Jasmin Koch

Dämonentöchter


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angenervt.

      „Bist du sauer auf mich, Engelchen?“

      Nun ja. „Ich mag es nicht, dass du mich so nennst. Und ich bin sauer! Du willst mich nun jeden Tag vor allen blamieren.“

      „Nein will ich nicht! Und ich nenne dich gerne so.“

      „Ich bin aber kein Kind mehr, Quinn! Und ich finde es scheiße, dass du mich vor den anderen bloßgestellt hast.“ fauchte sie nun wirklich angenervt.

      „Du willst dich doch beweisen! Und so geht es nun mal am besten. Denn sie sehen dich an.“

      „Und wie geht es dir dabei? Ich habe nicht das Gefühl, dass du dies möchtest.“

      Sie stemmte wieder die Hände in die Hüften, was diesmal für ihn sehr verführerisch wirkte, da sie nicht mehr diese engen Hosen, sondern einen langen roten Rock trug. Etwas, dass vielversprechend war, da sie nicht zeigte, was darunter war. Rador standen auf eine harmlose Verpackung, da oft darunter der pure Himmel auf sie wartete.

      „Wovon redest du?“

      „Ach, nicht wichtig. Ich muss mich aber jetzt auf morgen vorbereiten. Ich werde versuchen, dich zu besiegen!“

      „Glaubst du, dass du es kannst?“ fragte Quinn angespannt.

      „Ehrlich? Nein. Aber ich werde mein Bestes geben. Ich verlange aber, dass ich ohne Zuschauer gegen dich antreten kann!“

      „Warum? Die anderen sollen doch sehen, was du kannst!“

      „Das können sie aber auch, wenn sie weiter weg sind!“

      Emma trat zwei Stufen zu ihm herab, was sie nun auf Augenhöhe brachte. Dass sie ihm jetzt viel besser in die Augen schauen konnte, machte es für sie nicht leichter. Denn kaum konnte sie das, wurden ihre Knie weich, als er dann zu ihr sprach.

      „Ich mache das doch nur für dich, Engelchen!“

      Nun war es an ihr, ihn an den Haken zu nehmen. Doch das erforderte nun ihre ganze Widerstandskraft.

      Sie trat ganz nahe an ihn heran, dass sich fast ihre Nasenspitzen berührten.

      „Wenn ich dich nicht so gut kennen würde, hätte ich nicht gemerkt, dass du mich anlügst!“ knurrte sie so mürrisch sie konnte. „Beweisen musst du dich wohl. Denn du trittst gegen mich an, mit nur einer Waffe. Und du weißt, dass ich dir niemals schaden würde, weshalb du davon ausgehst, dass ich meine Kräfte nicht gegen dich einsetzen werde. Aber mal unter uns, Quinn. Genau das habe ich vor, also mach dich auf Schmerzen bereit!“

      Quinn kniff die Augen zusammen und kam ihr wirklich noch ein Stück näher, dass seine Nase an ihrer vorbeischrappte.

      „Das ist nicht fair. Und das weißt du genau, Emma!“

      „Als wenn ein Kampf mit dir fair wäre! Du bist viel stärker und schneller als ich, weil du schon echte Kämpfe hinter dir hast und oft siegreich warst. Also reg dich ab!“

      Emma zwang sich stehenzubleiben, obwohl sie auf einmal gerne weggelaufen wäre.

      „Warum reizt du mich jetzt so?“ fragte Quinn plötzlich.

      Emma schrak zurück. Und fluchte innerlich. Sie war zurückgegangen, was einer Niederlage gleichkam. Und sie fühlte sich ertappt in ihrem Vorhaben.

      „Du hast damit doch angefangen!“ maulte sie wie ein kleines Kind.

      Nur, damit Quinn nicht merkte, wie sehr er sie gerade aus ihrem Konzept brachte. Denn sie hatte ihn wahrgenommen. Zum ersten Mal hatte sie seinen Geruch vernommen und so interpretiert, wie er war. Männlich. Verführerisch.

      Sie atmete tief durch und versteckte es hinter einem gespielten Schmollen.

      Dann drehte sie sich um und zwang sich nochmals dazu, ihn nicht anzusehen.

      „Wir sehen uns morgen.“ sagte sie schlicht.

