Lisa Blech

L II


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seine Hand auf die der Anderen.

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      (1) Falls ihr euch fragen solltet, wie das möglich ist, da ja Gerätschaften u.Ä. nicht funktionieren [eine Anomalie: Elektrizität beißt sich mit den magischen Wellen, wie zwei bissige Hunde!] → DIE NEUHEIT schlechthin! I.A.M. → Instant Air Message. Hauch einfach deine Nachricht in den Wind. Ohne Magie? Da hatte Oma Jolanda was gedreht. :)

      (2) Immer wieder ein wunderschöner Anblick – wie ein staunendes Kamel.

      (3) Ähnlich wie im Film 'Robin Hood – König der Diebe' mit Kevin Costner, Morgan Freeman und natürlich Alan Rickman! Wunderbarer Streifen!

      (4) Diese viel zu gesunde Lebensweise war der einzige Nachteil an der magischen Welt – keine Chips! Daran musste Loreley sich lange Zeit über gewöhnen.

      (5) Terra war der Hund ihrer Großmutter, in Wahrheit aber eine Spionin und Freundin des Anführers der Blutroten – ihren magischen Gegnern. Beim großen Kampf wurde sie 'unschädlich' gemacht.

       Golm (Erinnerung)

      „Boah, ey, wie weit ist das denn noch? Ich dachte, wir wären ganz nah dran!“, quengelte Loreley und rollte sichtlich angesäuert mit den Augen.

      Ihr wurde immer kälter, während sie den Golm erklommen. Sie zitterte vor Kälte und wäre schon einmal beinahe wieder den ganzen Weg hinunter gepurzelt, wenn Pius das Mädchen nicht noch rechtzeitig aufgefangen hätte. Das FLATSCH unter ihren Stiefeln machte die Junghexe halb wahnsinnig.

      „Nu motz nich, L, is bestimmt nich mehr weet!“

      Pius wischte sich mit dem Ärmel seines dunklen Kapuzenpullis den Schweiß von der Stirn und folgte Herakles, der ihnen allen den Weg vorgab. Ted lief hinterdrein und tastete die Umgebung zu ihrem Schutz magisch ab. Seine Jeans heftete schon wie ein nasser Lappen an ihm. Er presste verdrießlich die Lippen aufeinander und ging weiter. (1)

      „Müssten's gleich haben. Das ist hier irgendwo, da bin ich mir ganz sicher!“, säuselte Herakles aufgeregt und suchte die Umgebung nach irgendetwas ab.

      Sie standen nun auf der Spitze des kleinen Berges, direkt neben einem riesigen Telefonmast. Loreley und Ted stützten sich jeweils mit einem Arm an nahe gelegenen Bäumen ab und Pius sicherte die Umgebung. Herakles schaute nun skeptisch drein, schien aber sicher zu sein, dass er auf der richtigen Spur war. Er stiefelte ein wenig umher und erschreckte sie dann alle mit einem lauten „HAAAA!“.

      Nach dem kurzen Schock schleppten sie sich zu der Stelle, vor der Herakles nun stand und staunten nicht schlecht – er hatte eine Falltür aufgeschlagen, die in einen Tunnel hinabführte. Wahrscheinlich schlängelte dieser sich immer weiter nach unten; mitten in den Berg hinein.

      Ihrer aller Augen glühten vor Aufregung und die Herzen schlugen schneller.

      „Hab's euch ja gesagt!“, trötete Herakles, während er schon an den schweren metallenen Sprossen hinabkletterte, die in die Wand des dunklen Tunnels eingelassen waren. Loreley schluckte einmal schwer, kletterte ihm dann aber mutig hinterher.

      Haha! Zum Glück hab ich heute kein Kleid oder einen Rock an!

      Ted folgte ihr und dann auch Pius. Der Junghexer schloss die Falltür hinter ihnen und beißende Dunkelheit legte sich über sie, die nur von dem kleinen rosanen Schein durchbrochen wurde, der aus dem kleinen Einmachglas herausbrach. Loreley hatte das Feuer an ihren Rucksack gehängt, so hatte sie beide Hände frei zum Klettern – und zum Kämpfen, wenn dies nötig werden sollte!

      Als sie endlich unten angekommen waren – der Abstieg kam Loreley wie eine Ewigkeit vor – konnte sie kaum noch ihre Hände bewegen, sie waren rot und leicht unförmig geschwollen. Den Jungs schien es gut zu gehen – aber wer wusste das schon ganz genau?

