Yegor Melnyk

Abgerichtet ohne Gnade


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hier mit ihr passierte, überrollte sie.

      »Winkel dein rechtes Bein an!«, befahl Markus, und weil er sich dabei schon nach vorne beugte und ihren Fußknöchel umfasste, tat Sandra reflexhaft das, was er von ihr verlangt hatte.

      Markus nahm die zweite Schlinge, führte Sandras Fuß hindurch und zog sie stramm zu. Dann trat er einen Schritt zurück und begutachtete sein Werk.

      Sandra begriff, in was für eine Lage er sie gebracht hatte. Sie stand unsicher schwankend auf einem Bein, während ihr angewinkeltes Bein mit der Schlinge um ihren Hals verbunden war, einer Schlinge, die jetzt schon unangenehm fest saß. Sobald sie ihr Bein auch nur ein wenig senkte, würde sie sich selbst die Luft abschnüren.

      Sie erschauerte.

      Markus allerdings grinste jetzt über das ganze Gesicht »So haben dich die Kerle, die dich früher benutzt haben, nie gefesselt, nehme ich an?« Er wirkte ausgesprochen stolz auf sein Werk.

      »N-nein« sagte Sandra, während sie sich fragte, wie lange sie auf einem Bein stehen bleiben und das Gleichgewicht behalten konnte. Zu ihrer eigenen Überraschung fiel ihr das jetzt schon schwer, obwohl sie körperlich ausgesprochen fit war. Sie wankte von einer Seite zur anderen, und es kostete sie einige Mühe, dies mit dem Bein auszugleichen, mit dem sie noch auf festem Boden stand.

      Grinsend trat Markus wieder dicht an sie heran und schob seine Hand zwischen ihre Schenkel.

      Unwillkürlich zuckte Sandra zusammen. Sie konnte aber nichts dagegen tun, dass die Finger dieses Mannes ihre Möse erkundeten – noch zudringlicher als zuvor.

      »Du bist nicht besonders feucht«, stellte er fest.

      »Ich bin … ich bin sehr nervös«, stotterte Sandra. Dann merkte sie erschreckt, dass ihre Reaktion auf Markus Berührung es ihr noch schwerer machte, das Gleichgewicht zu behalten. Um nicht zu stürzen, machte sie einen kurzen Hüpfer, mit dem sie einen neuen stabilen Stand zu gewinnen hoffte.

      Aber so einfach war das nicht. Einmal aus dem Gleichgewicht gebracht, fiel es ihr schwer, die Balance wiederzufinden. Sie hüpfte ein weiteres Mal auf der Stelle, dann noch einmal – und immer wieder.

      Ihr brach der Schweiß aus.

      Markus trat wieder einen Schritt zurück und betrachtete sie schmunzelnd dabei, wie sie ebenso hilflos wie entsetzt auf der Stelle hüpfte. Während in Sandra allmählich Panik aufstieg, weidete er sich an ihrem Anblick. Auch dass sie so verstört wirkte, schien ihm sehr zu gefallen.

      Sandra fragte sich, ob damit jetzt schon der Moment gekommen war, bei dem sie ihr Sicherheitswort benutzen sollte. Es drängte sie geradezu danach, auch um herauszufinden, ob Markus wirklich wie gewünscht darauf reagieren würde. Aber dann wieder sagte sie sich, dass dies das erste Spiel war, das Markus überhaupt mit ihr spielte, um sie zu testen. Wie sollte sie sich als erfahrene und komplett unterwürfige Sklavin verkaufen, wenn sie jetzt schon bereit war, zu kneifen und alles abzubrechen?

      Sie musste einfach durchhalten.

      Also hüpfte sie weiter vor Markus auf und ab, während sie ihr erhobenes Bein so gut wie möglich in die Höhe zu halten versuchte. Wirklich gut gelang ihr das allerdings nicht, und sie spürte, wie sie mit ihren Bewegungen die Schlinge um ihren Hals noch enger zog.

      »Wunderbar«, sagte Markus immer noch grinsend. »Jetzt beschäftige dich mal einen Moment mit dir selbst. Ich muss noch einen Anruf erledigen.«

      Mit diesen Worten verließ er den Raum.

      Um Gottes willen, dachte Sandra, das konnte doch unmöglich sein Ernst sein! Wenn sie jetzt einen Fehler machte und stürzte …

      Hilflos zerrte sie an ihren Handschellen. Aber alle Fesseln, die Markus ihr angelegt hatte, waren ebenso erbarmungslos wie perfide. Sandra schien mal in die eine, mal in die andere Richtung das Übergewicht zu bekommen und hüpfte immer hektischer hin und her.

      Erschreckt stellte sie fest, dass die Kraft in dem Bein, das ihren Körper trug, immer schneller nachließ. Sie würde sich nicht mehr lange aufrecht halten können.

