kann das Leben als Influencer sein!
Doch Vorsicht, Aktionen wie diese sind mit einer großen Gefahr verbunden. Im Januar 2020 stürzte eine Britin in Sydney von einer Klippe. Sie posierte auf einer Felskante und verlor dann den Halt. 2018 starb ein indisches Ehepaar, als es im Yosemite-Park zu nah an den Rand trat. Umgekehrt gilt aber: Wer solche Aktionen überlebt und fotografisch festhält, lässt sich in den Sozialen Medien als Held feiern. Aus diesem Grund festigt der Sniper mit gewagten Aktionen sein Image: hoch, höher, am höchsten.
Mit Hashtags Geschichten erzählen
Während Texte gerade im Blogging sehr wichtig sind, allein schon aus Gründen der Suchmaschinenoptimierung, sind zu viele und vor allem lange Textbausteine auf Instagram eher hinderlich und ablenkend.
Ohne Bildmaterial macht Instagram übrigens auch so gut wie keinen Sinn; im Gegensatz zu Facebook, wo es durchaus üblich ist, Texte ohne Bild zu veröffentlichen. Je reißerischer das Bild ist, desto unwichtiger ist der Text. Der Sniper präsentiert sich und seine Erlebnisse in erster Linie auf der Plattform Instagram, denn Instagram ist ideal für getunte Bilder und kurze Videos. Sowieso ist Instagram bei der jungen Zielgruppe angesagter als Facebook, demzufolge auch bei der so genannten werberelevanten Zielgruppe (14 bis 49 Jahre).
Der Sniper macht also alles richtig, denn er hat sich die perfekte Plattform ausgesucht. Allerdings ist es so, dass viele Unternehmen, vor allem die kleinen, noch eher auf Facebook aktiv sind. Kein Wunder, denn dort gibt es die praktische Unternehmensseite, die Fanseite, die relativ einfach handelbar ist.
Unternehmen, die mit dem Sniper zusammenarbeiten möchten, sollten auch auf Instagram aktiv sein oder sich eine Instagram-Präsenz aufbauen. Denn dann kann der Influencer direkt auf das Unternehmen verlinken, was die Reichweite Ihres Unternehmens erhöht.
Das Setzen von Hashtags ist vor allem auf Instagram wichtig, damit die Inhalte über die Suchfunktion gefunden werden. Hashtags bieten aber auch eine thematische Orientierung, denn Hashtags sind im Prinzip so etwas wie Schlüsselwörter. Sie eignen sich also, um ein Bild näher zu beschreiben.
Hashtags sind eingängig und für die Fans schnell zu erkennen. Ein zu langer Text hingegen erfordert sehr viel Aufmerksamkeit. Das kann störend sein, denn die Instagram-User sind online, um die Plattform wie ein Stück Kuchen zu genießen. Sie möchten sich nicht anstrengen, sondern die visuellen Eindrücke einsaugen – so wie bei einer Wandertour in den Bergen.
Der Influencer Patrick Biedenkapp ist Pilot und nennt sich auf Instagram passenderweise @pilotpatrick.28 Patrick hat 755.000 Follower29, zeigt sich mal am Strand mit Sixpack und mal in Uniform im Cockpit. Er trägt stylische Klamotten und lehnt sich lässig an einen teuren Sportwagen. Die Fotos sind scharf gestochen und professionell ausgeleuchtet. Auf einem Foto sehen wir Patrick, wie er von einer Stewardess ein Hautpflegeprodukt gereicht bekommt, so richtig offiziell auf einem Tablett. Im Text schreibt Patrick, dass dieses „Sicherheitselement“ bei der „Preflight-Inspektion“ wichtig sei, um die Haut vor „sonnenbedingten Schäden zu schützen“. Hinzu kommen Hashtags wie #sunprotection #pilotlife und #eucerin in Anspielung auf das Unternehmen, für das Patrick mit diesem Instagram-Beitrag wirbt. Im Beitrag selbst verlinkt Patrick auf @eucerin_de. Die Werbung ist also mit einer Geschichte verknüpft, das nennt sich Storytelling. 27.000 Likes und knapp 1.000 Kommentare zeigen, dass diese Strategie sehr gut funktioniert.
Der Sniper steht für Premium-Content
Der Sniper inszeniert sich nicht nur narrativ, indem er Geschichten erzählt. Er stellt sich hochwertig dar – und zwar als Held ohne Schwächen. Figur? Top! Beruf? Top! Kleidung? Top! Lifestyle? Top! Der Sniper kooperiert deshalb nur mit Unternehmen, die Premium-Produkte und Dienstleistungen mit Mehrwert für ihn und seine Fans anbieten. In anderen Worten: Der Sniper lässt sich nicht vor den Karren spannen, denn er selbst möchte finanziell und imagebildend von der Kooperation profitieren.
