Sollte es ein Wink des Schicksals sein?“, bemerkte Gustav. Seit ihrem Unfall waren es seine ersten Worte.
„Bemühe nicht das Schicksal! Es war pures Glück, dass wir nicht in die Tiefe gestürzt sind und noch leben. Hast du eine Idee, wo wir übernachten?“, sagte Ramona erschöpft.
Sie war immer noch unter Schock und ihre Schulter schmerzte.
„Ich kennen einige Leute in Dresden.“, antwortete Gustav, „Wir sollten anfangs versuchen bei meinem Freund Johannes unterzukommen. Er lebt allein, hat eine großräumige Wohnung im Zentrum und er arbeitet, was wirklich Zufall ist, als Restaurator im Schloss Moritzburg.“
Ramona schaute ihn ungläubig an. Er lächelte.
„Stimmt wirklich! Wir haben uns vor vielen Jahren kennengelernt, bei einer Veranstaltung zum Thema:
Öffentlicher Umgang mit Privatsammlungen historischer Kunstwerke
.“, erklärte er. „Johannes ist auch Sammler alter Bücher und er half mir bei der fachgerechten Konservierung einiger Exemplare aus meiner Bibliothek. Er ist nett, hilfsbereit und er wird dir gefallen.“, fügte er hinzu.
„Sieht er gut aus? Wie alt ist er?“, fragte Ramona.
„Er sieht toll aus. Mach dir aber keine falschen Hoffnungen, mein kleiner Hasenpups. Johannes mag keine Frauen. Deshalb lebt er ja allein. Und für dich wäre er auch zu alt.“, gab Gustav zurück.
„Zu alt? Also wie du!“, sagte sie spitzfindig.
„Ich bin ein gereifter Jahrgang und nicht alt.“, kommentierte Gustav.
„Egal. Wir sollten über unser Reiseziel und der kleinen Schatzsuche kein Wort verlieren. Das sollten wir beide für uns behalten!“, befand Ramona.
Gustav stimmte ihr zu.
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