Tanja Mazurek

Das Geheimnis der Liebe


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sei endlich angekommen, zerplatzt wie eine Seifenblase. Dabei war ich so gerne mit ihm verheiratet, ich liebte ihn und er mich, und dennoch muss ich mich nun von allem verabschieden, woran ich geglaubt habe.

      Die nächsten Wochen und Monate sind die Hölle, ich bin in einem Albtraum gelandet. Oft will ich aufgeben, dann wieder gibt es Phasen, in denen ich meine Ehe zu retten versuche; ich habe Hoffnung, weil er in dieser Phase auch sexuell doppelgleisig fährt. Doch nichts hilft. Anfangs sind meine Freunde für mich da, aber schon nach ein paar Wochen will ich sie nicht mehr mit meinen Problemen belästigen.

      Abgesehen davon ist mir klar, dass jeder einzelne dieser lieben Menschen seine ganz eigene Sicht der Dinge hat, und so bekomme ich natürlich viele verschiedene Ratschläge, die zwar alle gut gemeint sind, aber nicht unbedingt zu mir passen. Also höre ich auf zu kommunizieren und fühle mich noch einsamer.

      Der Weg, den ich gehen muss, ist dunkel, einsam und angsteinflößend, in spirituellen Kreisen würde man wohl von der ›dunklen Nacht der Seele‹ sprechen. In einer Phase wie dieser verändert sich wirklich alles, manchmal habe ich das Gefühl, verrückt zu werden, gleichzeitig weiß ich genau, was hier passiert. Es handelt sich um einen tiefen, mitunter sehr schmerzvollen Transformationsprozess, der mich dazu zwingt, mich meinen ›dunklen‹ Themen widmen zu MÜSSEN. Viele spirituelle Meister berichten von solchen Phasen in ihrem Leben, die mitunter der Erleuchtung vorausgegangen sind.

      Ich sitze also tief unten in der Liebeskummer-Hölle, gefangen im Opferbewusstseins-Schlamm, und jammere vor mich hin: »Mein Gott, wie soll ich mit über fünfzig wieder einen Mann finden? Die wollen doch nur jüngere Frauen ... Mein Leben ist zu Ende, ich werde mich nie wieder verlieben, ich werde nie wieder Sex haben«, und dieser ganze Mist.

      Doch wie es so ist, wenn man nicht resigniert, sondern sich dem Prozess hingibt: Irgendwann kommt tatsächlich ›himmlische Hilfe‹: Ich lerne eine Methode kennen, mit der ich mich aus den tiefen Angstzuständen und dem Gefühl der haltlosen Einsamkeit immer mehr selbst befreien kann und die ich noch heute für mich selbst und andere anwende, um aus den überholten, teilweise vererbten Mustern herauszukommen.

      Ich stelle mich meinen Ängsten, schaue den Dämonen in die Glut-Augen, gehe durch die Angst und werde belohnt. Nach und nach wird alles besser, und ich staune über die Schnelligkeit, in der meine Verwandlung vonstattengeht. Der große Switch fällt mir in den Schoß und ich kann meine Situation aus einer völlig neuen Perspektive betrachten. Ich weiß, warum dies alles geschieht, doch trotz der Erkenntnis und des Perspektivwechsels geht die Reise weiter, es geht bergab und wieder bergauf. Mein Trost und mein Halt sind in dieser Phase wirklich die Clearings, denn mit jedem Prozess erlöse ich eine neue Schicht, mitunter gelingt es mir sogar, die Wurzel eines tiefen Schmerzes zu erwischen. Die Belohnung zeigt sich als eine Phase der Leichtigkeit und der Zuversicht – bis es Zeit ist, die nächste Schicht zu erlösen. Dann geht es wieder hinab in die Tiefe, dort, wo meine Dämonen wohnen.

      Meine größte Erkenntnis in dieser Zeit ist, dass mein hinderliches Liebesmuster alles andere als erlöst ist. Was mir da gerade passiert, ist nur eine weitere Schleife, denn im Grunde zieht sich diese ›Dreier‹-Thematik wie ein roter Faden durch mein Leben. Schon lange ist mir bewusst gewesen, dass ich das Leben meiner Mutter nachlebte; genau wie ich ist sie immer irgendwie in einer Dreier-Konstellation gelandet. Meine Mutter hat allerdings resigniert, als sie erst 50 Jahre alt war; sie war so oft enttäuscht worden und hatte den Glauben an die Liebe verloren.

      Aufgeben war für mich in letzter Konsequenz keine Option. Ich war wild entschlossen, glücklich zu sein.

      Also entschied ich mich, die vererbten Glaubens- und Beziehungsmuster zu verändern und glücklich zu sein, denn mir war klar, die Erkenntnis allein, dass es diese Muster gibt, sorgt nicht für die gewünschte Veränderung. Es musste einen anderen Weg geben. Die Methode, die ich ›zufällig‹ kennenlernte, war für mich der goldene Schlüssel, um meine schönen Manifestationen wahr werden zu lassen.

