Tamara Duker Freuman

Bye-bye Blähbauch


Скачать книгу

befestigt ein entsprechend ausgebildeter Therapeut eventuell Sensoren an den Bauchmuskeln und leitet Sie dann zu einer Reihe von Übungen an, mit denen Sie diese Muskeln entspannen und anspannen. Führen Sie sie nach Anweisung durch, erzeugen die Sensoren entweder eine grafische Darstellung auf einem Videobildschirm oder ein akustisches Signal – etwa eine besondere Art von Piepton –, wodurch Sie sich eine normalerweise unbewusste Muskelfunktion bewusster machen können.

      Dann leitet er Sie zu verschiedenen Bewegungen und Kontraktionen an, die auf eine Erhöhung der Muskelspannung abzielen. Wenn Sie die gewünschte Reaktion zeigen, wird dies auf dem Bildschirm sichtbar oder in Form einer bestimmten Tonhöhe hörbar. Dadurch erfahren Sie, ob Sie die jeweilige Übung richtig gemacht haben und können die Bewegung weiter üben, bis Sie sie besser kontrollieren können. Oft bekommen Sie Übungen für zu Hause, um den Muskel zu stärken und Spannung und Tonus aufzubauen.

      Die Behandlung einer APD durch die Ernährung

      Die Ernährung kann die einer APD zugrunde liegenden Ursache, einen anormalen Darmmuskelreflex, nicht heilen, trotzdem kann die Veränderung Ihrer Ernährungsgewohnheiten dazu beitragen, die Blähsymptome und den aufgeblähten Bauch zu verringern.

       Essen für einen flacheren Bauch

      Auf eine Ernährungsweise umzusteigen, die Nahrungsmittel von weicher Konsistenz umfasst, heißt, dass Sie kleinere, weichere Mahlzeiten anstatt größere, feste zu sich nehmen und kleine Mengen Flüssigkeit anstatt große trinken, um die Ausdehnung des Magens sowie das Erscheinungsbild des Blähbauchs zu verringern. Flüssigkeiten und feste Mahlzeiten/ Zwischenmahlzeiten getrennt voneinander zu sich zu nehmen, ist auch hilfreich.

      Ein Frühstück kann sich zum Beispiel über die Dauer von zwei Stunden erstrecken, wobei Sie immer nur jeweils ein paar Bissen essen und Kaffee oder Tee in kleinen Schlucken trinken, damit der Magen im Laufe der Mahlzeit die Möglichkeit hat, sich zu entleeren. Sie können einen Tee oder ein anderes Getränk über eine oder zwei Stunden hinweg trinken, bevor Sie zu Mittag essen, bei dem Sie sich eventuell zwei Stunden Zeit für ein Sandwich von weicher Konsistenz oder ein Sushi nehmen. Vielleicht gibt es einen kleinen, weichen Imbiss am Nachmittag – eine Banane oder einen Joghurt – und dann eine Pause bis zu einem langsamen, gemächlichen Abendessen. (Sie können die Mahlzeit auch nach der Hälfte unterbrechen und später weiteressen, anstatt ein oder zwei Stunden lang am Tisch zu sitzen!) Verteilen Sie Ihre Nahrungszufuhr auf diese Weise, sollten Sie keine Probleme mit Hungergefühlen bekommen. Wenn Sie übermäßig hungrig sind, können Sie Ihre Portionen unmöglich unter Kontrolle halten und langsam essen, und rasch verschlungene große Mahlzeiten führen bei Vorliegen einer APD mit Sicherheit zu schlimmen Blähbeschwerden.

      Wenn Sie mit einem gestörten Essverhalten zu kämpfen haben – entweder sehr eingeschränkt essen oder esssüchtig sind – ist es wichtig, dass Sie sich um Ihre Essstörung kümmern, damit es zu einer deutlichen Verbesserung der Blähbeschwerden kommt. Viele meiner Patienten, die sehr kalorienreduziert essen, versuchen, den Magen mit großen Mengen kalorienfreier Flüssigkeiten oder großen Portionen von kalorienarmem Gemüse zu füllen. Dieses Verhalten verschlimmert das Erscheinungsbild des Blähbauchs durch eine APD, denn dieser vollgefüllte Bauch braucht lange, um sich zu entleeren, und sieht in der Zwischenzeit sehr gebläht aus. Die chronische Esssucht wirkt sich ähnlich aus, da sie zu einem ernsthaft überfüllten Bauch führt, der Stunden braucht, um wieder leer zu werden und dazwischen sehr gebläht aussieht. Eine chronische Esssucht kann auch insofern einen „Trainingseffekt“ für die Muskeln der Magenwand haben, als sie sich infolge des regelmäßig übervollen Bauches reaktiv entspannen und sich jedes Mal, wenn Sie essen, auch wenn es normal große Mahlzeiten sind, nahezu automatisch auf eine übermäßige Ausdehnung einstellen. (Die Physiotherapie kann dazu beitragen, diese Muskeln zu stärken und neu zu trainieren, doch das führt nur dann zum Erfolg, wenn das zugrunde liegende esssüchtige Verhalten aufhört).

