K.B. Stock

Die Liga der Paladine


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Anna ihrem Angetrauten ins Ohr: „Eigentlich ist’s ja verrückt, dass wir für heute Nacht auch noch die Hochzeitssuite dieses Hotels angemietet haben. Schließlich hat uns Christine ja erst letztens zum Sparen verdonnert.“

      „Aber nicht am heutigen Tag, mein Schatz. Das sehen Tante Waltraud und Matthes übrigens ganz genauso. Also komm’ in die Gänge – schließlich will ich endlich wissen, was meine frisch gebackene Frau unter diesem tollen Brautkleid trägt.“

      „Soso, du alter Wüstling – willst du das? Dann bereite dich schon mal auf eine Überraschung vor, wenn du mir gleich an die Wäsche willst. Aber der Hochzeitsring bleibt dran. Denn trage ich ab jetzt nämlich immer. Alles andere ist heute Nacht – nun ja, sagen wir mal – verzichtbar.“

      Als die beiden in der Hochzeitssuite des Hotels ankamen, riss Anna erstaunt die Augen auf. Im Eingangsbereich der Suite brannten nämlich viele kleine Kerzen und der Boden war mit duftenden Rosenblättern übersät – wobei deren Spur eindeutig bis ins Schlafzimmer der Suite führte.

      „Wer hat das denn gemacht?“, fragte Anna entgeistert, als sie sichtbar begeistert das ebenfalls mit Kerzen illuminierte und mit Blütenblättern dekorierte Ehebett betrachtete.

      „Na ja, das Hotel war’s sicher nicht“, erwiderte Michael mit einem schelmischen Grinsen. „Die haben nur vorhin auf meinen Wink hin die Kerzen angezündet. Und morgen müssen sie das alles wieder wegräumen – aber erst, wenn wir ausgeschlafen und das Hotel wieder verlassen haben.“

      „Jetzt weiß ich auch, warum du gestern Abend nochmal so dringend wegmusstest. Gib’s zu, du warst gar nicht im Büro, du Schlawiner. Das hier hast du hergerichtet. Ist das wundervoll, allein schon dafür liebe ich dich noch ein bisschen mehr!“, flüsterte Anna mit tränenfeuchten Augen.

      „Na, dann geh’ schon mal vor, mein Schatz. Und achte auf den geheimnisvollen Briefumschlag, der dort auf deinem Kopfkissen liegt. Schließlich quengelst du schon seit ’ner Woche herum, weil ich dir bisher noch immer nicht gesagt habe, wann und wohin unsere Hochzeitsreise geht. Ich mach uns derweil mal die schon auf uns wartende Flasche Champagner auf.“

      Nachdem Anna den Umschlag an sich genommen und geöffnet hatte, musterte sie den zu Tage geförderten Inhalt.

      „Das ist ja super“, rief sie enthusiastisch, als sie den handgeschriebenen Brief ihres Ehemanns zu Ende gelesen hatte. „Eine Mittelmeerkreuzfahrt mit einer gecharterten Yacht. Woher weißt du, dass ich auf sowas stehe? Und wie kommen wir nach Livorno? Das ist doch der Starthafen – richtig?“

      „Schau’s dir zu Ende an, dann weißt du’s“, entgegnete Michael Wagner prompt, wobei er auf die beigefügten Flugtickets zeigte, die Anna zunächst achtlos beiseitegelegt hatte.

      „Wir fliegen im Juni mit der Lufthansa von München nach Pisa, fahren weiter nach Livorno und übernehmen dort ein Boot von meinem Freund Klaus. Er wird uns übrigens auch am Flughafen abholen und anschließend zu unserem Hotel am Hafen von Livorno bringen.

      Klaus Zimmermann war früher ebenfalls bei der Polizei und wir kennen uns schon seit mehr als fünfzehn Jahren. Seit seiner Pensionierung vor zwei Jahren wohnt er mit seiner Frau in der Nähe von Livorno und betreibt dort seither einen sehr gut laufenden Bootsverleih für individuelle Luxus-Bootsreisen.“

      „Wer soll denn die Yacht fahren?“, fragte Anna gleich weiter.

      „Na ich, wer denn sonst? Ich hab’ ja nicht umsonst schon vor etlicher Zeit den Sportbootführerschein See für internationale Gewässer gemacht. Und du wirst zum Bootsmann – nein, falsch – zur Bootsfrau befördert. Außerdem wirst du dann, abwechselnd mit mir, den Smutje spielen müssen, damit wir unterwegs auf See nicht verhungern.“

      „Aha, ich wusste doch, dass es da noch ’nen Haken gibt. Aber wusstest du eigentlich, dass auch ich ’nen Sportbootführerschein besitze? Das heißt dann ja wohl automatisch, dass ich der kommandierende Kapitän sein werde und du bist dann höchstens mein hilfswilliger Matrose.“

      Während Anna noch grinsend in die verdutzten Augen ihres frischgebackenen Ehemanns blickte, reichte dieser seiner Braut jetzt eines der gerade von ihm eingeschenkten Champagnergläser.

