Astrid (2008): Strukturelle und pragmatische Verwendungsmuster im bilingualen Sprachgebrauch bei Jugendlichen. Hamburg: Verlag Dr. Kovac.
Westergaard, Astrid (2013): De unge og sønderjysk – åbner Facebook nye muligheder for bevarelse af dialekt? In: Schoonderbek Hansen, Inger/Hougaard, Tina T./Widell, Peter (Hrg.): 14. Møde om Udforskningen af Dansk Sprog. Aarhus: Aarhus Nordisk Institut/Aarhus Universitet, S. 485–500.
Westergaard, Astrid (2014): Om sammenhængen mellem sprogvalg og kommunikativ rækkevidde på facebook. In: NyS, 46, S. 65–101.
Westergaard, Astrid (2015): Revitalisierung von Dialekt in neuen Medien. In: Fredsted, Elin/Langhanke, Robert/Westergaard, Astrid: Modernisierung in kleinen und regionalen Sprachen. Hildesheim/Zürich/New York: Georg Olms.
Westergaard, Niels (2000): Die Literatur der deutschen Minderheit in Nordschleswig, Dänemark. Eingrenzung und Übersicht. Flensburg: Futura Edition.
Wung-Sung, Tobias Haimin (2017): We Remain What We Are – Wir bleiben was wir sind? North Schleswig German Identities in Children’s Education After 1945. In: Venken, Machteld (Hrg.): Borderland Studies Meets Child Studies. A European Encounter. Frankfurt am Main: Peter Lang, S. 139–165.
Deutsch in Ostbelgien
Heinz Bouillon
2 Geographische Lage und Demographie
3 Geschichtliche Gegebenheiten
3.2 Vom Versailler Vertrag bis zum Zweiten Weltkrieg
3.4 Vom Zweiten Weltkrieg bis 1963
3.5 Die verschiedenen Staatsreformen in Belgien
4 Die Politik und die rechtliche Stellung der DG heute
4.3 Offene Frage: Separatismus
5 Die wichtigste Kompetenz: das Schulsystem
6.1 Treffen der Staatsoberhäupter der Länder mit Amtssprache Deutsch
6.2 Rat für deutsche Rechtschreibung
7.2 Qualität der Sprache und schulische Leistungen
1 Einleitung1
Deutsch ist die Muttersprache einer kleinen Minderheit in Belgien. Es geht im Folgenden darum, diese Deutschsprachigen geografisch zu situieren und auf ihre jüngste sehr bewegte Geschichte einzugehen. Ihre jetzige Sonderstellung in einem sich stetig wandelnden belgischen Staat soll in einem weiteren Teil beschrieben werden. Anschließend werden einige mögliche Wege perspektivisch für diese Minderheit angezeigt. Die Autonomie der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) drückt sich vor allem im Schulunterricht aus, weshalb die Kompetenzen in diesem Bereich näher untersucht werden müssen. Schließlich wird die verwendete Sprache, auch im weiteren Kontext der Zweisprachigkeit, aus soziolinguistischer Perspektive näher beschrieben. Abschließend wird die Identität dieser kleinen Bevölkerungsgruppe ansatzweise charakterisiert.
2 Geographische Lage und Demographie
Im Vergleich mit der Weltbevölkerung ist die Bedeutung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens mit ihren zirka 77.000 Einwohnern verschwindend klein.
Die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien1
Die neun Gemeinden, die die heutige Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens bilden, liegen im Osten Belgiens und grenzen an die Niederlande, Deutschland und Luxemburg an. Ihre Fläche beträgt 854 km2. Der Sitz der Regierung und des Parlaments ist Eupen.
Zwischen dem Norden, wo sich mehrere Industrieschwerpunkte befinden (Kabelwerke, NMC, präzisionsmechanische Betriebe usw.), und dem Süden, mit dem Zentrum Sankt Vith, liegt das Hohe Venn. Diese Landschaft, die oft als belgische Eifel bezeichnet wird, ist hauptsächlich durch Forst- und Landwirtschaft charakterisiert.
Die Deutschsprachige Gemeinschaft ist Mitglied der Euregio Maas-Rhein. Zum grenzüberschreitenden Verbund der Euregio Maas-Rhein gehören folgende Regionen: die Deutschsprachige Gemeinschaft, die Provinz Lüttich, die Provinz Belgisch-Limburg, die Provinz Niederländisch-Limburg und die Region Aachen.
Die Euregio umfasst insgesamt etwa 3,8 Millionen Einwohner. Ziel der Euregio Maas-Rhein ist es, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Grenzregionen zu fördern. Dazu werden Partnerschaftsprojekte in Bereichen wie Tourismus, wirtschaftliche Zusammenarbeit, Katastrophenschutz, Sprachenprojekte, Technologietransfer und Gesundheitsversorgung entwickelt. Als Entscheidungsinstanz für die Vergabe von europäischen Mitteln (Interreg-Gelder) hat die Euregio Maas-Rhein beträchtliche Mittel zur Mitfinanzierung von grenzüberschreitenden Projekten in der Deutschsprachigen Gemeinschaft beigesteuert.2
3 Geschichtliche Gegebenheiten
3.1 Vor 1919
Das, was man heute Belgien nennt, entstand nach den Religionskriegen 1648, als die damaligen protestantischen