Tanja Mazurek

Das Geheimnis der Liebe


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einmal) ihr Herz aus: dass sie Alfons so sehr vermisse, dass sie sich unansehnlich und wie weggeworfener Müll fühle und einfach nicht wisse, was sie tun solle.

      Doris rollte innerlich mit den Augen, denn in den letzten zwei Monaten hatte sie dieselben Sätze von Sonja immer und immer wieder gehört, aber als gute Freundin ließ sich Doris nichts anmerken. Wenigstens hatte Sonja auf ihren Rat gehört und gerade diesen Onlinekurs absolviert, wo es darum ging, den Seelenpartner anzuziehen; allerdings jammerte Sonja nun, dass sie sich inmitten all der jungen Frauen, die sie ja in der Facebook-Gruppe sehen konnte, völlig fehl am Platz fühlte. Außerdem war die Angst vor neuen Verletzungen immer noch groß. Schließlich brach Sonja in Tränen aus und schaute ihre Freundin mit leicht glasigen Panda-Augen an: »Ich werde einsam und alleine sterben!«, heulte sie vor sich hin, dann lief sie wie hysterisch zu einem großen Spiegel und zeterte weiter: »Schau mich doch an, ich bin so hässlich und dick und so entsetzlich alt. Männer wollen doch nur viel jüngere Frauen als mich.«

      Doris hielt kurz inne, holte tief Luft und sagte dann ruhig, aber resolut: »Schatz, jetzt ist Schluss mit der Jammerei! Du bist nicht hässlich, und alt bist du auch nicht! Neunzig ist alt, aber nicht fünfundfünfzig. Weißt du, was ich mir für dich wünsche? Dass du Alfons eines Tages auf einer schicken Sommerparty begegnest, strahlend schön, begleitet von zwei unglaublich netten Männern, die um deine Gunst buhlen. Und du gehst auf Alfons und seine Tussi zu, lachst ihn einfach an und sagst: ›Danke, Alfons, wenn du mich nicht verlassen hättest, hätte ich niemals all die wundervollen Abenteuer erlebt. Was glaubst du, welch liebenswürdige Männer ich mittlerweile kennengelernt habe und wie sehr ich mich begehrt fühlen darf! Mein Leben ist jetzt grandios! So schlimm unsere Trennung zunächst für mich war – inzwischen bin ich dir unendlich dankbar.‹ Du lässt ihn einfach stehen und ziehst mit deinen Verehrern weiter, flirtend, lachend und ein bisschen übermütig, denn du hast den Spaß deines Lebens und bist dir auch sicher, dass du dich wieder ernsthaft verlieben wirst.«

      Sonja sah Doris mit großen Augen an. Wie zur Salzsäule erstarrt hatte sie Doris’ Worten gelauscht. Und plötzlich lachte und hüpfte sie vor Freude. Sie umarmte Doris und jubelte: »Ja, ja, ja, genau das will ich!«

      Abrupt hielt sie inne, blickte Doris unsicher an und meinte: »Aber wie soll ich das erreichen?« Und Doris antwortete: »Lass dich coachen! Tu was für dich, es wird Zeit, dass du wieder nach vorne schaust.«

      Wenig später erinnerte sich Sonja an mich und mein Coaching-Angebot. Über meine Webseite meldete sie sich zu einem kostenfreien Herzensgespräch an, und ein paar Tage später telefonierten wir zum ersten Mal miteinander. Ich erklärte Sonja, dass dieses kurze Gespräch zunächst klären solle, ob wir wirklich ein Stück ihres Weges gemeinsam gehen möchten. Ich fragte sie, was sie sich denn wünsche und – vor allem – inwiefern sie bereit sei, etwas für eine Veränderung ihres Liebeslebens zu tun. Ich möchte bei meinen Klientinnen jeweils sichergehen, dass wir beide unsere Zeit und Energie sinnvoll in ihr Liebesglück investieren.

      Sonja verstand mein Anliegen. Und so bot ich ihr an, ein paar Tage später unverbindlich und für sie kostenlos einen individuell auf sie zugeschnittenen Plan für unser Coaching zu präsentieren.

      Du wirst Sonja in diesem Buch ein Stück ihres Weges begleiten. Du wirst miterleben, wie sie sich verwandelt: von einem gefühlten Häufchen Elend hin zu einer strahlenden Frau in ihren besten Jahren, der die Männer zu Füßen liege – übrigens irgendwann auch ihr abtrünniger Ehemann Alfons ... Ob sie ihn wohl wiederhaben will? Lass dich überraschen.

      Die Namen der Protagonisten habe ich natürlich geändert, Diskretion versteht sich bei mir von selbst. Sonja hat mich sogar ausdrücklich gebeten, ihre Geschichte zu erzählen. Einige Details habe ich leicht verändert, um die Intimsphäre meiner Klientin hundertprozentig zu schützen.

