Nic Storm

Pleasure Underground


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Johannes, oder nur Hannes.“

       „Josie. Eine Freundin von Dominik“, stellte sie sich vor.

       Hannes war der kleinste der drei, schlank, mit etwas längeren blonden Haaren, die ihm nass in die Stirn fielen. Sein fragender Blick zu Dominik sagte alles.

       „Wir haben uns draußen getroffen und gequatscht. Dann kamen Birkners, wir sind abgehauen und ich habe sie mitgebracht, weil ich sie ja kaum alleine draußen stehen lassen konnte“, erklärte Dominik kurz.

       „Weiß der Captain das?“ fragte Johannes.

       „Nein, noch nicht. Und auch wenn er nicht begeistert sein wird. Es gab keine andere Wahl, als sie mit zu bringen. Birkners haben mich mit ihr gesehen. Da konnte ich sie nicht alleine da stehen lassen. Was ist, wenn sie sie angesprochen oder mitgenommen hätten?“ erklärte Dominik erneut.

       Dann sah er Basti an. „Wieso bist du alleine?“

       „Weil der Captain noch ein Meeting hat. Ich denke, er kommt später. Er ist aber heute mit der Kneifzange nicht anzufassen, daher ist das jetzt eine denkbar ungünstige Konstellation alles, aber gut… müssen wir wohl durch“, sagte Basti.

      Hannes nahm zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank und gab eine davon Basti.

       „Lasst uns ins Wohnzimmer gehen, dann können wir mal gucken was draußen so los ist“, meinte Basti und die anderen folgten ihm auf den Flur.

       Dominik signalisierte Josie einfach mit zu kommen. Unschlüssig folgte sie den drei jungen Männern.

       Hinten links befand sich ein großes Wohnzimmer. Josie staunte wieder nicht schlecht. An der rechten Wand stand eine große graue Sofalandschaft in U Form, davor ein großer Wohnzimmertisch aus schwarzen Holz und an der Wand gegenüber hing ein riesiger Fernseher. Daneben standen mehrere Schränke, natürlich in schwarz. Die Wand war wieder nur weiß verputzt und der Fußboden aus großen grauen Fliesen, wie im Flur und in der Küche. Der Innenarchitekt, der hier am Werk gewesen war, hatte es scheinbar nicht so mit Farben.

      Die vier setzten sich aufs Sofa und Hannes schaltete den Fernseher an. Darauf zeigte sich dann ein Bildschirm, der insgesamt acht Kameramonitore zeigte. Alle zeigten verschiedene Aufnahmen vom Innen- und Außenbereich des großen Fabrikgebäudes, in dem sie scheinbar waren. Hannes wählte eine Kamera aus, stellte den Monitor groß und zoomte das Bild heran. Man sah ein großes Fabriktor, einen hohen stabilen Sicherheitszaun und einen Teil der Straße.

       „Da steht er“, murmelte Dominik ernst. Am Bildschirmrand erkannte man auf der Seite gegenüber dem Tor einen schwarzen Mercedes.

       „Fuck…“, meinte Hannes. „… solange die da stehen müssen wir Tor C dicht machen. Zugang geht dann nur noch über die Nordseite. Ich hoffe nur die anderen lesen es auch.“

      Für Josie war das hier alles nur noch ein großes Rätsel. Das zufällige Treffen mit Dominik. Dieser merkwürdige Keller in dieser leerstehenden Fabrik, der scheinbar total geheim ist. Der schwarze Mercedes, der ihnen gefolgt ist und nun vor einem Tor steht. Was auch immer das hier alles zu bedeuten hatte? Die verstand nur noch Bahnhof. Inzwischen war es auch schon zwanzig nach sieben und sie fragte sich, wie lange sie noch hier bleiben würde.

       Basti schrieb auf seinem Handy. „Julius bringt was zu essen mit. Was haltet ihr von Pizza?“

       Die anderen nickten und sagten Basti ihren Pizzawunsch.

