Nic Storm

Pleasure Underground


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hatten. Dann fuhren sie hinab.

       Oh Gott, was tat sie hier nur? Überlegte Josie. Sie kam sich vor wie in einem schlechten Film, oder wie bei einem schlechten Scherz.

       Josie nahm ihr Handy. Sie wollte Lisa ihren Standort schicken, wer wusste schon wofür es gut war. Immerhin fuhr sie mit einem Mann den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, in einem einsamen Industriegebiet in irgendeinem Gebäude mit dem Aufzug ins den Keller. Was zur Hölle tat sie da nur?

       Dominik sah sie an. „Was hast du vor?“

       „Einer Freundin meinen Standort schicken“, meinte Josie ganz in Gedanken. Scheiße, sie hat gar kein Netz hier unten. Ihr Handy zeigte keinen Empfang an. Dominiks braune Augen funkelten sie an. Blitzschnell nahm er ihr das Handy aus der Hand. „Nein. Lass das sein. Blos keinen Standort verschicken…“, rief er hektisch. „… du hast hier eh kein Netz:“

       Josie starrte ihn an, mit einem Anflug von Panik in den Augen und einem Brustkorb, der sich plötzlich zuschnürte. In dem Moment schien er zu realisieren welchen Eindruck er gerade bei Josie hinterließ. Schnell gab er ihr das Handy wieder, als könne er ihre Gedanken lesen. „Ich kann dir das gleich alles erklären, ok. Mach dir keine Sorgen, es passiert dir nichts.“

      Die Tür öffnete sich und wieder lag ein langer Gang vor ihnen. Lichter gingen automatisch an. Hier unten war es noch muffiger und älter als oben. Frische Luft wäre hier dringend mal notwendig.

       Vor einer großen Stahltür blieben sie stehen. Wieder summte es und Dominik konnte sie aufdrücken.

       Sichtlich überrascht betraten sie dann einen ganz neu renovierten und hellen Flur mit hellen Deckenlampen, deutlich freundlicher und angenehmer als bisher und dazu noch gut durchlüftet durch die Klimaanlagenschächte in der Decke. Man spürte einen seichten Lufthauch, nicht kalt aber angenehm frisch. Eine Lüftungsanlage rauschte leise.

       Mehrere Türen waren links und rechts zu sehen. Alles schien wirklich recht neu und modern renoviert zu sein.

       Dominik ging nach rechts in einen Raum, der sich als Küche heraus stellte. Josie staunte nicht schlecht als sie die nagelneue und hochmoderne schwarze Hochglanz Küche an der linken Wandseite sah.

       An der anderen Seite standen ein großer Esstisch und eine schwarze Ledereckbank mit passenden Stühlen. Auffällig war auch der große Kühlschrank, der zur Küche gehörte. Ok, es war alles in schwarz gehalten aber zu der weißen Wand und Decke und dem grauen Fliesenboden passte es irgendwie. Fenster gab es hier natürlich nicht, da sie ja irgendwo im Keller waren, dafür aber wieder die Klimaschächte unter der Decke, die frische Luft hinein pusteten.

      Dominik hing seine nasse Jacke an die Garderobe neben der Tür auf und wuschelte sich durch die kurzen braunen Haare. Dann sah er Josie kritisch an. „Du holst dir den Tod in den nassen Klamotten. Ich gucke gleich mal, ob ich was zum Anziehen für dich finde.“

       Josie sah sich neugierig um und nickte. Erst jetzt wurde ihr bewusst das sie wirklich klatsch nass war. Diese skurrile Fluchtnummer gerade hatte sie ganz schön aus dem Konzept geworfen. War es eine Flucht gewesen? Ja, irgendwie schon. Aber wovor eigentlich? Fragen über Fragen schossen durch ihren Kopf.

       „Willst du nen heißen Tee, Kaffee, Kakao? Oder nen Bier vielleicht?“ fragte Dominik sie freundlich.

       „Tee klingt gut. Wohnst du hier?“ fragte Josie nun neugierig. Ihre nassen Klamotten klebten auf ihrer Haut und ihr war nun doch echt kalt.

       Dominik grinste und stellte den Wasserkocher an. „Naja, nicht ganz, aber ich bin schon ziemlich oft hier. Früchtetee? … oder… Früchtetee? Ich sehe gerade, unsere Teeauswahl ist eher übersichtlich.“

       „Sehr gerne Früchtetee“, nickte sie lächelnd und setzte sich auf die Eckbank an den Tisch. Dominik schüttete den Tee auf und stellte ihn ihrhin. Er ging an den Kühlschrank, öffnete ihn und holte eine Flasche Bier heraus. Auf den ersten Blick sah es so aus, als wären nur Bier und Schnapsflaschen im Kühlschrank.

       „Oder mit Schuss?“ fragte er Josie grinsend.

