Britta Ullrich

Toscana Wanderführer Michael Müller Verlag


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(Tour 30).

      Die angegebenen Zeiten der Touren sind als reine Gehzeiten zu ver­ste­hen. Sie beruhen auf meinem doch eher ruhigen Wan­derschritt. Aus­sicht genießen, Picknick und Foto­stopps sind hier nicht ein­kal­ku­liert und können leicht die Gehzeit ver­längern. Man sollte immer min­des­tens 1 Std. vor Sonnenuntergang sein Ziel erreichen, denn die Dämmerung ist in der Toscana kür­zer als in Nordeuropa, und besonders in den Stein­eichenwäldern wird es sehr früh dunkel.

      Aktuelle Wetterinformationen

      Recht zuverlässige Meldungen fin­den Sie auf der täglich zweimal ak­tualisierten Internetseite www.lamma.rete.toscana.it (auch auf Englisch). Der regionale Wetter­bericht für die Toscana des Fern­seh­senders RAI3 wird täglich ge­gen 14.15 und 19.50 Uhr übertragen, ist aber oft ungenau.

      Nordwesten: Für die Wan­de­run­gen in den Apuanischen Alpen (Tou­ren 4 und 6) ist die Versilia-Küs­te zwischen Carrara und Via­reggio si­cher ein guter Aus­gangs­punkt. Auch von Lucca und Pisa aus ist man recht schnell in den Ber­gen. Die Mittelgebirgstouren und die Hügelland­schaften des Nor­dens (Tou­ren 5 und 7 bis 12) sind von den beiden Städten aus gut zu er­rei­chen.

      Piazza und Dom von Pienza (Tour 26)

      Nordosten: Florenz und v. a. seine östliche Umgebung Richtung Pon­tas­sieve und Rufina wie auch die nördliche Chianti-Region bei Im­pru­ne­ta bieten zahlreiche Agriturismi (Touren 1, 2, 3 und 13). Von Arezzo aus erreicht man schnell die mystischen Orte des heiligen Franz von Assisi (Touren 2 und 22), aber dank der Autobahn gelangt man pro­blem­los auch in die südöstliche Region zwischen Bergen, Seen und Hü­gel­land (Touren 23, 24 und 25).

      Zentrum: Von Siena aus kann man die Bilderbuchlandschaften der Tos­cana schlechthin erreichen (Touren 13 bis 21 und 23). Wer die recht teuren Unterkünfte in der Chianti-Region und in der Umgebung von San Gimignano meiden möchte, findet viele Unterkünfte in Rich­tung Westen in der Montagnola Senese bei Sovicille. Dort gibt es auch den netten Campingplatz Campeggio La Montagnola unter schatten­spen­denden Bäumen (Ostern bis Ende September, Tel. 0577-314473, Fax. 0577-349286, www.camping.it/toscana/lamontagnola).

      Südosten: Im UNESCO-Welterbe Orcia-Tal (Val d’Orcia) bieten sich Pienza mit vielen Hotels und seine Umgebung, wo es nur so von Un­ter­künften wimmelt, als Standorte an. Die urigen Orte San Quirico d’Orcia, Bagno Vignoni und Castiglione d’Orcia sind kleinere Orte, die ab­seits vom Tourismusrummel liegen (Touren 23 bis 29). Auch die Ge­gend um den Monte Amiata - die malerischen Orte Piancastagnaio, Ab­badia San Salvatore und Santa Fiora - bietet besonders in der hei­ßen Sommerzeit Unterkünfte abseits vom Trubel (Touren 27 bis 30). Eine wahrhaft spektakuläre Unterkunft liegt in dem verträumten Örtchen Rocchette di Fazio (Tour 30) bei Laura Fontani mit herr­li­chem Ausblick auf das Albegna-Tal (Tel. 001-05412009268, sie spricht Englisch, Spanisch, Französisch, [email protected], www.homeaway.it/affitto-vacanze/p862777).

      Südwesten: Die südliche Maremma-Region bei Grosseto mit den Ba­de­orten Castiglione della Pescaia, Marina di Grosseto und Princi­pina al Mare ist für alle geeignet, die neben den Badefreuden auch das Land­leben kennenlernen möchten (Touren 32 bis 35). Direkt an der Küs­te bei Marina di Grosseto finden sich auch zahlreiche Camping­plätze. Im Inland liegen die mittelalterlichen Ortschaften Gavorrano, Magliano und Manciano, in deren Umgebung viele Agriturismi Unter­künf­te anbieten. Die Küste zwischen Massa Marittima und der au­then­ti­schen Hafenstadt Livorno, die sog. Costa degli Etruschi (Etrus­ker­küste), ist mit ihren bekannten Badeorten Donoratico, San Vin­cen­zo und Marina di Bibbona ein günstiger Ausgangspunkt im nördlichen Teil (Touren 11 bis 13).

