nicht sagen, dass alle fettreichen Nahrungsmittel tabu sein müssen, wenn Sie zu diesem Leiden neigen, doch was ich wirklich empfehle, ist, sie als „Garnierung“ einer ansonsten fettarmen Mahlzeit zu verzehren. Eine Scheibe Käse auf einem Puten-sandwich unterscheidet sich schon sehr von einer Vorspeisenportion frittierter Mozzarella-Sticks. Ein paar Scheiben Speck sind auf einem Sandwich mit Schinken, Salat und Tomate etwas ganz anderes als auf einem fettigen Cheeseburger. Eine oder zwei Kugeln Eiscreme ohne alles auf einem Teller ist nicht dasselbe, wie eine oder zwei Kugeln Eiscreme auf einem großen Stück Schokokuchen ohne Mehl. Wie schon gesagt, nutzen Sie fettreichere Nahrungsmittel, um ansonsten fettarme Mahlzeiten zu garnieren, anstatt deren Fettgehalt damit zu verdoppeln.
„Feste“ Mahlzeiten beziehen sich auf die Konsistenz dessen, was Sie essen. Erinnern Sie sich an das Bild, das ich in Kapitel 3 benutzt habe, mit dem ich Ihren Magen als Mischmaschine beschrieb. Die „Mischmaschine Magen“ muss viel länger heftig mischen, um Nahrungsmittel von grober Konsistenz, etwa Salate, Rohkost, Popcorn und Nüsse zu verflüssigen, als Alternativen von weicher Konsistenz wie gekochtes Gemüse, weiche Maistortillas und Erdnussbutter. Längeres Mischen kann die Wahrscheinlichkeit eines Refluxes und die damit einhergehenden Blähsymptome des oberen Abdomens erhöhen. Wenn Sie ohne etwas Knuspriges nicht leben können und gerne versuchen würden, einige Nahrungsmittel von grober Konsistenz in Ihrer Ernährung beizubehalten – hier sind meine Empfehlungen, wie Sie das angehen können:
■ Meiden Sie Salate in Vorspeisenportionen oder andere große Portionen von rohem Gemüse. Halten Sie sich an Beilagensalate und Portionen in Häppchengröße.
■ Essen Sie Ihr Salathäppchen lieber zum Schluss der Mahlzeit – wie die Franzosen es machen – als am Anfang, wenn Ihr Magen am sauersten ist.
■ Bereiten Sie Salate aus weicheren „Baby-Grüngemüse“ zu, etwa aus Spinat oder Kopfsalat, anstatt aus härteren Blattgemüsen wie Grünkohl, Weißkohl, Friséesalat, Römersalatherzen und Eisbergsalat.
■ Achten Sie darauf, wie Sie andere Nahrungsmittel von grober Konsistenz wie Nüsse und Popcorn vertragen. Bei großen Portionen sind Schwierigkeiten typischerweise vorprogrammiert, in kleinen Portionen vertragen Sie sie dagegen vielleicht, insbesondere, wenn Sie beim Essen einen regelmäßigen Drei-Stunden-Turnus beachten. Wenn Ihnen selbst kleine Portionen Probleme bereiten, suchen Sie nach den wei- cheren Versionen dieser Nahrungsmittel, die in Kapitel 12 beschrieben werden.
■ Kauen Sie alle Nahrungsmittel von fester Konsistenz ganz besonders gut. Tun Sie einfach so, als würden Sie sie für ein Kleinkind vorkauen; bevor Sie sie schlucken, sollten sie immer weich und fast püreeartig sein.
Wenn die Strategien bezüglich der Portionsgröße und des zeitlichen Ablaufs Ihrer Mahlzeiten, wie sie in diesem Kapitel beschrieben wurden, Ihre saure Magenblähungen nicht in zufriedenstellendem Maß bessern, würde ich es mit der in Kapitel 12 beschriebenen Sanften Ernährung für den Gastrointestinaltrakt versuchen.
Kein Alkohol auf leeren Magen
Alkohol reizt den Magen direkt und entspannt auch den Pylorus, den Pförtnermuskel, der den Magen von der Speiseröhre trennt. Trinken Sie Alkohol auf einen leeren, relativ sauren Magen und haben danach einen Reflux, geht es Ihnen richtig schlecht, und die sauren Blähbeschwerden können schon nach ein paar kleinen Schlucken auftreten. Wenn Sie Alkohol trinken möchten, ist es wichtig, zuerst eine Kleinigkeit zu essen. Essen senkt den Magensäurespiegel und kleidet eventuell auch Ihre Magenschleimhaut aus. Sie sollten sich beim Trinken auch zurücknehmen und übermäßigen Alkoholgenuss vermeiden. Und schließlich, wenn Sie nach einer ausgedehnten, alkoholseligen Partynacht im Bett liegen, sollten Sie klugerweise etwas Alka-Seltzer und einen H2-Blocker auf dem Nachtkästchen liegen haben, um sie sich in den Mund zu stecken, bevor Sie in den Schlaf sinken. Am nächsten Morgen werden Sie mir für diesen Rat dankbar sein.
