Nic Storm

Pleasure Underground


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cool und grinste, als er den leeren Pizza Karton auf den Tisch legte. Dann musste er aber selber lachen und fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht. Er sah Josie direkt mit einem provokativen Grinsen an und sie wusste natürlich sofort, was er dachte. Sein glasiger Blick durchbohrte sie förmlich. Den konnte er aber nicht länger durchhalten, da ihm die Augen immer wieder zu fielen. Er sah schon ziemlich bekifft aus?

       Leonard stand auf und schwankte. Er beugte sich zu Josie herunter. So nah, dass ihre Gesichter sich fast berührten. Sie spürte seine Wärme und roch sein After Shave. Josie hielt kurz den Atem an.

       „Schöner Pulli übrigens, steht ihnen, Fräulein Wagner“, sagte er zu ihr und sah sie wieder direkt an, dass ihr ein kalter Schauer den Rücken hinab lief. Damit war ihr klar, wem der Pulli eigentlich gehörte.

       Schwankend ging er zu Dominik. „Bring sie gut nach Hause, ok?“

       Dominik nickte nur. „Sicher, mache ich.“

       Leonard ging zu Basti, der neben dem Sofa stand und umarmte ihn von der Seite. „Alter Schwede, ich wäre ready for take off“, sagte er leise zu Basti und lehnte seinen Kopf gegen Bastis Kopf.

       Basti tätschelte Leos Wange. „Reicht es, wenn ich gleich nach komme? Schaffst du es dich solange zu benehmen?“

       „Aber immer doch?“ murmelte Leonard.

       Basti nickte nur. „Natürlich. Lass mal langsam gehen, ok? Du hast nachher noch nen Termin.“

       „Türlich…“, grinste Leonard nur. „… Nummer Eins hat die Brücke“, meinte er dann in die Runde, schlurfte schwankend zur Tür und sah Josie nochmal kurz an. „Man sieht sich, Josephine und viele Spaß weiterhin beim langweiligen Praktikum und Grüße an deinen spießigen, arroganten und schlecht gelaunten Chef“, lachte er benebelt und schloss die Tür hinter sich.

      Zack, das hatte bei Josie gesessen und sie biss sich schuldbewusst auf die Lippen. Er hatte ihren Wortlaut genauso wiederholt. Wie sie ihm am Montag im Büro wieder unter die Augen treten sollte, war ihr leider völlig schleierhaft.

       Hannes und Dominik sahen ihm nur kopfschüttelnd nach. „Für nicht mal zehn Uhr, hat ers ja schon gut geschafft heute“, bemerkte Hannes trocken.

       „Ich fürchte, es geht erst jetzt richtig los“, überlegte Dominik leise.

       Josie sah die beiden ratlos an und trank aus.

       „Denk dir nichts dabei. Er ist manchmal so. Also eigentlich ist er total ok“, sagte Dominik dann.

       Hannes sah Basti kritisch an. „Termin mal wieder mit den Russen?“

       Basti nickte nur.

       „Du bist aber dabei, oder? Bin ich eigentlich der Einzige, der diese Events mit den Russen etwas kritisch betrachtet?“ fragte Hannes Basti.

       Ihre Blicke trafen sich. „Ich bin mit dabei. So dramatisch ist es nicht. Die sind etwas speziell aber soweit ok“, meinte Basti nur.

      Da Hannes sowieso fahren wollte, bot er an, Josie nach Hause zu bringen. Was für sie auch ok war. Vorher tauschte sie mit Dominik noch ihre Handynummern aus und sie folgte dann Hannes in einen der endlosen Kellergänge.

       Nach einigen Metern, Treppen und Türen kamen sie in eine Tiefgarage. Hier standen vier Autos, darunter ein blauer BMW, ein schwarzer BMW, ein grauer Golf und ein weißer Audi A7 auf den Hannes zu steuerte. Josie war sofort klar, dass der Wagen Schweine teuer war und sie fragte sich, wie so ein junger Mann wie Hannes sich so einen Wagen leisten konnte.

       Sie stieg auf der Beifahrerseite ein und Hannes fuhr aus der Tiefgarage durch eine Art Tunnel und kam vor einem Tor raus. Das Tor öffnete sich automatisch und sie fuhren in eine Gasse und weiter auf die Straße. Da er Josies Fahrrad noch mitnehmen wollte, versuchte sie den Weg dorthin zu finden. Doch irgendwie sah hier alles gleich aus und sie mussten erst auf die Hauptstraße fahren damit Josie wieder die Orientierung hatte.

       Als sie endlich das Fahrrad gefunden hatten klappte Hannes die Rückbank um und legte es in den Kofferraum. Josie überlegte kurz, ob er überhaupt noch fahren durfte und wie viel er vorhin schon getrunken hatte. Doch sie erinnerte sich, dass er sich relativ zurück gehalten hatte. Vielleicht waren es zwei, drei Bier gewesen? Er machte auch noch einen ganz nüchternen Eindruck. Sie fand ihn ganz sympathisch, denn er hatte eine ganz ruhige, freundliche und ausgeglichene Art.

      An diesem Tag war Josie froh, abends eine heiße Dusche zu nehmen und sich einfach nur ins Bett zu kuscheln. Ihr Kopf spielte völlig verrückt, die ganzen Gedanken bekam sie gar nicht sortiert und so schlief sie erst sehr spät ein. Leonard von Wartenberg hatte sich energisch in ihrem Kopf festgesetzt. Und noch nie hatte sie eine so peinliche Situation erlebt. Wie sie das wieder gut machen sollte, war ihr ein Rätsel. Leonard hasste sie vermutlich nun noch mehr und würde sie das vermutlich auch deutlich spüren lassen. Sie hatte damit nun bestimmt komplett bei ihm verschissen.

       Auf der anderen Seite hatte Josie an diesem einen Abend so viel Einblick in sein Privatleben bekommen, wie noch nie vorher. Allerdings war sie dabei auch extrem in seine Privatsphäre eingedrungen, was ihm natürlich überhaupt nicht passte. Wo er doch so sehr darauf bedacht war, sein Privatleben in der Firma gut unter Verschluss zu halten. Doch vielleicht auch aus gutem Grund. Immerhin war diese ganze Geschichte doch etwas merkwürdig.

       Das zufällige Treffen von Dominik, diese merkwürdigen Autos, die sie beobachteten und eine alte Fabrik, die im Inneren eine komplette Wohnung verbarg, scheinbar ganz geheim war und abgesichert wie ein Hochsicherheitsgefängnis. Das alles war doch sehr merkwürdig.

       Auch welche Rolle Leonard bei den Jungs spielte, war ihr noch nicht klar. Er schien ja schon sowas wie der Chef zu sein. Der Captain?

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