      Beispiel eines Essensplans bei APD

      Kaffee oder Tee langsam über eine Stunde hinweg in kleinen Schlucken trinken: 6.30 bis 7.30 Uhr

      Das Frühstück über zwei Stunden hinweg ausdehnen: 8.00 bis 10.00 Uhr

      Flüssigkeitshaushalt in kleinen Schlucken auffüllen: 10.30 bis 12.00 Uhr

      Ein kleines Mittagessen über ein bis zwei Stunden hinweg ausdehnen: 12.30 bis 14.30

      Flüssigkeitshaushalt in kleinen Schlucken auffüllen: 15.30 bis 17.00 Uhr

      Kleiner, weicher Imbiss: 17.00

      Ein kleines Abendessen über ein bis zwei Stunden hinweg ausdehnen: 18.30 bis 20.30

      Die Auswahl von Nahrungsmitteln aus der im vorigen Abschnitt über die Gastroparese (sowie ausführlicher in Kapitel 12) beschriebenen Sanften Ernährung für den Gastrointestinaltrakt ist die beste Möglichkeit, die Dehnung des Magens zu verringern und seine Entleerung zu beschleunigen – was beides dazu beiträgt, das geblähte Erscheinungsbild einer APD unter Kontrolle zu halten. Im Gegensatz zu der bei einer GP empfohlenen Ernährungsweise kann die Ernährung bei APD jedoch flüssiger sein. Blättern Sie zu Kapitel 12, wenn Sie mit diesem Kapitel fertig sind; dort finden Sie mehr praktische Ratschläge, auf welche Grundnahrungsmittel Sie sich konzentrieren können und auf welche Sie eher verzichten sollten, weil Sie Ihnen Probleme bereiten können.

      Die Veränderung der Konsistenz Ihrer Nahrung und die Verringerung der Menge, die Sie auf einmal zu sich nehmen, wirken sich bei einer APD hinsichtlich des Ausmaßes der Blähbeschwerden oft deutlich aus. Da die Gasbildung im Bauch jedoch ebenfalls zu einer übermäßigen Ausdehnung der Bauchmuskulatur führen kann, finden es manche Menschen hilfreich, die Menge an stark fermentierbaren (Darmgase bildenden) Nahrungsmitteln – wie etwa Bohnen, Rosenkohl und Ballaststoffriegel – ebenfalls einzuschränken. Wenn Sie an einer APD leiden und das Gefühl haben, dass Gas zu Ihrem Blähbauch beiträgt, versuchen Sie es einmal damit, Ihre täglichen Nahrungsmittel mit den Listen der stark FODMAP-haltigen Nahrungsmittel in Kapitel 13 abzugleichen. Stellen Sie fest, dass viele Ihrer Grundnahrungsmittel und Zwischenmahlzeiten für unterwegs unter diese Kategorie fallen, versuchen Sie, einige davon durch FODMAP-arme Alternativen zu ersetzen und schauen Sie, ob das hilft.

      Der saure und geblähte Magen: ein Problem mit vielen Gesichtern

      Manche Arten von Blähbeschwerden vermitteln das Gefühl, sie seien eher chronischer Natur, andere hingegen sind ausgesprochen situationsbedingt. Die sauren Blähungen aus dem Magen sind eine solche äußerst situationsbezogene Art; typischerweise kommt es dazu, wenn empfindliche Menschen

       zwischen den Mahlzeiten lange nichts essen und dadurch für ein starkes Hungergefühl sorgen,

       umfangreiche und/oder sehr fettreiche Mahlzeiten zu sich nehmen,

       Alkohol trinken, insbesondere auf nüchternen Magen.

      Meine Patienten haben oft Mühe, den Auslöser ihrer sauren Blähungen aus dem Magen herauszufinden, denn an einem Tag haben sie mit einem bestimmten Essen überhaupt keine Probleme, an einem anderen Tag führt es aber zu Beschwerden. Versteht man den situativen Kontext, der eine solche Attacke auslöst, hat man oft das fehlende Puzzlestück schon gefunden.

       Säurebedingte Verdauungsstörung

      Die Verdauungsstörung ist keine medizinische Diagnose, sondern eher eine Beschreibung unangenehmer Symptome, die Sie nach dem Essen bekommen können und Blähungen gehören zu den häufigen Symptomen, die unter den Oberbegriff Verdauungsbeschwerden fallen; die anderen werden nachfolgend beschrieben. Die Verdauungsstörung ist meist die Folge einer medizinisch relevanten zugrunde liegenden Erkrankung, etwa einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung), von Magengeschwüren, eines Zwerchfellbruchs (Hiatushernie) und/oder eines Refluxes. Blähbeschwerden, die im Zusammenhang mit einem