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Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen


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der Rückfahrt südöstl. von Feuerland die nach ihm benannte Beauchesne-Insel.

      Beaufort Henri-Ernest Grout Chevalier de, 1798–1825. Der franz. Adelige verbrachte nach der Marineschule in Toulon einige Jahre in der Levante und wurde mit 21 Jahren als Schiffsoffizier an den Senegal versetzt. 1821 kehrte er nach Paris zurück, um sich systematisch auf die Tätigkeit eines Forschungsreisenden vorzubereiten, indem er Botanik, Zoologie und Geologie studierte und Arabisch lernte. 1824 reiste B. an den Gambia, drang bis zu den Mandingo vor und beendete seine erste Reise in Bakel am Senegal. Durch seine Forschungen ergänzte er die Berichte, die Mungo → Park über diesen Raum gegeben hatte. Dann gelang ihm die kartografische Aufnahme der Siedlungen zwischen Gambia und Senegal. Sein großes Ziel aber war Timbuktu, wohin er im Herbst 1824 aufbrach. Unterwegs wurde er von Mauren ausgeplündert und musste wieder nach Bakel zurückkehren. Weiteren Plänen setzte sein früher Tod in Bakel ein Ende.

      Beaumont Lewis A., brit. Offizier, Teilnehmer an der strapaziösen → Nares-Expedition, bei der er die Nordwestküste von Grönland bis ca. 8.30 Grad nördl. Breite aufnahm. Die von ihm gesichtete B.-Insel ist nach ihm benannt.

      Beautemps-Beaupré Charles-François de, 1766–1854. »Der Vater der Hydrografie« hatte als Schüler seines Verwandten, des Geografen Buache, eine kartografische Methode von großer Präzision entwickelt und begleitete den Konteradmiral → D’Entrecasteaux auf der Suchexpedition nach → La Pérouse in den Pazifik. Das hielt ihn 1791–96 von Paris fern, erbrachte aber die bis dahin besten Aufzeichnungen über die geografischen Verhältnisse in den besuchten Teilen des Stillen Ozeans, insbesondere auf den neu entdeckten → Kermadecinseln. Nach 1796 lagen praktisch alle hydrografischen Aktivitäten der franz. Regierung in den Händen von B.-B., der mit seinen großen Atlanten zum Vorbild wurde.

      Beccari Odoardo, 1843–1920, ital. Naturwissenschaftler, der ausgedehnte Reisen in Afrika, vor allem aber in der südostasiat. Inselwelt durchführte. Hervorzuheben ist seine Borneoreise (1865–68), zum Teil gemeinsam mit dem Marchese Doria, mit Schwergewicht auf Sarawak und den Wasserscheiden im Innern der großen Insel. 1879 reiste B. in Südostafrika (Assab Bay, Massaua), wandte sich aber schon 1871 wieder seinem Hauptforschungsgebiet Melanesien zu und bereiste, weitgehend in Gemeinschaft mit d’Alberti, vor allem Neuguinea und benachbarte Inselgruppen. Außer seinen botanischen Studien und Sammlungen ist dabei die Besteigung des Arfakgebirges hervorzuheben; auch der Samsonfluss wurde von B. entdeckt. – B.s zahlreiche Schriften sind Reiseberichte und Briefsammlungen in ital. Sprache über Neuguinea, Borneo und Malaysia, aber auch botanische Beobachtungen. Sein Buch Nelle Foreste di Borneo (In Borneos Wäldern) erschien 1904 auch in engl. Sprache. Nach seinem Tod erschienen noch Fragmente seiner Tagebücher und Briefe.

      Becknell William, ca. 1785–1832, »Father of the Trail« genannt, womit der Santa Fé Trail gemeint ist, von 1821–80 (Jahr der Vollendung der Eisenbahnstrecke) die wichtigste Handelsroute im amer. SW und keineswegs eine Einbahnstraße nach W für Siedler. Teilweise schon von Vázquez de Coronado und 1806 von Pike genutzt, erlangte sie ihre Bedeutung erst durch B., der auf der Strecke durch Kansas den Schutz gegen die Indianer organisierte. B.s Helfer und Nachfolger waren John Mac Knight, Hugh Glenn, Jacob Fowler und Stephen Cooper, die Zugtiere waren Ochsen und Maultiere, die beförderten Güter umfassten alles, was man brauchte, von Gold und Silber über Pelze, Felle und Wollstoffe bis hin zu Gegenständen des täglichen Bedarfs und Waffen. B.s erste Ladung hatte einen Wert von 300 Dollar.