       Sie schüttelte den Kopf. „Ne danke. Gerade nicht.“

       Dominik öffnete die Flasche und trank einen Schluck.

       „Ich schau mal nach trockenen Klamotten für dich“, sagte er dann und verließ die Küche. Neugierig sah Josie sich um. Die Küche sah noch so neu aus, als ob sie bisher nie groß genutzt wurde. Sehr hochwertig mit teuren Elektrogeräten und einem exklusiven Kaffeevollautomaten.

      Dominik kam wieder und reichte ihr einen dunkelblauen Marken Hoodie. „Bitte schön. Direkt rechts ist das Bad. Da kannst du dich umziehen.“

       Josie stand auf, ging auf den Flur und betrat die nächste Tür rechts ein kleines modernes Badezimmer. Auch hier war es überraschend sauber und ordentlich. Wieder war alles in schwarz und weiß gehalten. Schwarze Fliesen auf dem Boden und an der Wand, weißer Putz, weiße Decke. Es gab eine Dusche, eine Toilette und zwei Waschbecken, ebenfalls in weiß. In einem Regal lagen ordentlich zahlreiche Handtücher gestapelt, alle in grau. Eine kleine schwarze Wäschetonne stand in der Ecke für dreckige Handtücher. Ansonsten stand nichts herum, bis auf einen Seifenspender neben dem Waschbecken. Auch in der sauberen Dusche stand nichts herum, kein Duschgel, kein Shampoo, absolut gar nichts.

       Sie benutzte die Toilette und zog ihre nasse Sweatjacke, Top und ihren BH aus. Alles war pitsch nass. Sie hing ihre nassen Sachen über den Handtuchheizkörper an der Wand und zog den bequemen und vor allem trockenen Pulli über. Auch wenn er etwas groß war, er war warm und gemütlich und roch dazu noch wunderbar frisch gewaschen.

       In ihrer Arbeitstasche hatte sie Deo und eine Haarbürste. Sie machte sich frisch und bürstet die nassen Haare durch, die sie dann offen trocknen lies.

      Dominik stand in der Küche, diesmal aber nicht alleine. Der junge Mann war ebenfalls groß, aber noch etwas größer als Dominik. Er war groß, stabil, mit kurzen dunkelblonden Haaren und ziemlich muskulös. Sofort fiel Josie die muskulösen Oberarme auf, die bei seinem kurz Arm Shirt besonders gut zur Geltung kamen. Auch sein Oberkörper sah aus wie von einem Bodybuilder. Er war echt verdammt gut trainiert.

       Dominik stellte ihr daraufhin Basti vor. Sie gaben sich die Hand und er hatte ein wahnsinnig sympathisches Lächeln und hübsche hellbraune Augen. „Ich bin Basti. Freut mich.“

       Basti sah Dominik kritisch an. „Eigentlich kennst du doch die Regeln, oder?“

       Dominik nickte. „Ich weiß. Aber es war ein Notfall. Der schwarze Mercedes von Birkners fuhr draußen herum. Wir konnten gerade noch abhauen und ich hoffe sie haben nichts gesehen. Sollte ich sie einfach alleine draußen stehen lassen? Sie haben gesehen das sie mit mir da stand?“

       Bastis Blick blieb kritisch. „Ich fürchte das werden nicht alle so locker sehen. Du bringst jemand Fremden mit hier runter. Das ist gegen alle Regeln.“

       Josie bekam das Gespräch der beiden mit, obwohl sie sehr leise sprachen und bekam ein ganz schlechtes Gewissen. Oh je, wo war sie hier nur gelandet?

      „Ich muss auch jetzt wieder los, danke für den Tee…“, sagte Josie, trank schnell ihren Tee aus und stand auf. „…wenn du mir nur den Weg raus zeigen könntest?“

       Beide sahen sie kritisch an.

       In diesem Moment kam ein andere junger Mann in die Küche gestürmt. Auch er war klatsch nass und völlig außer Atem. „Scheiße man, was macht der schwarze Benz da draußen? Der steht direkt gegenüber von Tor C und ich musste über die Nordseite rein kommen. Die stehen direkt gegenüber dem Tor. Wie kann das sein?“

       Die drei sahen sich vielsagend und etwas ratlos an. Basti nahm sein Handy und tippte etwas. „Ich schicke gleich mal nen Code-Orange an alle raus. Nur das die anderen Bescheid wissen.“

       Die Handys von Dominik und dem anderen gaben einen kurzen Signalton ab und gleichzeitig blinkte eine kleine Lampe über der Küchentür orange auf.

       „Setzt dich ruhig wieder…“, sagte Dominik leise zu Josie. „… Birkners haben mich vorhin gesehen und sind mir gefolgt. Bin heute schon extra ohne Auto und mit der Bahn gekommen. Sie fahren aber schon