       Dominik sah Josie an. „Was willst du? Ich lade dich auf ne Pizza ein. Im Moment kommst du eh nicht hier weg. Oder hast du noch was Wichtiges vor heute? Immerhin ist es jetzt meine Schuld, dass du es hier bei uns aushalten musst.“

       Josie schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe nichts geplant. Alles gut. Dann eine Pizza Hawaii bitte. Ich will aber nicht, dass ihr wegen mir Stress bekommt.“

       Basti sah Josie nachdenklich an. „Der Stress ist schon vorprogrammiert, keine Sorge. Wir brauchen nur gute Argumente. Aber es klang ja eher nach einem Notfall und Dominik konnte dich nicht oben stehen lassen. Wichtig ist nur, dass du das hier für dich behältst. Alles was hier passiert bleibt wir, oberste Grundlage.“

       Josie erwiderte Bastis strengen Blick und nickte. „Ok, also ich schwöre hoch heilig, dass ich niemals etwas hiervon sagen werde. Ihr könnt euch auf mich verlassen. Und Dominik kennt mich schon ewig. Er weiß, dass ich keine Tratsch Tante oder so bin. Davon abgesehen wohne ich erst seit ein paar Wochen hier und kenne hier sowieso niemanden.“

       Basti sah sie fest an. „Das ist echt wichtig, ok? Trotzdem müssen wir nachher mit der Crew darüber reden. Solange musst du eh hier bleiben.“

       „Crew?“ Josie sah fragend in die Runde.

       Die anderen nickten.

       Bastis Blick war weiterhin ernst. „Ja, Crew. Wir besprechen und entscheiden hier im Team, zusammen mit allen.“

       „Wer sind die da draußen?“ wollte Josie wissen und deutet auf den Fernseher.

       „Das ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass sie nicht raus finden, wo wir sind“, sagte Basti immer noch ernst.

       Dominik sah sie nachdenklich an. „Wir sind noch nicht lange hier. Erst seit knapp zwei Jahren. Unsere alte Basis haben sie damals angezündet. Wir möchten nicht, dass das hier auch passiert.“

       „Oh….“, sagte Josie nur erstaunt. „… dann kann ich eure Vorsicht verstehen. Ist das euer Versteck hier? Wovor versteckt ihr euch?“

       Bastis ernster Blick verschwand zu einem Lächeln. „Wir verstecken uns vor niemanden. Hier ist unser Cliquen-Treffpunkt. Hier haben wir Ruhe und sind ungestört vor allem was da oben so los ist…Birkners…. Naja Birkners und wir… wir sind keine guten Freunde und sie ärgern uns gerne und wir ärgern dann gerne zurück… ist ne lange Geschichte.“

       Josies Blick blieb kritisch. „Seid ihr ne Gang oder sowas?“

       Basti musste lachen und sah die anderen fragend an. „Sind wir ne Gang?“

       Dominik und Johannes schüttelten schmunzelnd die Köpfe. „Eine Gang?... Ähm ne… nicht so wirklich… wir sind ne Clique und hier ist unser Freizeittreff… sonst nix“, erklärte Johannes sichtlich amüsiert.

       Basti nickte zufrieden über diese Antwort.

       Josie ahnte, das sie sich etwas lustig darüber machten und sie vielleicht doch nicht so unrecht hatte.

      Eine kleine Lampe oben neben der Tür, unterhalb der Decke blinkte plötzlich gelb. Hannes stellte einen der Monitore groß, der ebenfalls gelb aufleuchtete. Die Kamera zeigte eine Tür, vor der eine Person stand. Dunkel gekleidet, mit Kapuze ins Gesicht gezogen.

       „Fabi“, meinte Hannes nur.

       Auf den Kameras konnte man fast den kompletten Weg verfolgen, den Fabian ging bis zu der eigentlichen Tür zu den Räumen. Bis er letztendlich ins Wohnzimmer kam und die anderen begrüßte. Und wieder sah er Josie überrascht und etwas sparsam an und wieder erklärte Dominik, was passiert war.

       Fabian begrüßte die Jungs und Josie freundlich, holte fünf Flaschen Bier aus dem Kühlschrank im Wohnzimmer und gab allen anderen, inklusive Josie auch eine.

       Von dem Unwetter draußen, bekam man hier unten nichts mit. Nur auf den Kameras draußen sah man, dass es noch immer schüttete und immer wieder blitzte.

       „Irgendwann verlieren sie die Lust, wenn sich eh nichts tut“, überlegte Fabian nachdenklich.

       „Dafür ist es wichtig, dass sich auch nichts tut. Absolut nichts darf sich tun was auffällig sein könnte“, meinte Johannes

       „Vielleicht ist es auch eher Zufall, dass sie da stehen. Sie fahren die letzten Tage häufiger hier rum“, überlegte Basti.

       Dominik kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Na hoffentlich. Ist nur Scheiße, dass sie mich vorhin gesehen haben. Ich glaube das hat sie auf unseren Bereich aufmerksam gemacht. Sie suchen schon einige Wochen hier ganz gezielt nach uns oder unseren Fahrzeugen.“

       Fabian sah auf sein Handy. „Wann kommt der Captain?“

       Basti sah