wir die Schule erreicht. Vor der Schule befindet sich der Lehrerparkplatz. Vier bekannte Autos stehen auf dem Lehrerparkplatz. Der schwarze Opel gehört dem Schulleiter. Er parkiert immer vorwärts. Sissy vermutet, dass Professor McDermott nicht rückwärts parkieren kann. Neben dem Opel steht ein türkisfarbener Fiat, der Professor Smack gehört. Professor Smack ist eine sehr strenge Musik- und Kunstlehrerin. Die grässliche Farbe ihres Autos passt perfekt zu ihrem Aussehen. Der weisse Ford, der zwei Parkplätze vom Opel entfernt steht, gehört Professor McCartney. Professor McCartney ist die älteste Lehrerin und geht bald in Rente. Ich mag sie sehr, denn sie ist ein geduldiger Mensch und immer gutgelaunt. Das vierte Auto, welches auf dem Lehrerparkplatz steht, ist ein schwarzer Peugeot. Dieser schwarze Peugeot gehört Professor Routh. Er ist unser Mathe- und Geometrielehrer und nicht der Beste im Parkieren. Sein Auto steht schräg im Parkfeld und das linke Hinterrad befindet sich auf der gelben Linie. Wir gehen die Treppe zum Pausenplatz rauf. Einige Schüler sitzen auf der Treppe und erschweren einem den Weg nach oben. Einer meiner silberverzierten Schnallen am linken Schuh verfängt sich an einem schwarzen Rucksack mit Rosenmuster drauf. Ich falle der Länge nach um.
„Oh, mein Gott, Ely! Alles, okay?“ Sissy springt von ihrem Platz auf der Treppe auf und beugt sich über mich.
Malia kichert, als sie sieht, was soeben passiert ist. Bixi und Sissy helfen mir wieder auf die Beine.
„Dein blöder Rucksack hat mich auf dem Gewissen“, knurre ich und sehe dabei Sissy an.
„Tut mir leid, Ely“, murmelt Sissy entschuldigend.
Sissy liebt Hotpants. Deshalb hat sie auch heute eine blaue Hotpants an. Dazu ein graues T-Shirt mit dünnen Trägern und eine kleine Brusttasche. Ihre Füsse stecken in weisse Sneakers. Meine zweite beste Freundin trägt eine rote Strickmütze.
„Hast du nicht zu warm unter der Strickmütze?“, will Bixi von Sissy wissen und schaut in deren grüne Augen.
„Nein. Diese Strickmütze gehört zu meinem Outfit“, entgegnet Sissy und spielt mit einer ihrer hellbraunen Strähnen.
Bixi mustert Sissys Outfit. „Ach so.“
In diesem Moment hält ein schwarzer Cadillac Escalade vor der Schule an. Drei Jungs und ein Mädchen steigen aus. Danach steigt auch noch ein Mann aus, der sich vom Fahrer verabschiedet und die Beifahrertür zu macht.
„Umwerfend!“, bemerkt Malia und sieht die drei Jungs ran, die die Treppe zu ihnen hochkommen.
„Bekommen wir dieses Jahr gleich vier neue Mitschüler?“, fragt Bixi und mustert die Neulinge argwöhnisch.
„Ja, sieht so aus“, meint Sissy und schaut den Mann an, der ebenfalls die Treppe hochkommt. „Ist der einer der neuen Lehrer?“
„Vermutlich“, raune ich meinen Freunden zu.
Der Mann hat schwarzes Haar und türkisfarbene Augen. Er hat ein sehr hübsches Gesicht und nickt jedem Schüler, an dem er vorbeigeht, freundlich zu. Der Unbekannte scheint nett zu sein. Ich frage mich, welche Fächer er unterrichten wird. Einer der drei Jungs erregt mit seinen perlgrauen Augen meine Aufmerksamkeit. Ich bin noch nie einem Menschen begegnet, dessen Augen perlgrau sind. Als er einen der anderen beiden Jungs anlächelt, beginne ich dahin zu schmelzen. Sein schwarzes Haar bildet einen guten Kontrast zu seiner Augenfarbe. Das Mädchen folgt den Jungs die Treppe rauf. Mit ihrem goldbraunen Haar und ihren mandelgrünen Augen, sieht sie einfach nur wunderschön aus.