      7 Sandra konnte Markus im angrenzenden Zimmer telefonieren hören. Sie verstand zwar kein Wort von dem, was er sagte, wohl aber, dass er außerordentlich gutgelaunt klang. Hatte sie ihn in diese Stimmung versetzt?

      Um Himmels willen, bitte beeil dich doch wenigstens!, schoss es ihr durch den Kopf. Sie hoffte inständig, dass sich da kein halbstündiges Telefonat entwickelte. Auch wenn sie viel Erfahrung mit Fesselungen vorgetäuscht hatte, konnte er doch nicht ernsthaft glauben, sie in dieser Situation längere Zeit allein lassen zu können?

      Sie schwitzte jetzt am ganzen Körper, und ihre Wangen glühten. Vermutlich, dachte Sandra, waren sie inzwischen knallrot angelaufen. Der Strick zerrte inzwischen geradezu schmerzhaft an ihrem Hals und zwang sie durch seinen Zug dazu, ihr Kinn in die Höhe zu recken.

      »Hallo?« rief sie kläglich und mit nicht allzu lauter Stimme. »Ich brauche Hilfe, bitte …«

      Weiter kam sie schon deshalb nicht, weil ihr der Strick endgültig die zum Sprechen nötige Luft abschnürte.

      Jetzt war sie noch nicht mal in der Lage, um Hilfe zu rufen – etwas, das sie zuvor nicht gewagt hatte, um weiter die unterwürfige Sklavin zu spielen.

      Gleichzeitig schmerzten die Muskeln in dem Bein, das ihr gesamtes Körpergewicht tragen musste, immer mehr.

      Eine Angstphantasie, die sie die letzten Minuten über angestrengt beiseite gedrängt hatte, wurde immer aufdringlicher: dass sie in ihren jungen Jahren ums Leben kommen würde, indem sie sich im Apartment eines ihr völlig fremden Mannes splitternackt selbst strangulierte. Es war völlig absurd und zugleich lebensbedrohlich wahr.

      Plötzlich tauchte Markus wieder im Zimmer auf. In der Hand hielt er den Telefonhörer, und Sandra sah, wie er eine Taste drückte, mit der das Gespräch beendete. Er wandte sich Sandra zu und begann bei ihrem Anblick wieder zu grinsen.

      »Na, du hast deinen Spaß, oder?«

      Sandra starrte ihn mit so flehentlichem Blick an, wie sie konnte, und formte mit ihren Lippen lautlose Wörter, mit denen sie ihn anbettelte, sie zu befreien.

      Erneut merkte sie, dass Markus sich an ihrem Anblick ergötzte. »Wenn du wüsstest, wie scharf du gerade aussiehst«, sagte er, und diese Worte klangen auf perverse Weise anerkennend. »Wenn ich dich so sehe, kann ich mich einfach nicht beherrschen.«

      Mit diesen Worten trat er zu einem der beiden Sessel in der Sitzecke, nahm darin Platz und öffnete seine Hose. Dann holte er seinen Schwanz heraus, der prall und steif war.

      »Wirklich, wirklich scharf«, betonte Markus noch einmal und fing an, sich bei Sandras Anblick einen runterzuholen.

      Währenddessen hüpfte Sandra immer verzweifelter auf der Stelle. Ihr gesamter Körper war angespannt, an mehreren Stellen schmerzten ihre Muskeln, und das Atmen fiel ihr mit jeder Sekunde schwerer. Sie konnte es kaum fassen, dass ihre Hilflosigkeit und ihrer Verzweiflung für Markus nichts anderes darstellten als Treibstoff, um seine sexuelle Lust in die Höhe flammen zu lassen.

      Aber ganz ohne Zweifel: Genau so war es.

      »Bitte«, krächzte sie mit großer Anstrengung noch einmal.

      Und plötzlich merkte sie, dass sie dabei war umzukippen.

      Ihre Fußsohle berührte nicht mehr den Teppichboden, sondern knickte zur Seite weg.

      Entsetzt versuchte Sandra, festen Stand wiederzufinden, aber es gelang ihr nicht. Ihr Körper sackte nach unten, ohne dass sie es verhindern konnte, und wurde jetzt nur noch von der Schlinge gehalten, die sich erbarmungslos weiter zuzog.

      Im nächsten Moment kam Markus blitzschnell heran geschossen. »Kannst du nicht besser aufpassen, du dummes Stück?« fauchte er sie an, während er sie gleichzeitig unter den Achselhöhlen packte und ihren Körper auffing. Sandra spürte seinen immer noch harten Schwanz an ihrer Hüfte und sah dann einen Gegenstand aufblitzen, in dem sie eine Schere erkannte: keine normale Schere zum Schneiden von Stoff oder Papier, sondern