      Beechey Frederick William, 1796–1856, brit. Seefahrer und Pazifikforscher. Nach Teilnahme an den Napoleonischen Kriegen erste Polarerfahrungen in den Expeditionen von J. → Franklin u. W. E. → Parry und kurze Aktivitäten im Mittelmeer (Syrten). Gemeinsam mit seinem Bruder Henry, der das Talent des Vaters geerbt hatte und ein guter Maler war, nahm B. die Küstenstrecke Tripolis-Bengasi-Derna auf. Seine große Leistung ist jedoch die lange Pazifikfahrt mit dem kleinen Schiff Blossom, wobei er den Auftrag hatte, den von O her eine Nordwestpassage suchenden Kapitänen Franklin und Parry entgegenzufahren. Die Reise begann am 19.5.1825 in Spithead und endete im Oktober 1828 in Woolwich. In diesem Zeitraum hatte die Blossom 73 000 Seemeilen zurückgelegt. Die wichtigsten Stationen der gewaltigen Reise waren die Osterinsel (16.11.1825), danach die Elizabeth Islands und Pitcairn. Dort konnte B. von John Adams, dem letzten Überlebenden der Bounty-Meuterer, einen authentischen Bericht der Vorgänge aufzeichnen. Am 29.12.1825 ankerte B. in der Lagune von Mangareva (Gambier Islands), ging dort als erster Europäer an Land und lieferte einen ausgezeichneten Bericht. Am 26.1.1826 entdeckte er Vanavana und nannte die Insel Barrow Island. Die Insel Fangataufa wurde drei Tage später kartografisch aufgenommen und Cockburn Island genannt, eine weitere nördlichere Entdeckung (Ahunui) erhielt den Namen Byam Martin Island. Über Tahiti und Hawaii erreichte er Petropawlowsk auf Kamtschatka am 28.6.1826 und war am 22.7. mit zwölf Tagen Verspätung im Kotzebue-Sund, wo er sich mit der Franklin-Expedition treffen sollte. Nach Ruhepausen, vornehmlich auf Hawaii, lief er im August 1827 noch einmal den Treffpunkt an und kehrte um Kap Hoorn nach England zurück. B. bewegte sich über den Pazifik hinweg wie außer ihm nur James Cook und ergänzte dessen Küstenaufnahmen vor allem in Kanada und Alaska. 1854 wurde B. Konteradmiral, 1855 Präsident der Royal Geographical Society.

      Behaim Martin, 1459–1507, Nürnberger Patrizier, der wahrscheinlich als junger Mann in seiner Heimatstadt den bedeutenden Mathematiker und Astronomen Johannes Müller kennenlernte, der sich selbst, einer gelehrten Sitte der Zeit entsprechend, nach seinem Geburtsort Königsberg im heutigen Unterfranken Regiomontanus nannte. Von ihm könnte B. seine astronomischen und nautischen Kenntnisse erworben haben. 1476 ging B. für einige Jahre als Handelsvertreter nach Antwerpen, von wo aus er Kontakte mit Lissabon, der bedeutendsten westeurop. Handels- und Hafenstadt in dieser Zeit, anknüpfte. 1482 reiste B. erstmals selbst nach Lissabon, wo er möglicherweise den Portugiesen gewisse astronomische und mathematische Kenntnisse vermittelte, die ihn Regiomontanus gelehrt hatte. Dazu gehörte auch die Benutzung des sogenannten Jakobsstabs, mit dessen Hilfe sich Meridianbestimmungen auch auf See vornehmen ließen, während man bisher dazu hatte an Land gehen müssen. Damit hatte B. den portug. Kapitänen einen wichtigen Dienst erwiesen, weshalb der 25-Jährige so rasch in die »Astronomische Junta« aufgenommen wurde, ein wissenschaftliches Gremium, das in Lissabon die Grundlage für die Afrikafahrten zu bearbeiten hatte. Auch erlaubte man ihm, selbst an einer dieser Entdeckungsreisen teilzunehmen. So begleitete er → Cão auf seiner Reise 1484–86 entlang der westafrik. Küste. Nach seiner Rückkehr wurde B. in Portugal zum Ritter geschlagen. Dann übersiedelte er auf die Azoren. 1490/91 besuchte er Nürnberg und fertigte hier mithilfe tüchtiger Handwerksmeister seinen »Erdapfel«, die älteste erhaltene Darstellung der Erde in Globusform. Über die weiteren Lebensdaten B.s ist wenig bekannt. 1494 beauftragte ihn der portug. König mit einer diplomatischen Mission in den Niederlanden, dann dürfte er noch einmal einige Jahre auf den Azoren gelebt haben; B. starb in Lissabon.

      Behrens Carl Friedrich, 1701 – nach 1750, nahm 1721 und 1722 an der Südseefahrt → Roggeveens teil, auf der die Osterinsel entdeckt wurde, und schrieb darüber Berichte, die aber eher für den Bereich Melanesien Brauchbares enthalten.

      Bekri El, gest. 1094, arab. Reisender und Schriftsteller, dem wir eine Beschreibung von Nordafrika verdanken. Obwohl B. von Irrtümern nicht frei ist und gelegentlich auch unklar berichtet, sind doch seine Mitteilungen über normann. Raubflotten an der Nord- und Nordwestküste von Afrika geografisch wie historisch von Bedeutung. B. verzeichnete einen ersten Überfall auf einen nordwestafrik. Hafen 851 (nicht 844, wie bei Hennig – s. Lit.) und auf die Stadt Alhucemas östl. von Tanger im Jahr 866. Zweimal überfielen sie zu nicht genau bekannten Zeitpunkten die Stadt Azila unweit des Kaps Spartel (Nordafrika). Durch B. steht es fest, dass die franz. Normannen oder auch skand. Wikinger bereits im 9. Jh. wiederholt die Straße von Gibraltar passierten.

      Belcher Sir Edward, 1799–1877, brit. Pazifik- und Polarforscher, Teilnehmer der Blossom-Expedition und Nachfolger des bei den Vermessungsarbeiten an der kalif. Küste erkrankten → Beechey. Im Juli 1837 schlichtete B. gemeinsam mit → Du Petit-Thouars den auf Hawaii ausgebrochenen Streit um die katholischen Missionare, die daraufhin im Land bleiben durften, und beteiligte sich mit der Sulphur 1840 an einem Angriff auf Kanton im Zug des sog. Opiumkriegs. 1843–46 kommandierte