      „Zunächst mal Prosit – ist doch gar nicht schlecht, so ein Tagesabschluss mit diesem Prickelwasser“, meinte Anna ein wenig despektierlich, während sie mit ihrem Mann anstieß.

      „Lass das ja nicht den Hotelmanager hören – das hier ist nämlich seine beste Sorte. Ehrlich gesagt, ich finde so ein Getränk gar nicht so schlecht, um noch mehr in Stimmung zu kommen.“

      „Aha! In Stimmung kommen will er! Ist ja interessant! Ich dachte, dafür wäre alleine ich mit meinem liebreizenden Körper zuständig.“

      „Ja, ja du rothaarige Hexe, ich hab’s ja begriffen. Wir kriegen das schon hin – die Sache mit der Bootsreise meine ich. Und wenn du unbedingt Kapitän spielen willst, bin ich auch damit einverstanden. Aber im Moment vergessen wir das Ganze mal, denn bis zum Sommer des kommenden Jahres ist’s schließlich noch ein bisschen hin.“

      Damit stellte Michael sein Glas ab, nahm gleich darauf Annas Gesicht in beide Hände und fing an, sie inniglich auf Mund, Wangen und Stirn zu küssen. Und während jetzt in Annas Bauch ein ganzer Schwarm Schmetterlinge zu tanzen begann, machte er sich am Reißverschluss ihres Brautkleids zu schaffen.

      Als das weißseidene Brautkleid schließlich gefallen war und Anna sich – trotz ihrer silbernen High Heels – aus dem auf dem Teppich liegenden Kleid befreit hatte, trat Michael einen Schritt zurück und betrachtete jetzt mit zunehmender Erregung die nur noch von bezaubernd weißer Spitzenunterwäsche verhüllte Figur seiner Frau.

      „Mein Gott, ist das ein attraktives Outfit. Du siehst darin ganz unglaublich aus! Diesen wunderbaren Anblick werde ich mein Leben lang nicht vergessen!“

      Doch noch ehe Michael weiterreden konnte, warf sich die zuvor mit abgewinkelten Armen posierende Anna jetzt mit aller Leidenschaft in die Arme ihres Manns.

      „Runter mit deinen Klamotten!“, befahl sie atemlos, während sie gleichzeitig anfing, ihren Mann seines Smokings zu entledigen. Als sie Michaels sportlichen Körper endlich freigelegt hatte, ergriff dieser wieder die Initiative.

      „Ich liebe dich über alles, mein Schatz“, flüsterte er seiner faszinierenden Ehefrau jetzt ins Ohr. „Das, was ich sehe, ist so unglaublich schön“, murmelte er dann, als er langsam Annas, noch von weißer Spitzenseide bedeckte Rundungen zu streicheln begann.

      Anna seufzte laut auf, als Michael ihren BH-Verschluss öffnete und seine Küsse jetzt auch auf ihre wohlgeformte Brust, ihren Bauch und ihre Hüften verteilte.

      Als in diesem hitzigen Gefecht letztendlich auch der letzte Fetzen Stoff gefallen war, drängte sich Anna – jetzt nur noch mit halterlosen Nylons bekleidet – ihrem Michael entgegen. Und dann zog sie ihn mit Macht auf das pompöse Bett der Hochzeitssuite.

      „Mach ja weiter“, stammelte sie, als sie jetzt Michael mit ihren schlanken Beinen umfing. Dabei genoss sie die von Michael entfachte Liebesglut, gar nicht wissend, wie ihr geschah.

      Michael ließ sich nicht zweimal bitten, sondern legte alles daran, seine wunderschöne Frau in einen wilden und zugleich äußerst befriedigenden Strudel an Empfindungen zu treiben. Das atemberaubende Tempo endete am Ende in einer himmlischen Explosion, die beide nun nicht mehr nur für eine Phantasie halten konnten.

      Wenig später lagen die beiden Liebenden erschöpft und noch immer eng umschlungen beieinander, bis ihre Leidenschaft allmählich abebbte.

      „Das war formidabel – nein, das war ganz großes Kino“, seufzte Anna, während Michael ihre Glückstränen der Reihe nach von ihren Wangen küsste und dabei ihren roten Lockenkopf sanft streichelte.

      „Das finde ich auch, mein liebreizender Schatz. Superklasse, das machen wir jetzt gleich nochmal – falls du noch fit genug bist“, flüsterte Michael Wagner seiner Anna sogleich ins Ohr, während er schon wieder anfing, an ihren Ohrläppchen zu knabbern.

      „Blödmann! Ich bin immer