„Die ist hübsch!“, sagt Malia bewundernd. „So eine wunderschöne Haarfarbe. Schöne Augen und eine tolle Figur.“
Die Jungs pfeifen der neuen Schülerin hinterher. Das Mädchen errötet, geht jedoch weiter, als wäre nichts geschehen. Mein Schwarm schaut zum Mädchen zurück.
„Kyara, komm endlich!“, ruft er ihr zu.
„Hallo, ihr Süssen! Willkommen auf der Sekundarschule Wulfilo! Ich bin Tamera“, sagt die Oberzicke aus unserer Klasse laut.
Tamera Courtney hat ihr braunes Haar dunkelblond gefärbt. Ihre dunkelbraunen Augen strahlen die Jungs an, als sie die paar Stufen zu ihnen runtergeht. Sie wirft mir einen finsteren Blick zu, ehe sie ausgerechnet meinem Schwarm ihr schönstes Lächeln schenkt. Tami hat eine schlanke Figur und grosse Oberweite, die sie auch gerne zeigt. Heute hat sie ihre langen Beine in einer schwarzen Leggings reingequetscht und sie trägt ein pinkfarbenes T-Shirt. Ihre Füsse stecken in rosaroten Stöckelschuhen, die ziemlich hohe Absätze haben. In solchen Schuhen könnte ich nicht laufen. Mir würden schon nach kurzer Zeit die Füsse schmerzen. Eine lange Halskette mit einem übergroßen Eulenanhänger ziert ihren Hals. Drei silbrige Metallbänder schmücken ihr rechtes Handgelenk. Tamera ist immer passend zu ihrem Outfit geschminkt. Natürlich hält sie den kurzen Henkel einer ihrer vielen Handtaschen, die sie besitzt, in der Hand. Es ist eine pinkfarbene Handtasche, in der sie es irgendwie geschafft hat, ihre ganzen Schulsachen zu verstauen. Tamera klimpert verführerisch mit ihren langen Wimpern und beginnt mit dem Jungen mit den perlgrauen Augen zu flirten. Unser neuer Lehrer raunt Kyara etwas zu und grüsst Tamera freundlich.
„Guten Tag, Professor…“, beginnt Tamera und blickt den Mann an, der ihr ein freundliches Lächeln schenkt.
„Professor Garou“, stellt sich der sympathische Mann vor.
„Der sieht so gut aus!“, schwärmt Sissy und sieht dabei den neuen Professor an.
Professor Garou scheint Sissy gehört zu haben, denn er blickt sie amüsiert an. „Wie heisst du?“
„Ich… Mein Name ist… Sissy Abbott“, stammelt Sissy und wird tomatenrot im Gesicht.
„Schön, dich kennenzulernen“, meint Professor Garou zu seiner Schülerin. „Und wie heisst ihr beide?“
Mein Schwarm und die anderen beiden Jungs wenden ihre Aufmerksamkeit jetzt mir zu. Tamera scheint da ganz und gar nicht zu passen. Sie sieht mich hasserfüllt an und versucht die Aufmerksamkeit der Jungs wieder auf sich zu lenken. Doch die Jungs scheinen sich anscheinend brennend dafür zu interessieren, wie die Rothaarige heisst.
„Mein Name ist Malia Henning“, antwortet Malia dem Sportlehrer.
Da richten sich plötzlich alle Augen auf mich. Ich blicke auf den Boden und betrachte meine schwarzen Schuhe, als mich ein harter Stoss trifft und ich zum zweiten Mal innert kurzer Zeit Bekanntschaft mit der betonierten Treppe mache. Geschickt rolle ich mich ab und lande ein paar Treppenstufen weiter unten auf allen Vieren. Ein lautes, wütendes Knurren entweicht meiner Kehle, als ich mich wieder auf die Füsse aufrapple. Ich spüre, wie ich von allen Seiten von neugierigen Blicken beobachtet werde.
„Geht’s noch?“, will ich wütend von Tamera wissen, die mich von oben herab triumphierend ansieht.
„Du knurrst wie ein tollwütiger Hund“, behauptet Tamera, als ich die Treppe raufkomme.
„Das habe ich von Ward gelernt“, erwidere ich bissig.
„Dich sollte man wegsperren, du tollwütiger Hund!“, sagt Tamera aufgebracht, die schon mal Ward begegnet ist.
„Ach, ja, stimmt. Jetzt erinnere ich mich wieder. Ward hat dich angeknurrt und hätte dich wahrscheinlich auch noch gebissen, wenn er nicht ein Maulkorb getragen hätte. Schade eigentlich“,