Das sollten Sie wissen!
Der Sniper kann sich nur mit Unternehmen identifizieren, die ihre Accounts in den Sozialen Medien (überdurchschnittlich) professionell gestalten. Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen macht es Sinn, einen Sniper zu „entdecken“. Oft berichtet die Lokalpresse über kleine, digitale Shootingstars. Nehmen Sie Kontakt mit der Person auf. Denn: Sie können als Unternehmen gemeinsam mit dem Sniper wachsen – nicht nur bezogen auf Fans und Follower, sondern vor allem hinsichtlich Qualität und Professionalität.
Bei einer Kooperation zwischen Sniper und Unternehmen müssen die Inhalte in den Sozialen Medien also kongruent sein – zumindest hinsichtlich der Seriosität und Hochwertigkeit des Contents.
Als Profi-Fotograf durchstarten
Nicht immer kooperiert der Sniper mit Mode-, Fitness- und Hautpflegemarken. Manchmal ist es lukrativ, das eigene Talent in den Vordergrund zu stellen, um den Marktwert und somit die beruflichen Chancen zu steigern. Der Sniper erschafft also Premium-Content, um sein eigenes Geschäft zu etablieren und seine Leistungen als professioneller Fotograf einem großen Publikum bekannt zu machen.
Landschaftsbilder, Bergpanoramen und Motive aus exotischen Ländern locken in den Sozialen Medien bekanntlich ein Millionenpublikum an. Die Herausforderung ist, sich als Influencer über einen längeren Zeitraum ein stimmiges Image aufzubauen. Das erfordert Tugenden wie Konstanz, Willenskraft, Ausdauer, Kontinuität, Aktivität, Talent und nicht zuletzt eine hochmoderne technische Ausrüstung. Das Spannende ist, dass Fotografie-Influencer vor allem für sich arbeiten, anstatt Produkte oder Dienstleistungen anderer Unternehmen zu vermarkten.
Der Influencer Robert Jahns (@nois7) hat 1,3 Millionen Follower auf Instagram.30 Das ist ein ziemlich starker Wert. Robert hat eine Website für Poster und Prints. Sein Instagram-Account ist einzigartig, denn sein Content zeigt nicht ihn als Person, sondern Landschaften, außergewöhnliche Motive und surreale Orte und Situationen. Der Sniper Robert Jahns ist hier also wirklich ein lupenreiner Scharfschütze, der es nicht nötig hat, mit einem Sixpack oder Sunnyboy-Look zu punkten. Zu sehen ist der Vulkan Mount Fuji in einer sternenklaren Nacht. Im Vordergrund befindet sich eine malerische Pagode. Ein anderes Foto zeigt Halong Bay in Vietnam. Die Bilder sind so gut gemacht, dass sie unwirklich anmuten. Die Fans loben Roberts Kreativität. Der Sniper wertet die Bilder mit nachdenklichen Sprüchen auf. Das inspiriert die Fans und schafft eine unglaubliche Bindung. Robert Jahns nennt sich selbst Digital Artist. Der Sniper ist in diesem Fall ein Künstler mit einem hochwertigen Portfolio.
Das sollten Sie wissen!
Sniper, die als Fotografen durchstarten, sind eine Chance für Ihr Unternehmen. Sie brauchen ein Bildmotiv? Nehmen Sie einfach Kontakt mit dem Influencer Ihrer Wahl auf! Es muss aber nicht immer der Promi-Influencer sein, denn es gibt durchaus sehr viele Mikro-Influencer mit Talent. Ein Beispiel ist der Fotograf @lefranchy mit knapp 1.000 Fans.
Tipp: Die Anzahl der Fans und Follower ist auf den ersten Blick zwar verführerisch (nicht nur Kleider machen Leute, sondern auch Follower!), hat in Bezug auf die Qualität des Influencers aber nur eine sehr geringe Aussagekraft. Streben Sie also eine Kooperation mit einem hochwertigen Fotografen an, der mit seinem Content überzeugt und nicht mit der Anzahl der Fans. Holen Sie sich Referenzen ein! Die investierte Zeit in die Recherche wird sich für Sie und Ihr Unternehmen langfristig lohnen.
3.3SWOT-Analyse des Snipers
Sie haben nun schon einen ersten Einblick gewonnen, wie sich der Influencertyp Sniper in den Sozialen Medien zeigt. Ich bin mir sicher, dass Sie einige Eigenschaften des Snipers sehr beeindruckend und pfiffig finden. Ich glaube allerdings auch, dass einige Eigenschaften des Snipers