feuchten Traum. Und ich genieße es, ich hatte schon lange keinen so irren Traum mehr. Meine Bewegungen in ihr werden schneller und es tut mir gut. Verdammt gut. Andrea japst, nein sie röchelt und dann fällt sie plötzlich in sich zusammen. Sie rutscht an der Tischkante lang und ich kann sie nur mit Mühe halten.
»Andrea, was ist? Andrea, ist Dir nicht gut?«
Andrea ist bewusstlos, ihre Atmung ist ganz flach. Ihr Brustkorb bewegt sich kaum. Ich lege sie vorsichtig auf den Boden. Das ist nicht ganz einfach, immerhin stehe ich noch in meinen heruntergefallenen Hosen. Ich kämpfe gegen eine aufkommende Panik. Was ist hier soeben geschehen? Trifft mich eine Schuld? Ich versuche mich zu konzentrieren. In jedem Fall braucht Andrea Hilfe und die muss ich ihr besorgen. Aber zunächst muss ich meinen immer noch erigierten Schwanz verstauen und mich wieder anziehen. Zumindest atmet Andrea noch. Allerdings gibt sie ein merkwürdiges Bild ab, wie sie dort mit hochgezogenem Rock liegt. Ich weiß zwar nicht, wie ein Mädchen nach der Vergewaltigung aussieht, aber so ähnlich könnte es sein. Ich ziehe ihren Rock wieder in Richtung der Knie und streife ihn dann so gut es geht glatt. Jetzt sieht es nur noch so aus, als wenn sie gefallen wäre. Vorsichtshalber stecke ich noch Andreas Slip ein. Es muss schließlich niemand wissen, was wir soeben hier getan haben oder versucht haben zu tun. Andrea ist weiterhin bewusstlos und ihre Atmung ist kaum wahrnehmbar. Ich drehe sie auf die Seite. Irgendwo habe ich gelesen, dass man das bei Bewusstlosen machen soll, damit sie nicht an ihrer Kotze ersticken.
Hier oben im Haus ist es still, lediglich Partygeräusche aus dem Garten kann man wahrnehmen. Ich bin ein wenig wacklig auf den Beinen, als ich über die Treppe nach unten gehe. Im Erdgeschoss stehen ein paar Gäste. Sie sind mir eben nicht aufgefallen, als ich nach der Toilette gesucht habe. Sie schauen mich komisch an, bilde ich mir jedenfalls ein. Wahrscheinlich fragen sie sich, woher ich komme und was ich da oben im Haus gemacht habe. Ich grinse sie an und das sieht bestimmt bescheuert aus. Dann gehe ich zügig in den Garten. Die Party ist jetzt in vollem Gang. Liegt wahrscheinlich daran, dass die DJane den Lautstärkeregler noch weiter aufgedreht hat und vor allem richtig heiße Musik spielt. Ich höre „Hotel California“ von den Eagles. Die alten Hits sind immer noch die Besten. Haben unsere Eltern wahrscheinlich auch zu „ihrem Schrott“ gesagt. Es ist schwer in dem Gewühl Andreas Mann ausfindig zu machen. Dann endlich sehe ich ihn. Er steht mit anderen Gästen vor dem Partyzelt. In der Hand hält er ein Lachsbrötchen. Das gab es definitiv nicht mehr, als ich das letzte Mal am Buffet war. Wahrscheinlich hat man um diese Zeit noch einmal etwas für das Buffet nachgeliefert. Er wirkt erstaunt, als ich auf ihn zusteuere.
»Haben sie Spaß? Gefällt Ihnen unser kleines Fest?«
Ich habe keine Ahnung, wie ich darauf reagieren soll, ohne einen Verdacht zu erregen. Verdacht? Worauf? Hier ist keine Zeit für Spielchen und deshalb platzt es aus mir heraus:
»Herr Müller, Ihre Frau liegt ohnmächtig im Haus, oben im ersten Stock.«
Müller schaut mich entgeistert an. Hat er mich bei der lauten Musik überhaupt verstanden? Ich mache einen neuen Anlauf, der hoffentlich glaubwürdig rüberkommt.
»Ich war auf der Suche nach einer Toilette und da habe ich sie gefunden. Sie liegt ohnmächtig auf dem Boden.«
Müller scheint meinen Worten wenig Glauben zu schenken. Immerhin macht er sich mit mir auf in den ersten Stock. Das Zimmer ist leer, von Andrea fehlt jede Spur. Müller schaut mich belustigt an. In der Hand hält er immer noch sein angebissenes Lachsbrötchen.
»Kann es sein, dass ihnen unsere Getränke nicht bekommen sind?«
Ich überhöre die freche Bemerkung und versuche erst gar nicht, irgendetwas zu erklären. Müller begleitet mich kopfschüttelnd nach unten und geht dann zügig wieder in den Garten. Ich beschließe, die andere Richtung zu nehmen. Nur schnell weg hier, bevor noch Schlimmeres passiert. Als ich schon fast auf der Straße angelangt bin, verstellt Andrea mir den Weg. Wie aus dem Nichts ist sie aufgetaucht.