      Halali! - Jagdsaison in der Toscana

      Vom 1. September bis 31. Januar muss man auf die Jäger achtgeben. In den ersten beiden Jagdmonaten sind es einzelne Jäger auf der Su­che nach Kleinwild. Brisant wird es ab November, wenn die Wild­schwein­jagd beginnt. Kommt man in die Nähe einer solchen Treibjagd, ist es ab­solut ratsam, mit einem Posten der Jägergruppe Kontakt auf­zu­neh­men (hierbei sich laut bemerkbar machen!), um he­rauszufinden, ob und wann man weitergehen kann. Dienstags und Freitags ist die Jagd nor­malerweise untersagt. Achtung: Zurzeit (Januar 2017) ist die Region Tos­cana dabei, die Gesetze zu ändern. Es scheint, als wolle man die Jagd aus­dehnen, sie ganzjährig und auch in Natur­schutz­gebieten bewilligen. Dies würde heißen, dass ein Wanderer das ganze Jahr über in der Ge­fahr schwebt, in die Schusslinie der leider vielen, nicht besonders rück­sichts­vollen Jä­ger zu gelangen.

       Wege und ihre Markierungen: Die Toscana ist eine Region der Wan­derwege - nicht unbedingt der angelegten, vielmehr bestehen 99 % des Wegenetzes aus alten Rou­ten der Bauern, Handwerker, Händ­ler oder Pilger: Karrenwege, um Rohstoffe zu transportieren, Maul­tierpfade und Ver­bin­dun­gen zwi­schen Dörfern. Kurz, die In­fra­struk­tur einer Welt oh­ne Auto.

      Da die Wege sich durch wu­chern­de Vegetation recht schnell ver­än­dern können, danke ich schon im Vor­aus für jeden Hin­weis auf Text­pas­sa­gen, die re­vi­diert wer­den müssen.

      Die Wanderwege sind meist et­was weniger gepflegt. Hin­weis­schil­der, wie man sie aus Nord­europa kennt, fehlen oft, und auch die Kenn­zeich­nung ist zu einem großen Teil lückenhaft. So ist Orien­tie­rungs­ver­mögen gefragt, wenn erst 200-300 m hinter der Ab­zwei­gung die Mar­kierung wieder auftaucht.

      Ein Großteil der Wanderwege wird vom italienischen Alpenverein, Club Alpino Italiano (CAI), erstellt und gepflegt. Je nach zuständigem CAI fällt die Pflege - vom Säubern bis zum Markieren - recht unter­schied­lich aus. Auch die Wanderkarten beruhen auf den Angaben des Clubs. In den Apuanischen Alpen ist das Wegenetz meist gut markiert und sauber. In den Mittelgebirgen und dem Hügelland sieht es oft an­ders aus. Besonders im Frühjahr, wenn die Vegetation explodiert, wer­den die Wege zu Pfaden und die Markierungen sind oft nur mühsam zu erkennen. Wanderwege durch Nutz­wälder haben das Problem, dass hier viel Holz geschlagen wird, was dazu führt, dass die Mar­kierungen verschwinden. Sei es, dass der markierte Baum fehlt oder der Wegver­lauf bzw. die mar­kierten Steine vom aus­ge­schla­genen Geäst verdeckt sind.

      Alte Wanderzeichen helfen auch heute noch weiter (Tour 1)

      Wuff! - Hunde am Wegrand

      Die Wanderungen führten oft über Privatgrundstücke und nahe an Häusern vorbei. In der Regel ist dies kein Problem, und auch Zäune sind zum Glück noch rar. Achtung aber bei Hunden, die ihr Territo­rium verteidigen! Auf sie wird in den Touren hingewiesen. Ich habe selbst keine schlechten Erfahrun­gen gemacht, denn meistens sind die Hunde in Zwingern eingesperrt oder einfach nur neugierig. Vor­sicht jedoch bei den großen, wei­ßen Maremmen-Abruzzen-Schäfer­hunden, wenn sie „im Dienst“ sind, also eine Schafherde bewachen! Sie mögen es absolut nicht, wenn man ihren Schützlingen