M. B. Bolder

Somber Side of Love - Teil 2 Ungarn


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Job in Ägypten doch wieder in Erwägung.

      Meine Schwester Kylie ist kurz nach Sylvester wieder nach Boston geflogen und ich besuche sonntags meistens meine Eltern, so wie heute, um mir die Langeweile zu vertreiben.

      Dad ist kurz nach draußen in den Schuppen gegangen, um Holz für den gemütlichen Kachelofen zu holen, der bei meinen Eltern im Wohnzimmer steht und immer eine wohlige Wärme verbreitet.

      Unterdessen helfe ich Mum in der Küche Gemüse für den Lunch zu schneiden, als plötzlich ein schwarzer Sportwagen die Straße heraufjagt und vor unserer Veranda neben meinem alten klapprigen Buick Regal Baujahr neunzehnhundertneunundneunzig anhält.

      Nach einem intensiven Blick aus dem Fenster erkenne ich erschreckt einen Mercedes SLS AMG.

      „Scheiße Mum! Das ist Saundra!“ rufe ich erschrocken aus und lasse das Messer unvermittelt fallen.

      „Ich gehe nach oben! Ich will sie nicht sehen! Bitte halte sie mir vom Leib!“ bitte ich sie und verlasse hastig die Küche.

      Überstürzt eile ich die Stufen nach oben und drücke mich an einer Stelle an die Wand, wo man mich von unten nicht sehen kann.

      Verdammt!

      Was will sie hier?

      Hat Lázló sie geschickt um mich für den Job in Ungarn zu überreden?

      Ja, natürlich!

      So wird es sein! Denn was sollte sie sonst schon hier wollen … mich wollte sie ja nicht!

      Kurz darauf klingelt es auch schon an der Eingangstür und ich kann hören wie Mum die Tür öffnet.

      „Was wollen Sie hier?“ begrüßt sie Saundra in einem unfreundlichen Tonfall.

      „Entschuldigung Mrs. Bolder?“ höre ich Saundra lieblich fragen.

      „Ich bin Saundra Dunaway, guten Tag! Ich habe mir sagen lassen, dass Matt bei Ihnen wäre. Ich müsste ihn dringend sprechen bitte! Es ist sehr wichtig!“

      „Sie sind das also, die meinen Sohn so unglücklich gemacht hat?“ bellt Mum forsch zurück.

      „Ja, er ist hier, aber für Sie ist er nicht zu sprechen. Er will Sie nicht sehen, also verlassen Sie augenblicklich unser Grundstück.“

      „Bitte Mrs. Bolder! Nur kurz! Ich muss ihm etwas Wichtiges sagen. Bitte darf ich herein kommen!“ fleht Saundra meine Mutter regelrecht an und ich schlucke betreten den Kloß hinunter, der sich in meinem Hals bildet als ich ihre Stimme höre.

      „Ich sagte doch schon, er will Sie nicht sehen, also gehen Sie oder ich rufe die Polizei!“ bleibt Mum weiterhin unfreundlich.

      „Mrs. Bolder, bitte!“ bettelt Saundra weinerlich weiter und ruft dann laut.

      „Matt! Matt bitte! Ich muss mit dir reden, mir ist in den letzten Wochen vieles klar geworden…“

      „Verschwinden Sie endlich und lassen Sie meinen Sohn in Ruhe!“ unterbricht meine Mum sie laut und zischend wie eine Schlange und ich kann hören wie sie die Haustür zuknallt.

      „Matt! Bitte! Hör‘ mich doch wenigstens an!” ruft Saundra von draußen durch die geschlossene Eingangstür und ich halte mir kopfschüttelnd die Ohren zu.

      Damit ich am Ende nicht doch noch weich werde lasse ich mich an der Wand entlang herunterrutschen, so dass ich meinen Kopf auf den Knien bergen kann und spüre leichte Kopfschmerzen aufkommen.

      Kapitel 2

      Nach einer gefühlten Ewigkeit legt sich plötzlich ein Arm um meine Schulter und jemand zieht mir die Hände von den Ohren.

      „Matt! Sie ist weg!“ raunt meine Mum sanft neben meinem Ohr, nimmt mich in beide Arme und wiegt mich hin und her wie ein Kleinkind.

      Langsam hebe ich meinen Kopf, um die Nasenwurzel zwischen meinen beiden Zeigefingern festzuhalten, während ich die Ellbogen auf den Knien aufstütze und tief seufze.

