Lilly Grünberg

Dein, Sein, Mein


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ihr das Essen mit seiner Hilfe gut gelungen war, wollte es ihr nicht so recht schmecken. Ständig hatte er etwas zu bemängeln. Konnte sie ihm überhaupt etwas recht machen? Und fand er den Ausblick auf ihre Brüste überhaupt nicht aufregend?

      Sophies Mut sank. Vom Dessert bekam sie nichts ab.

      Endlich erteilte er ihr auch ein kleines Lob. »Hm, köstlich. Das hast du gut gemacht. Du gestattest, dass ich das selbst aufesse?«

      Aber gewiss doch!, hätte Sophie am liebsten mit einer gehörigen Portion Sarkasmus erwidert, aber sie beschränkte sich darauf, das zu denken. Für ihre Linie war es jedenfalls besser, nicht dieser kaloriereichen Köstlichkeit zu verfallen.

      Offensichtlich war Leo ein Freund der Mousse au Chocolat. Er leerte das Dessertschälchen unter vielen genießerischen Hmm’s alleine und würde vermutlich auch die anderen, die im Kühlschrank standen, selbst verputzen.

      Bevor Leo sich zu einem Verdauungsschläfchen hinlegte, öffnete er die Tür zum Spielzimmer und Sophies Herz hüpfte in freudiger Erwartung, dass er sich dort drinnen zuerst noch mit ihr beschäftigen würde. Endlich eine Belohnung für all die Schufterei. Es war ihr mittlerweile vollkommen gleichgültig wie die aussah. Das Spielzimmer bot so viele Möglichkeiten. Ihr Vergnügen war auf jeden Fall gesichert.

      Mit einer Geste forderte Leo sie auf, sich an das Andreaskreuz stellen und Sophie nahm freudig ihre Position ein. Endlich, sie hätte nichts dagegen, ordentlich ausgepeitscht zu werden. Hauptsache, Leo widmete sich ihrem Körper, irgendwie würde sie zu ihrer Befriedigung kommen.

      Leo fesselte seine Sklavin sorgfältig mit Händen und Füßen an das Andreaskreuz. Er ließ sich Zeit und Sophies Nervosität nahm von Sekunde zu Sekunde auf unerträgliche Weise zu. Seine flüchtigen Berührungen fühlten sich wie Stromschläge auf ihrer Haut an, die in ein sinnliches Kribbeln übergingen und ihre Schamlippen benetzten. Als er ihr sogar den Keuschheitsgürtel auszog, entwich ihrem Mund ein sehnsüchtiges Keuchen. Sofort biss sie sich schuldbewusst auf die Lippen. Noch hatte Leo ihr nicht die Erlaubnis erteilt, geil zu sein.

      Er tat so, als hätte er nichts gehört, schenkte ihr sogar ein Lächeln und fuhr mit einer überaus sinnlichen, zarten Bewegung ihre Lippen nach, beugte sich über ihr Gesicht und gab ihr einen langen, intensiven Kuss. Wie sollte sie aus diesem Mann schlau werden und sich korrekt verhalten, wenn er selbst ambivalent in seinem Verhalten war?

      Er streichelte ihr zärtlich über die Brüste, fuhr ihre Rundungen nach, zupfte sanft an ihren Nippeln. Sophie schmolz unter seiner Nähe und erotischen Ausstrahlung dahin. Dies war die schönste Sache, dem Partner ausgeliefert zu sein. Sie seufzte leise und wäre bereit, all die Schikanen zu verzeihen, wenn …

      Unvermittelt hörte er auf und ging aus dem Spielzimmer, ohne es zu schließen. Er kam nicht wieder zurück. Von ihrer Position aus konnte Sophie das Bett sehen und kochte vor Wut, als sie beobachtete, wie er es sich darin gemütlich machte. Wie gerne würde sie sich an ihn kuscheln, ihn riechen, seine Wärme auf ihrer Haut fühlen, ihm einfach nur ganz nah sein.

      In der Hölle sollte er schmoren! Das konnte doch nicht wahr sein, dass er sie hier, in dieser Stellung zurückließ, ohne mit ihr zu spielen.

      Sophie biss sich auf die Lippen, um nicht zu schreien und ihn mit sämtlichen Schimpfworten einzudecken, die ihr einfielen. Doch das war noch nicht alles. Je länger sie warten musste, bis er aufwachte und sie losband, desto heißer wurde sie. Als hätten seine Finger die sinnliche Berührung zurückgelassen, sehnte sich ihre Haut danach, mehr davon zu spüren. Im übrigen war so angenehm, wie ihre Scham von der Luft des Raumes umspielt wurde, ohne den Druck des Gürtels, ihre Lust geschürt von der gespreizt gehaltenen Position ihrer Schenkel.

      Leo, dieser Schuft! Er wusste bestimmt, wie sehr sie sich nach ihm verzehrte. Er hatte Macht über sie, oh ja, und wenn sie es genau bedachte, war dies nicht genau das, was sie gewollt hatte? Sein Wille geschehe. Vielleicht bedurfte es ja dieser Vorbereitung mit der langweiligen Haushaltsarbeit, für die sie ihn verflucht hatte, damit sie jetzt, in dieser Situation, eine bisschen Dankbarkeit für jede liebevolle Geste, für jedes kleine Zugeständnis verspürte. Dankbar? Sie musste vollkommen von Sinnen sein! Oder doch? Ja, irgendwie, auch wenn das absurd war, war sie ihm dankbar, dass er sie schmachten ließ und unnachgiebig war. Es zeigte ja auch nur wieder in aller Deutlichkeit, wer hier der Herr im Hause war.

