Martin R. Schulz

Compliance Management im Unternehmen


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schwer zu beziffern, sie können aber zu erheblichen Verlusten und Nachteilen bis hin zu einem Einbruch des Börsenwerts führen.96 Der Schutz der Reputation spielt daher eine zentrale Rolle, das positive Image des Unternehmens in der Öffentlichkeit und bei den maßgeblichen Bezugsgruppen (Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Investoren etc.) kann durch „Non-Compliance“ nachhaltig beeinträchtigt oder ganz zerstört werden.97 Reputationsrisiken und „Reputationsmanagement“ haben sich zu wichtigen Themen für das Compliance- und Risikomanagement entwickelt.98 Somit ist die Identifikation und Steuerung von Reputationsrisiken ein wichtiger Bestandteil des Compliance Managements.99

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       II. Vorgaben und Orientierungshilfen für Compliance Management

       1. Compliance-Organisationspflicht als verbandsübergreifende Ausprägung der Leitungsverantwortung

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       2. Individuelle Ausgestaltung des Compliance Managements

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       – Branche bzw. Industriesektor;

       – regulatorisches Umfeld;

       – Unternehmensgröße und Struktur;

       – Kapitalmarktzugang;

       – Geschäftsmodell (insbesondere Vertriebsstruktur);

       – internationale Präsenz bzw. Auslandsaktivitäten;

       – Compliance-Verstöße in der Vergangenheit („Compliance-Historie“), Wahrscheinlichkeit einer Normverletzung.119

      Abgesehen von besonderen gesetzlichen Organisationsvorgaben für bestimmte Branchen120 richtet sich der erforderliche Organisationsgrad des Compliance Managements nach der Analyse der oben genannten Kriterien. Diese Analyse beantwortet auch die Frage, ob es einer eigenständigen Compliance-Organisation bedarf oder ob es ausreicht, etwa eine separate Compliance-Funktion bzw. einen Compliance Officer zu bestellen.

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       3. Vielfalt an Vorgaben und Orientierungshilfen

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       a) Branchenspezifische Sonderregeln als Erkenntnisquelle

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