      Wir werden nun gemeinsam die verschiedenen Phasen des Coachings durchlaufen, wir werden gemeinsam erforschen, wo genau du hinwillst und was dich aktuell noch daran hindert, dein Ziel zu erreichen. Bist du bereit für dein großes Abenteuer? Dann schnall dich bitte an.

      ***

      Phase 1

      Dein Zukunftstraum

       Angenommen, ich hätte einen Zaubertrank und könnte dich in den Zustand befördern, in dem du gerne wärst:

       Wie würde dein Leben dann aussehen?

       Wo würdest du leben? Auf dem Land oder doch lieber in der Stadt? Im Wald, am Meer, an einem See, in welchem Land, in einem Haus oder in einer Wohnung ...?

       Wie würdest du leben?

       Und mit wem?

      Um fürs Tagträumen in Stimmung zu kommen, kannst du die Meditationen nutzen, die ich für meine Ladys produziert habe. Den Link dazu findest du auf meiner Webseite www.tanja-mazurek.de. Die Meditationen sind so produziert, dass du schnell in einen entspannten Alpha- und später Theta-Zustand gleitest, wo dein Verstand mit all seinen Einwänden Pause hat und deine Seele und dein Herz zu dir sprechen.

      Schreiben als magischer Akt

      Erstelle beim Beantworten der obigen Fragen ruhig die berühmte Liste, und falls du nicht weißt, was genau du willst, weißt du mit Sicherheit, was du nicht mehr willst. Schreib es auf! In dem Prozess wird dir irgendwann bewusst, was genau du willst.

      Wichtig ist, dass du die Liste in der Gegenwartsform schreibst. Warum das bedeutsam ist, erfährst du in Phase 3, Kapitel Fehler beim Manifestieren. Solche Fehler können dafür sorgen, dass genau das Gegenteil dessen geschieht, was du dir wünschst.

      Nimm gleich dein schönes Notizheft oder -buch und schreibe minutiös auf, was genau du vor deinem inneren Auge siehst und sinnlich empfindest. Mach das Schreiben zu deinem täglichen Ritual. Du wirst staunen, wie deine Träume im Lauf der Zeit wahr werden, wenn du dranbleibst.

      Schreiben ist ein magischer Akt. Du solltest unbedingt alles handschriftlich notieren; so nutzt du sowohl die kognitive als auch die kreative Seite deines Gehirns – du verbindest quasi das gebende Männliche mit dem empfangenden Weiblichen. Ein kraftvoller Akt der Manifestation!

      Also hör jetzt zu lesen auf, schließe die Augen und male dir dein traumhaft schönes Leben in den herrlichsten Farben aus. Erinnere dich, du hast von mir diesen Zaubertrank bekommen, der alle Limitierungen aufhebt. Gib dich deinen wildesten, verwegensten, allerschönsten Träumen hin. Dream big! Augen zu und los!

      Noch ein kleiner Hinweis: Wenn du Probleme hast, Bilder vor deinem inneren Auge zu sehen, dann kann es vielleicht daran liegen, dass du mehr auditiv oder kinästhetisch veranlagt bist, dass du die Welt also mehr über dein Gehör oder dein Gefühl wahrnimmst. Beziehe beim Visualisieren also all deine Sinne mit ein – fühle, rieche, schmecke deine Zukunft. Was hörst du, was siehst du, was fühlst du?

      Falls du glaubst, du kannst vor deinem inneren Auge nichts sehen, dann mache einfach einen kleinen Versuch: Sieh aus dem Fenster und präge dir ein, was du siehst. Nun schließe die Augen und erinnere dich daran, was du gerade gesehen hast, als du aus dem Fenster gesehen hast. Kannst du es sehen? Wenn ja, gratuliere ich dir – du kannst sehr wohl mit inneren Bildern arbeiten und visualisieren.

      Ich möchte dir noch eine weitere kleine Übung zeigen, die ich bei der Arbeit mit Hypnose gerne anwende. Sie dient dazu, festzustellen, welche Methode am besten dazu dient, diesen bestimmten Menschen in eine Trance zu führen, um eine gesunde Veränderung in Zusammenarbeit mit dem Unterbewusstsein herbeizuführen. Stelle dir also folgendes vor, wenn du gleich die Augen schließt:

      Sieh vor dir eine große, geschälte, saftige Zitrone. Sie ist sonnengelb und du wirst nun gleich in diese Zitrone hineinbeißen. Also, jetzt ist es soweit! Beiße in die Zitrone und schmecke ihren Saft. Na, verziehst du dein Gesicht? Läuft dir das Wasser im Mund zusammen?

      Du siehst, wie mächtig deine Vorstellungskraft ist.