      „OK, und jetz?“, flüsterte Pius, der gerade von der letzten Stufe hopste. Er stellte sich hinter Ted und Loreley. Allesamt starrten sie Herakles wissbegierig an. „Raus mit der Sprache, Herki!“

      „Weiß ich auch nicht, man! Hätt ja nicht mal gedacht, dass wir hier reinfinden!“, gab Herakles etwas zaghaft zu und machte sich darauf gefasst, gleich gepackt zu werden.

      „Willste mich verarschn?! Du hast did janze doch vorjeschlajen!“, plusterte Pius sich auf und wurde jäh von Ted zurück gehalten, der es für höchst gefährlich hielt, in einem so alten Gemäuer einen Kampf zu beginnen.

      Spinner! Allesamt!

      Während die Kerle noch diskutierten (2), hörte Loreley plötzlich in der Ferne ein Geräusch. Ihr wurde mulmig zumute und ihr Magen verkrampfte sich.

      „Jungs, seid mal still! SHHHHT! Hört mal!“

      Der pubertäre Haufen verstummte und lauschte in den Berg hinein. Es hörte sich an wie das Rauschen der Wellen in der See. Aber das konnte doch nicht sein!

      Wellengang in einem Berg?!

      Loreley horchte genauer hin. Das waren keine Wellen! Es war eher ein Rauschen als ein Schwappen. Sie überlegte kurz und fasste dann den einzig logischen Entschluss, der sich in dieser Situation anbot – Nach oben!

      Sie erklommen, so schnell sie konnten, einige metallene Stufen und hielten sich daran fest, wobei sie magische Schutzschilde um sich herum errichteten – gerade noch rechtzeitig! Unter ihnen fegte plötzlich ein regelrechter Orkan entlang und war nach wenigen Sekunden auch schon wieder verschwunden – hofften sie jedenfalls.

      Sie ließen sich wieder auf den Boden hinab gleiten und Loreley stemmte ihre Arme auf die Knie, wobei sie tief ein- und ausatmete. Sie wischte ihre schweißnassen sowie völlig verdreckten Hände an der violetten Jeans ab und fuhr sich dann einmal durchs Haar, damit ihre Sicht nicht blockiert würde.

      „Was war das denn?“, unterbrach Herakles die verwunderte Stille.

      „Das müsstest du uns sagen, Herki, immerhin hast du uns hergebracht!“, erwiderte Ted genervt und tastete die Mauer ab.

      Was macht der denn, ey?

      „Was weiß ich denn! Kann ich doch nicht wissen, dass hier wirklich irgendwas aufpasst!!!“, rechtfertigte Herakles sich und schaute drein wie ein Lamm.

      „Ist doch jetzt egal. Was wollen wir als Nächstes tun?“, warf Loreley wirsch ein.

      Sie beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen und liefen in die Richtung los, in die der kleine Orkan davon gefegt war. Loreley betastete den silbernen Anhänger an ihrem Handgelenk und fühlte sich gleich sicherer. (3)

      Es war doch wesentlich kälter hier, als das Mädchen gedacht hätte. Sie hatte – natürlich – keinen zweiten Pullover dabei oder irgendwas in der Art. Als die Lippen der jungen Magierin schon eine bläuliche Färbung bekamen, zog Ted seinen Hoodie aus und gab ihn Loreley, die das wärmende Kleidungsstück dankend entgegen nahm. Pius knirschte kurz mit den Zähnen und wartete, bis endlich alle bereit waren weiterzugehen.

      Sie schlichen durch die riesigen erdigen Tunnel, die fein verarbeitet schienen, denn das Mauerwerk war nur an einigen wenigen Stellen sichtbar. Die Jugendlichen kamen sich bald vor wie in einem Labyrinth. Aber dieser Eindruck konnte schnell entstehen, wenn es nur Kurven, jedoch keine Möglichkeiten zum Abzweigen gab.

      „Licht!“, zischte Loreley und hielt die Drei mit ausgestrecktem Arm zurück.

      Die Jungs hatten es auch schon bemerkt. Sie schlichen sich an einen ziemlich niedrigen Türbogen heran, aus dem das Hell zu ihnen leuchtete, und lugten in den anliegenden Raum hinein. OK, kein Raum – eine Halle trifft die Bezeichnung eher. Loreley kam sich vor wie in der Höhle des Blaug beim Floggit! (4)

      Hammer! AlterFalter!

      Nur war hier drinnen kein Drachen zu finden. Dafür eine schier unendliche Vielfalt von Kristallen, die fein säuberlich in die marmornen Wände eingearbeitet waren und der Halle unvergleichliche Pracht verliehen.

      Gibt es eigentlich Drachen? Ich bin jetzt