      Sophies Augen fielen zu, ihr Kopf driftete in Träumereien ab und sank nach vorne. Mit geschlossenen Augen gab sie sich ganz der Vorstellung hin, Leo käme zurück, berühre sie überall. Alleine die Vorstellung machte sie heiß und sie stöhnte wohlig unter der sinnlichen Lust, als Finger zart über ihre Klitoris fuhren, darauf verweilten und …

      Ein zorniges Knurren und riss sie aus ihren Gedanken.

      »Habe ich dich erwischt?«

      Sie benötigte einige Sekunden um zu realisieren, was passiert war. Sie hatte geträumt. Schön und lustvoll geträumt. Hatte sie dabei etwa laut gestöhnt?

      Tatsache war, Leo hatte sein Bett verlassen, stand nun dicht vor ihr, hellwach und aufmerksam, die Dominanz in Person, und Sophie überlegte, es wäre klüger, vorerst nichts zu erwidern. Sie konnte ihm ohnehin nichts vormachen. Sein Blick auf ihren Schoß genügte, um ihr Begehren zu erkennen und dabei noch zu steigern. Sie wollte ihn. Nein, es musste nicht Er sein, irgendein Mann wäre ihr auch recht gewesen. Hauptsache er vögelte sie und stillte ihre Lust.

      »Nun, ich werte dein Schweigen als Schuldbekenntnis. Lustvolle Träume sind verboten, das weißt du. Das Recht auf Lust musst du dir erst noch verdienen. Dann werde ich mal überlegen, womit ich dich am besten bestrafe.«

      Seine Worte verkündeten Unheil, seine Miene war streng. Seine Stimme passte jedoch überhaupt nicht dazu. Sie war sanft, schmeichelnd, voller Gefühl. Sophie hätte schreien mögen. Seine Art ging ihr durch und durch, verwirrte sie auf eine Weise, die sie so noch nicht kannte und mit der sie nicht umzugehen verstand.

      Herrgott noch mal, zehn Tage würden nicht genügen, sich ganz und gar auf diesen Mann einzulassen, so wie er es von ihr erwartete. Und was erwartete sie von sich?

      Als sie hinter sich ein sirrendes Geräusch in der Luft vernahm, spannte sie unbewusst ihre Muskeln an. Mit wie viel Gleichgültigkeit hatte sie in der Vergangenheit die Entscheidungen ihrer Tops hingenommen, welches Spielzeug sie auswählten. Doch nun – Leo verstand es, ihre Nerven zu strapazieren. Bestimmt würde es sehr schmerzhaft werden und genau das brauchte sie jetzt. Eine intensive Ablenkung, etwas, was ihre Sinne bündelte. Trotzdem hätte sie gerne gewusst, mit was er sie züchtigen würde, bevor er loslegte. Würde es stechen oder brennen, würde der Rohrstock Striemen auf ihre Haut zeichnen oder bevorzugte er etwas großflächiges in der Art eines Teppichklopfers?

      Der erste Streich auf ihrem Rücken war so zart, dass Sophie ihn fast nicht fühlte. War das überhaupt etwas gewesen, oder hatte sie nur der Luftzug einer Bewegung gestreift? Dann folgte ein weiterer Hieb, und noch einer, doch anstelle des erwarteten Schmerzes war es ein faszinierendes Kitzeln, das sich tiefer und tiefer fortsetzte, mal ihren Po traf, dann ihre Schenkel, mal innen, mal außen, wieder hinaufwanderte über ihre Arme, ihre Lenden penetrierte, dann wieder ihre Beine. Je länger es dauerte, desto kitzliger wurde sie dabei.

      Sophie presste die Lippen zusammen. Sie wand sich in den Fesseln, versuchte das Lachen zu unterdrücken, das nach oben stieg, immer drängender wurde, bis sie es schließlich nicht mehr aushielt. Prustend öffnete sich ihr Mund, sie wimmerte, kicherte. Aber es wurde schlimmer. Leo verstand es wahrhaft, sie zu foltern. Schreiend vor Lachen riss sie an den Fesseln, versuchte hilflos auszuweichen, obwohl das sinnlos war.

      Leo umrundete sie und sie bemerkte das Zucken seiner Mundwinkel, als könne er es sich kaum verkneifen, gemeinsam mit ihr zu lachen, von ihrer Hemmungslosigkeit angesteckt. Nun sah sie auch, was er für diese süße Folter verwendete. In einer Hand hielt er eine lange Pfauenfeder, in der anderen eine Peitsche aus langen weichen Lederbändern. Beides war überhaupt nicht geeignet, Sophie zu züchtigen, sondern kitzelte auf unterschiedliche, auf jeden Fall aber höllische Weise.

      Ihre Brüste wurden das neue Ziel seiner Aufmerksamkeit. Die Pfauenfeder umrundete ihre Formen, neckte ihre