      „Tut mir leid Mum, aber ich hätte es jetzt nicht ertragen sie zu sehen. Eigentlich bin ich schon froh, es geschafft zu haben, nicht mehr jede Sekunde an sie zu denken und mir zu wünschen sie in meinen Armen zu halten.“ erkläre ich hilflos und atme tief ein. um mich selbst zu beruhigen und um Mum nicht aus Versehen zu viel zu verraten.

      „Ich kann dich sogar ganz gut verstehen, Matt! Sie ist wirklich eine Schönheit und ihr Parfum mag auf euch Männer sicherlich auch sehr anziehend wirken, aber ich frage mich immer noch was sie dir wirklich angetan hat, dass du so heftig reagierst. Du warst ja gerade regelrecht in Panik.“ raunt sie sanft und sucht fragend meinen Blick.

      „Nein Mum, nichts hat sie mir angetan! Wirklich nicht!“ antworte ich spontan und sehe ihr dabei bittend ins Gesicht.

      „Wir hatten einfach nur verschiedene Vorstellungen von einer Beziehung, das ist alles. Ich wollte eine feste Beziehung und sie nur ein Abenteuer! Wie oft soll ich das denn noch sagen!“ behaupte ich fest und stehe dabei auf, um Mum nicht ganz so nahe zu sein.

      Sie kann sicherlich spüren, dass da noch mehr war. Das weiß ich, denn sie hat irgendwie einen siebten Sinn wenn es um mich geht.

      „Und das soll ich dir jetzt glauben?“ fragt sie und steht ebenfalls auf.

      „Da muss doch mehr gewesen sein? Du kanntest das Mädchen noch nicht einmal vier Wochen und dein Liebeskummer ist hundert Mal schlimmer als damals bei Faith, mit der du schon drei Jahre zusammen warst?“ stellt sie fest und schaut mir fordernd in die Augen und ich weiß schon gar nicht mehr wo ich meinen Blick hinwenden soll als Dad aus dem Hauseingang ruft.

      „Laura? Matt? Wo seid ihr denn alle? Gibt es heute nichts zu Mittag?“

      Daher löse ich meinen Blick von Mum und wende mich dem Treppenabsatz zu, wo Dad mit einem Weidenkorb voll frisch gehackten Holzscheiten steht.

      „Doch Dad natürlich! Wir wurden in unseren Kochbemühungen leider etwas gestört!“ rufe ich zurück.

      Er wartet am Ende der Treppe auf mich, während ich hinuntereile und schaut mich verstört an.

      „Und dazu musstet ihr nach oben gehen? Ich verstehe nicht?“

      „Saundra war hier! Hast du das in deinem Schuppen nicht mitbekommen?“ frage ich zurück.

      „Nein, wenn ich Holz hacke höre ich meistens nichts!“ gibt er mir zur Antwort und ich rieche den Burley Tabak an seinem Körper.

      Somit hatte er sich also vom Schuppen entfernt, um zu rauchen und hat vielleicht tatsächlich nichts mitbekommen.

      „Ich wollte sie nicht sehen und bin deshalb nach oben gegangen, während Mum sie abgewimmelt hat und sie hat mir gerade einfach nur wieder grünes Licht gegeben, dass Saundra wieder weg ist.

      Das ist alles Dad! Keine Sorge, der Lunch wird schon noch rechtzeitig fertig!“ versuche ich in anzulächeln.

      Er stellt seinen Korb ab und packt mich fest um die Hüften, wobei er mich lachend Richtung Küche schiebt.

      „Na dann! Auf in die Küchenschlacht mein jugendlicher Held! Ich habe Hunger!“ scherzt er verwegen.

      „Dad! Musst du immer wieder darauf hinweisen?“ frage ich ihn tadelnd.

      „Na, wenn mein Sohn einer jungen schönen Frau zweimal das Leben gerettet hat, dann ist das durchaus einer Bemerkung wert.“ schmunzelt er.

      „Wenn ich das gewusst hätte, dass du immer wieder damit anfängst hätte ich es lieber unerwähnt gelassen!“ grinse ich gequält zurück.

      „Tja, das hätte dir aber gar nichts genutzt, denn Mr. Dunaway hat in seinem Interview einen Tag nach deiner Rückkehr ja alles lang und breit im Fernsehen erzählt.“ plappert er fröhlich vor sich hin.

      „Ich hatte ja gehofft diese Saundra dann auch einmal zu sehen, aber irgendwie haben die Fernsehleute sie gar nicht gezeigt! Schade! Und gerade