      So erlangte ich tiefe mystische Erkenntnisse über die Magie unserer Weiblichkeit, wie wir sie aktivieren können, um wieder in unsere Kraft zu kommen, und wie wir wie von selbst den Partner in unser Leben ziehen können, der wirklich zu uns passt. Ich konnte auf einmal die neuen Chancen wahrnehmen, ich wusste mit Gewissheit, dass ich mich wieder verlieben würde und auf dem Weg dorthin viel Spaß haben konnte.

      Am wichtigsten aber war, dass ich meiner Geschichte einen Sinn abgewinnen wollte, der über mein eigenes Wohlergehen hinausging: Wenn ich es geschafft hatte, wie Phoenix aus der Asche aufzuerstehen, dann konnte ich auch Frauen wie dir helfen, den Diamanten, der sie sind, zu entdecken und zum Strahlen zu bringen. Ich bin unumstößlich davon überzeugt, dass es das Universum gut mit uns meint. Und wenn wir nicht resignieren, sondern bereit sind, unser Leben in die Hand zu nehmen, öffnen sich für uns neue Türen und wir werden mit Wundern und Glücksmomenten belohnt, von denen wir in unserer Komfortzone nie zu träumen gewagt hätten.

      Heute fühle ich, dass mir die ganze Welt offen steht. Es bereitet mir so viel Vergnügen, zu flirten und auszutesten, wie Männer auf mich reagieren, wenn ich mich in meiner satten Weiblichkeit einfach wohlfühle. Selbst Männer, die um einiges jünger sind, reagieren positiv auf mich – obwohl ich zu dem Zeitpunkt, da ich dir von mir erzähle, nicht als schlank gelte, also nicht dem in der Gesellschaft gängigen Bild einer bei Männern erfolgreichen Frau entspreche.

      Ganz ehrlich, mir sind gesellschaftliche Vorgaben, was das Aussehen anbelangt, relativ egal. Ich weiß endlich wieder um meine weiblichen Qualitäten. Viele davon waren jahrelang verschüttet, sodass ich sie erst wieder erwecken musste. Das kannst auch du – und ich kann dir aus der Tiefe meines Herzens versprechen, dass es sich absolut lohnt.

      Es zahlt sich auch aus, dich mit deiner Spiritualität auseinanderzusetzen. Vielleicht fallen dir Momente auf, in denen du dir deiner Verbundenheit absolut bewusst warst, ohne dafür absichtlich etwas getan zu haben. Hier ein Beispiel aus meiner eigenen Geschichte:

      Manchmal war es mir sogar als junge Frau beim Partyfeiern passiert: Es war, als ob ein Schalter umgelegt wurde. Plötzlich hatte ich das Gefühl, all das, was mir gerade widerfuhr, nur zu träumen. Manchmal erlebte ich zudem Momente, in denen alles klar war und ich alles wusste. Dabei ging es gar nicht um etwas Spezielles, sondern allgemein um den Sinn des Lebens.

      Als ich mich schließlich auf die spirituelle Suche machte, kamen die richtigen Menschen und Lehrer in mein Leben. Manche taten mir gut, andere überhaupt nicht, doch alle brachten mich enorm weiter und ließen mich wachsen. Meine beeindruckendsten Ausflüge in den Raum aller Möglichkeiten machte ich allerdings mit Hilfe von Dr. Joe Dispenza. Ich besuchte seine Week Long Advanced Retreats, und er wurde einer der Lehrer, bei denen ich mich für die Geheimnisse des Lebens am weitesten öffnen konnte. Dr. Joe kann das Mystische wissenschaftlich erklären, sodass auch der Verstand mit Informationen gefüttert wird, und er verbindet Neurowissenschaft, Quantenphysik und Spiritualität auf unvergleichliche Art und Weise. Von ihm habe ich sehr viel über Manifestation gelernt.

      Nachdem ich außerdem einige schamanische Techniken kennengelernt hatte, die Vergebungsarbeit meines Mentors John Newton und die einfache Methode des Klärens all unserer energetischen Verstrickungen mit unseren inneren Kindern, Ahnen und anderen Leben, die ich heute anwende, war ich mit meinen Tools super gut aufgestellt, um anderen zu helfen.

      Ich könnte dir noch so viel mehr erzählen – schließlich blicke ich schon auf ein sehr bewegtes Leben mit einem reichen Erfahrungsschatz zurück. Ich kenne alle Seiten, ich war Geliebte und Betrogene, ich schwebte auf Wolke sieben und fiel in die Hölle. Für jede einzelne Erfahrung in meinem Leben bin ich dankbar, denn heute bin ich so viel gelassener und selbstsicherer als in jungen Jahren – und auch das sind übrigens Qualitäten, die Männer zu schätzen wissen.

      Bevor wir gleich auf dich und dein zukünftiges Liebesglück zu sprechen