Peter Bülow

Recht der Kreditsicherheiten


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wird der Eigentümer, dessen Grundstück mit einer Hypothek belastet ist und der an seinen alten Hypothekengläubiger, den Zedenten, auf die gesicherte Forderung leistet, weil er nicht weiß, dass die Hypothek auf den Zessionar übertragen worden war, nicht gem. § 407 Abs. 1 BGB frei. Wenn bei der Sicherungsgrundschuld dagegen bereits das Wissen um ihren Sicherungszweck genügt, um die Gutgläubigkeit des Zessionars auszuschließen, sind auch Leistungen des Eigentümers einzubeziehen, die zeitlich nach der Abtretung liegen, und die Sicherungsgrundschuld wäre so „ihrer Eigenschaft als Verkehrsgegenstand entkleidet“[5], der Zessionar einer Hypothek wäre schlechter gestellt als derjenige einer Grundschuld. Aufgrund dieser Überlegung gelang dem Erwerber meist der gutgläubig-einredefreie Erwerb nach § 1157 Satz 2 BGB. Der Eigentümer, der die gesicherte Forderung vertragsgemäß bedient hatte, musste dennoch die Verwertung seines Grundstücks dulden oder nochmals zahlen.

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      Anmerkungen

       [1]

      Für vorher erworbene Grundschulden gilt die bis dahin geltende Doktrin, nachf. Rn. 333, OLG Celle WM 2009, 1185. Ist danach gutgläubig-einredefrei erworben und nach dem 19.8.2008 an Dritten abgetreten worden, kann die Einrede des Sicherungsvertrags nicht gegen den Dritten (Zessionar) wirksam erhoben werden, BGH NJW 2014, 550 = WM 2013, 2319 Rn. 11 mit Komm. Grziwotz EWiR § 1192 BGB 1/13, 769, aber str.;bei Erstreckung einer Grundschuld auf ein weiteres Grundstück nach dem 19.8.2008 ist insoweit aber § 1192 Abs. 1a BGB anwendbar, BGH NJW 2014, 1450 = WM 2014, 791 mit Komm. Demharter EWiR 204, 307.

       [2]

      RisikobegrenzungsG, BGBl 2008 I, S. 1666.

       [3]

      BGHZ 59, 1 = NJW 1972, 1463; BGHZ 103, 72 (81) = NJW 1988, 1375 zu B.II.1.d.bb, S. 1378, auch bereits BGH WM 1967, 566, ebenso die frühere h.M., Baur/Stürner, § 45 III.1.d, Rn. 63–67 (S. 592/593) m.w.N.; Kessal-Wulf, Festschr. Nobbe, S. 351 (365).

       [4]

      Sachenrecht, 5. Aufl. 1966, § 116 III.3.b, S. 582.

       [5]

      Harry Westermann, Sachenrecht a.a.O., S. 583 Fn. 15.

       [6]

      OLG Brandenburg ZIP 2014, 164 mit krit. Komm. Mitlehner EWiR 2014, 201.

       [7]

      BGH v. 20.4.2018 – V ZR 106/18, WM 2018, 1161 Rn. 26, 27.

       [8]

      So überzeugend Wilhelm, Sachenrecht, 4. Aufl. 2010, Rn. 1775; im Übrigen hat die neuere Gesetzgebung gesprochen, Nietsch, NJW 2009, 3606 (3609).

       [9]

      So Wieling, Sachenrecht, 5. Aufl. 2006, § 33 IV.3.a (S. 480); Knops, WM 2008, 2185 (2188); Bredow/Vogel, BKR 2008, 271 (280); Derleder, ZIP 2009, 2221 (2222): Richtung auf mehr Akzessorietät; ders., VuR 2008, Heft 7, S.III/IV – Editorial –; Rohe, Festschr. Schwark 2009, S. 611 (618): „teilweise Stärkung der Akzessorietät“; Baden, JuS 1977, 75 (77); Widerspruch in sich durch Charakterisierung als „mittelbar forderungsakzessorisch“, so Weller, JuS 2009, 969 (974), weil Mittelbarkeit gerade die Nicht-Akzessorietät kennzeichnet; offen Dieckmann, NZM 2008, 865 (872); zutreffend dagegen und wie hier Habersack, Examensrepetitorium Sachenrecht, 8.