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Handbuch Bibeldidaktik


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des Neuen Testaments

      |28|Die Kanonisierung in theologischer Sicht

      Keine Einseitigkeiten

      Die Entstehung und Überlieferung der Bibel nur historisch zu betrachten ist zwar möglich, erklärt aber nicht die Sonderstellung und den Anspruch, den die Bibel in der christlichen Kirche und damit auch im RU gleich welcher Konfession hat: Sie ist als Zeugnis vom Weg Gottes zu verstehen. Wer aber nur die theologische Dimension im engeren Sinne akzentuiert, steht in der Gefahr, das historische Gewordensein der Bibel zu verkennen und sie vielleicht sogar letztlich mit Gott selber zu identifizieren. Dann werden vorhandene Spannungen in der Bibel möglicherweise harmonisiert, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Deshalb stehen beide Weisen, sich der Bibel zu nähern oder zu ermöglichen, dass die Bibel sich uns nähert, komplementär zueinander.

      Entstehung und Kanonisierung der Bibel im Unterricht

      |30|Leseempfehlungen

      Alkier, Stefan/Hays, Richard B., Kanon und Intertextualität. Frankfurt a.M. 2010.

      Barton, John/Wolter, Michael (Hg.), Die Einheit der Schrift und die Vielfalt des Kanons. Berlin 2003.

      Becker, Eve-Marie/Scholz, Stefan (Hg.), Kanon in Konstruktion und Dekonstruktion. Kanonisierungsprozesse religiöser Texte von der Antike bis zur Gegenwart – Ein Handbuch. Berlin 2012 (darin v.a. 389–700).

      Dieckmann, Detlef/Kollmann, Bernd, Das Buch zur Bibel. Gütersloh 2010.

      Feldmeier, Reinhard/Spieckermann, Hermann, Die Bibel. Entstehung – Botschaft – Wirkung. Göttingen 2004.

      Grosse, Sven, Theologie des Kanons. Der christliche Kanon, seine Hermeneutik und die Historizität seiner Aussagen. Die Lehren der Kirchenväter als Grundlegung der Lehre von der Heiligen Schrift. Wien 2011.

      Markschies, Christoph, Kaiserzeitliche christliche Theologie und ihre Institutionen. Tübingen 2007 (darin v.a. 215–236).

      Themenheft „Heilige Schriften“. Glaube und Lernen 31 (2016).

      Fußnoten

       1

      So lautet die Basiserklärung des Ökumenischen Rates der Kirchen: „Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von Kirchen, die den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen und darum gemeinsam zu erfüllen trachten, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“.

       2

      Vgl.