Es gibt noch eine andere Art von Blähbeschwerden, die genau wie die in diesem Kapitel beschriebene saure Magenblähung durch Essen hervorgerufen wird, doch im Gegensatz zu dieser reagiert sie nicht zuverlässig auf die Unterdrückung der Säure. Kommt Ihnen das bekannt vor, lesen Sie Kapitel 5, um zu sehen, ob die Beschreibung Ihrer persönlichen Blähbeschwerden besser zu einer „funktionellen Dyspepsie“ passt.
KAPITEL 5
Der belastete, gestresste, aber nicht geblähte Bauch: Funktionelle Dyspepsie
Manche Arten von Blähbeschwerden, deren Ursachen im Magen liegen, können zu einem sehr viel schlechteren Befinden führen, als das äußere Erscheinungsbild vermuten lässt. In Kapitel 3 haben wir einige solcher Beschwerden besprochen, die zu einer sichtbaren Zunahme des Bauchumfangs führen – einer Vorwölbung, die die Betroffenen fast wie schwanger aussehen lässt. Doch es gibt eine Art, die mit einem inneren Druck- und Völlegefühl einhergeht, bei der der Bauch aber keine dazu passende große äußerliche Veränderung zeigt. Und im Gegensatz zur in Kapitel 4 beschriebenen sauren Magenblähung, die Symptome im selben oberen Abdominal-Bereich verursacht, sind diese Blähbeschwerden nicht mit säurebedingten Problemen wie Reflux oder Sodbrennen verbunden. Hier handelt es sich um etwas, das Fachleute als funktionelle Dyspepsie bezeichnen; wir benutzen dafür einfach das Kürzel FD.
Die funktionelle Dyspepsie (FD)
Der Begriff funktionell weist darauf hin, dass bei der FD die Nerven und Muskeln des Magens nicht ordnungsgemäß arbeiten, obwohl sie nicht durch eine strukturelle Krankheit beeinträchtigt sind. Sie mögen zum Beispiel ein quälendes Unbehagen im Oberbauch spüren, doch Ihr Arzt findet keinen Hinweis auf Geschwüre, Entzündungen oder einen Reflux, die dieses Gefühl verursachen könnten. Sie spüren vielleicht eine Anspannung, einen Druck oder hören das gluckernde Geräusch von umherwanderndem Gas, doch bei der Untersuchung kann Ihr Arzt kein übermäßiges Gas feststellen. Sie haben nach dem Verzehr kleiner Mengen eventuell ein Völlegefühl, doch die Entleerungszeit Ihres Magens erweist sich als normal. Alles scheint in Ordnung zu sein – woher also könnten diese Beschwerden kommen?
Es gibt viele Erklärungen für die ausgeprägten Oberbauchbeschwerden, die Menschen mit einer FD empfinden. Eine wahrscheinliche Ursache ist, dass sich Ihr Magen nach einer Mahlzeit nicht richtig ausdehnen kann. Ein leerer Magen ist etwa faustgroß. Doch wenn wir zu essen beginnen, sollte er sich erheblich ausdehnen können, um eine große Menge Nahrung aufzunehmen. Der Magen von FD-Patienten kann sich jedoch vielleicht nicht genügend entspannen, wenn sich Essen über die Speiseröhre ankündigt, und davon wird insbesondere der Bereich des Oberbauchs in Mitleidenschaft gezogen, sodass Sie selbst nach einer bescheidenen Nahrungsmenge ein unangenehmes Völlegefühl verspüren.
Eine andere Ursache für die Blähbeschwerden durch eine FD ist möglicherweise eine Störung des Nahrungsflusses durch den gesamten Magen. Dieser Nahrungsfluss sollte stetig und in gleichmäßigem Tempo erfolgen. Bei einer Messung mit dem gastrischen Entleerungs-Scan ist die Entleerungszeit Ihres Magens vielleicht normal (die Beschreibung dieser Untersuchung finden Sie in Kapitel 3), doch die Nahrung, die Sie zu sich nehmen, verweilt möglicherweise ein wenig zu lange im oberen Magenabschnitt, bevor sie zum unteren Abschnitt weiterwandert. Dann gäbe es noch die Variante, dass die Nahrung durch die gestörte Magendehnung sogar sehr rasch in den unteren Magenabschnitt gelangt, weil oben kein Platz für sie ist. In letzterem Fall könnte es zu schmerzhaften Blähbeschwerden im unteren Magenbereich kommen.
Schließlich und endlich können Menschen mit einer FD in ungewöhnlich hohem Maße empfindlich auf Dinge reagieren, die den Magen stimulieren, etwa Nahrungsmittel, Verdauungsgase oder Gewürze. Während jemand, der nicht