      Quinn blieb nichts anderes übrig, als ihr nachzusehen, da sie sonst mehr gesehen hätte. Etwas, dass er sich noch nicht zu zeigen traute. Sein hemmungsloses Verlangen. Denn wäre sie nicht zurückgegangen, von ihm weg, so hätte er sie gepackt und seinen Körper mit ihrem dazwischen gegen die Wand gepresst.

      Doch er blieb stocksteif stehen und sah ihrem wehenden Rock hinterher, während sie die Treppen nach oben erklomm.

      Warten, sagte er sich, warten musste er. Es langsam angehen lassen. Sonst würde er sie wohlmöglich verschrecken.

      4

      Diesmal trug Emma keine Korsage.

      Sie zeigte gerne ihre üppigen Brüste, zumindest im Ansatz. Und dazu waren die Korsagen geschaffen worden. Aber nun musste sie anders an die Sache herangehen.

      Schließlich wusste sie nicht, wann die anderen Rador hier auftauchen würden und ob sie dann noch Quinns Zuneigung testen konnte. Deshalb entschied sie sich für etwas anderes.

      Wieder fand die enge Lederhose ihren Platz an ihren muskulösen Beinen. Sie war nicht fett, bei weitem nicht, aber etwas stämmig. Weshalb sie eine bauchversteckende Spitzenkorsage unter einer ärmellosen Lederweste trug, die vorne mit metallhaken verschlossen war und ihre Brüste mehr im Zaun hielt.

      Auch dieses Mal ließ sie sich die Kurzschwerter umbinden. Obwohl sie wusste, dass sie mit ihnen nicht viel ausrichten würde können. Aber ein Versuch war es immerhin wert.

      Quinn wartete draußen auf dem Trainingsfeld hinter dem Zelt. Ihre vehemente Bitte, keine Zuschauer zu haben, kam er nach. Es standen zwar ein paar Krieger nahe den Zelten und schielte immer mal wieder hin, aber weitaus weniger, als den Tag zuvor.

      Die Dienerin linste durch einen kleinen Spalt.

      „Er steht schon eine Weile dort draußen, Herrin. Und ich sehe nur drei andere Krieger, die bei seinem Zelt stehen. Was nun?“

      „Noch länger kann ich ihn nicht warten lassen. Dann könnte ich auch gleich aufgeben.“

      Emma atmete nochmal tief ein und aus. Dann schob sie sich an der Dienerin vorbei und trat in die hellen Sonnenstrahlen hinaus.

      Als Quinn sie erblickte gefror sein dümmliches Grinsen auf seinen Lippen.

      Emma hatte die langen Haare auch diesmal zurück geflochten, was ihr Gesicht kantiger und bedrohlicher wirken ließ. Doch dies nahm er gar nicht wirklich war. Worauf er achtete, war das ungewohnte Outfit.

      Die Lederhose kannte er, aber nicht dieses auffallend anzügliche Oberteil. Sie hatte einen kurvigen Körper, der vielen Dämonen gefiel, das wusste Quinn. Doch sie in diesem Leder zu sehen…. Es schmiegte sich an ihre vollen Brüste und brachte sie herrlich in Form.

      Quinn bemerkte, wie er den Atem angehalten hatte und blies die warme Luft hinaus. Auch die drei hinter ihm taten dies, was ihm schon wieder schlechte Laune verpasste, da er selbst ja auch so reagiert hatte und ihnen ihren wundervollen Anblick nicht gönnte.

      Emma trat in die Mitte des Trainingskreis und zog ihre Schwerter.

      „Na? Festgewachsen?“

      Quinn schüttelte genervt den Kopf und kam dann mit gezückten Schwertern auch auf sie zu. Emma zog eine Augenbraue hoch, als sie die beiden Klingen sah.

      „Du hast mir mit deinen Kräften gedroht! Deshalb schone ich dich nun ebenso wenig.“

      „Das ist sowas von lieb von dir, Quinn!“ flötete sie gespielt fröhlich.

      Ihre Augen funkelten sauer, da sie nun mit einer gewaltigen Tracht Prügel rechnete, die sie noch wütender machte. Schließlich wollte er sie. Warum dann Schaden zufügen?

      „Du kannst auch einfach aufgeben, Emma.“

      „Ach ja? Und was dann? Ich wäre doch dann ein gefundenes Fressen für diese Testosteronschleudern!“ fauchte sie und deutete auf die Dämonen hinter ihm.

      Quinn lächelte diesmal.