»Bitte verzeih mir. Ich habe ein kleines gesundheitliches Problem und dann passiert manchmal so was.«
»Du hast mir einen Mordsschrecken eingejagt. Ich war schon bei Deinem Mann und der hält mich jetzt wohl für betrunken oder bekloppt oder beides.«
Ich versuche, meine Gedanken zu sortieren.
»Ich bekomme manchmal akute Atemnot und es ist auch schon mal vorgekommen, dass ich dadurch ohnmächtig wurde. Aber das passiert sehr selten. Ich denke, dass es das Beste ist, wenn wir gleich noch einmal nach oben gehen.«
Während sie insbesondere ihre letzten Worte auf mich wirken lässt, fügt sie mit spitzbübischem Lächeln hinzu:
»Von wegen, angefangene Dinge sollte man immer zum Ende bringen, nicht wahr mein Großer?«
Jetzt werde ich gleich ohnmächtig, denke ich. Das kann doch alles nicht wahr sein. Vor ein paar Minuten habe ich befürchtet, dass Andrea den Löffel abgibt und jetzt lädt sie mich schon wieder zum Ficken ein? Andrea lacht.
»Keine Angst, Großer. Für heute hast Du Dich genug bemüht. Ich wollte nur noch einmal Dein Gesicht sehen, wenn ich Dir den nächsten Fick androhe.«
Was ist das überhaupt für eine Ausdrucksweise? War Andrea damals auch schon so locker?
»Bekomme ich noch einen Abschiedskuss?«
Ich schaue mich hastig um, aber im Moment ist niemand außer uns zu sehen. Ich gebe Andrea hastig noch einen Kuss, bei dem sie wieder ihre Zunge ins Spiel bringt.
»Noch einen Moment, Großer.« ruft sie mir nach, als ich zum Sprint Richtung Taxi-Stand ansetzen will.
»Trägst Du ab jetzt meine Schlüpfer?«
Ich glaube, ich werde rot wie ein Teenager, der beim Schummeln erwischt wird, als ich ihren Slip aus meiner Tasche ziehe.
»Entschuldigung, ist doch nicht meine Größe.«
Dann verschwinde ich schnell, ohne mich noch einmal umzudrehen.
Versetzt im Löwenhardt.
Ich bin dann gestern Abend doch nicht mehr nach Kreuzberg gefahren. Zum einen hatte ich genug Alkohol in mir, und zum anderen hat mich die Begegnung mit Andrea gehörig durcheinandergebracht. Ist das wirklich so geschehen oder habe ich geträumt? Nach dem Duschen beschließe ich, mir heute ein kräftiges Frühstück zu machen, so mit Rühreiern, Speck und Bratkartoffeln. Die Kartoffeln warten schon ein paar Tage im Kühlschrank, hoffentlich sind sie nicht matschig. Ein solches Frühstück kann man nur richtig genießen, wenn man nicht einen Partner hat, dem bei dem Geruch von Bratkartoffeln und Speck nahezu schlecht wird. Rita hat solches Frühstück gehasst. Wegen des Geruchs, wegen der Kalorien und wahrscheinlich auch wegen der Fettspritzer auf und um die Keramik Herdplatte herum, die sich nun einmal nicht vermeiden lassen. Überhaupt waren Eier, Speck und Bratkartoffeln nichts, womit man sie hätte locken können. Nun hat sie sich all die Jahre mit ihrer gesunden Ernährung rumgequält, um ihren hübschen Körper ansehnlich zu halten, und dann kommt so ein Idiot und macht alles kaputt. Ich will gar nicht daran denken, obwohl ich es ständig tue. Ich habe all die gesunden Dinge, die Rita zeitlebens zu sich genommen hat, ebenso verabscheut wie sie meine Essensvorlieben. Aber es hat irgendwie funktioniert. Wir haben oft auswärts gegessen und da hat eben jeder seins bestellt. Mir fällt der gestrige Abend ein. Haben Andrea und ich tatsächlich in diesem seltsamen Haus und quasi unter den Augen ihres Mannes miteinander gevögelt? Wahrscheinlich war Andrea betrunken und hat das Ganze längst vergessen. Komisch, aber betrunken kam sie mir eigentlich nicht vor, nur sehr euphorisch irgendwie. Vielleicht schämt sie sich jetzt, insbesondere vor ihrem Mann? Was hat sie gesagt? Zweiundzwanzig Jahre sind die beiden verheiratet? Nun, bei dieser langen Zeit kann man sich schon einmal eine Auszeit nehmen, oder? Ob sie solche Sperenzien öfter macht? Bestimmt, mit so was wartet man nicht, bis man sechzig ist.
Die Bratkartoffeln sind mir gut gelungen. Man bekommt selten