M. B. Bolder

Somber Side of Love - Teil 2 Ungarn


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Fahrer des Unfallwagens kommt ebenfalls noch einmal auf mich zu und reicht mir eine Visitenkarte, welche ich in die Gesäßtasche meiner Jeans stecke.

      „Bitte melden Sie sich bei mir wenn sie wissen wie es ihr geht! Es tut mir wirklich sehr leid, aber ich hatte gar keine Chance!“ sagt er bedauernd.

      „Schon gut Sir! Sie muss mir wohl völlig kopflos hinterher gerannt sein! Eigentlich ist es meine Schuld, ich hätte ihr glauben und mit ihr reden sollen, statt sie einfach stehen zu lassen.“ antworte ich traurig mit Tränen in den Augenwinkeln.

      „Soll ich Sie ins Krankenhaus hinterherfahren Sir?“ fragt er mich.

      Doch ich schüttle energisch mit dem Kopf und antworte ihm nachdenklich.

      „Nein, das ist nicht nötig, ich muss erst noch ihren Vater anrufen. Die ersten Untersuchungen werden ohnehin dauern hat der Sanitäter gemeint. Ich fahre dann selbst hin, aber besten Dank für das Angebot.“

      Irgendwie neben mir stehend erreiche ich wieder meine Wohnung und bemerke erst dort, dass meine Kleidung ganz voller Blut ist … Saundras Blut!

      Verdammt!

      Das ist alles nur meinetwegen passiert!

      Warum habe ich ihr bloß nicht zugehört?

      Ich werfe meine Jacke und die Jeans in die Badewanne und wasche mir Hände und Gesicht, welche ebenfalls blutverschmiert sind, wonach ich anschließend eine neue Jeans anziehe und mich seufzend auf die Couch fallen lasse.

      Schweren Herzens greife ich zum Hörer des Telefons und wähle die Nummer von Lázlós Büro in New York.

      „Dunaway Financial and Stock Brokers Incorporation! Sie sprechen mit Dana Burnett. Was kann ich für Sie tun?“ meldet sich eine nette Damen am anderen Ende der Leitung.

      „Miss Burnett, hier ist Matt Bolder! Ich muss dringend mit Lázló Dunaway sprechen, bitte!“ sage ich gehetzt!

      „Tut mir leid, Sir! Das ist im Moment leider nicht möglich, Mr. Dunaway befindet sich in einer wichtigen Vorstandssitzung. Worum handelt sich Ihr Anliegen, vielleicht kann er Sie zu gegebener Zeit zurückrufen?“ fragt sie mich freundlich.

      „Es … ähm … es ist privat und sehr dringend. Bitte stellen Sie mich durch, er wird Ihnen mit Sicherheit keine Schwierigkeiten machen.“ stottere ich herum.

      „Entschuldigung Mr. Bolder, so war doch Ihr Name? Aber ich kann Sie unmöglich durchstellen, wenn ich nicht weiß worum es geht.“ sagt sie immer noch freundlich aber bestimmt.

      „Saundra … ähm … Mr. Dunaways Tochter hatte einen schweren Unfall! Bitte stellen Sie mich durch, ich muss sofort mit ihm sprechen.“ flehe ich eindringlich und spüre förmlich das Entsetzen der mir unbekannten Dame.

      „Einen Moment, sofort!“ schickt sie sich an zu sagen und ich höre ein Knacken in der Leitung.

      Nur wenige Augenblicke später meldet sich Lázló aufgeregt.

      „Matt! Was ist passiert? Was ist mit Saundra?“ fragt er mich hastig.

      „Lázló! Saundra hatte einen schweren Unfall! Ich denke Sie sollten vielleicht so schnell wie möglich hierher kommen.“ informiere ich ihn traurig und schlucke erneut aufkommende Tränen hinunter.

      „Matt …? Wo sind Sie überhaupt? Wieso sind Sie bei Saundra? Was ist denn geschehen?“ will er eilig wissen.

      „Ich … äh … wo ich bin? Natürlich hier in Philadelphia.

      Bis jetzt noch zu Hause in meiner Wohnung, aber ich fahre jetzt gleich ins Krankenhaus. Alles andere erzähle ich Ihnen wenn Sie hier sind.“ sage ich verunsichert.

      „Okay! Ich lasse meinen Privatjet sofort startklar machen! Welches Krankenhaus?“ drängt er mich erneut zu einer Antwort.

      „Albert Einstein Medical Center!“ sage ich schnell.

      „Bin schon unterwegs. Ich bin in einer Stunde bei euch, bis dann!“ antwortet er schnell und ein andauerndes Tuten sagt mir, dass er aufgelegt hat.

      Verzweifelt suche ich zunächst meine Wohnung nach einer anderen Jacke ab, welche ich letztendlich zusammengeknüllt in einer Ecke meines Schrankes finde und mache mich auf den Weg nach unten.

      Doch ich fühle mich nicht der Lage selbst mit dem Auto zu fahren, deshalb winke ich ein Taxi heran und lasse mich bis zum Krankenhaus chauffieren was etwa eine halbe Stunde dauert für die knapp zehn Meilen.

      Eilig bezahle ich den Fahrer, springe ich aus dem Taxi und strebe nervös dem Haupteingang zu, wo ich aufgeregt an der Rezeption nach der Notaufnahme frage.

      „Ma’am, entschuldigen Sie bitte, wo ist hier die Notaufnahme! Meine Freundin wurde kürzlich eingeliefert!“

      „Bleiben Sie erst einmal ganz ruhig junger Mann!“ sagt die ältere grauhaarige Dame mit einer kurzen lustigen Dauerwellenlöckchenfrisur und schaut mich über den Rand ihrer Goldrandbrille prüfend an.

      „Wie heißt denn Ihre Freundin?“ fragt sie mit einer mütterlichen Stimme.

      „Dunaway, Saundra Dunaway! Sie ist vor ein Auto gelaufen!“ sage ich aufgewühlt.

      „Ach ja, ich erinnere mich. Das war vor etwas mehr als einer halben Stunde! Moment ich sehe nach.“ antwortet sie mitfühlend.

      Kapitel 3

      Sie tippt auf der Tastatur ihres Computers herum und ich hoffe die Dame kennt sich auch wirklich damit aus, denn sie klickt gefühlte tausendmal mit der Maus herum und es dauert ewig bis sie mir eine Antwort gibt.

      „Sie befindet sich noch immer in der Notaufnahme! Sie gehen jetzt diesen Gang hinunter …“ sagt die Dame fürsorglich, steht auf und deutet mit dem Finger auf einen der vielen Gänge die vom Eingangsbereich weg führen.

      „… immer geradeaus, den Schildern mit der Aufschrift OP nach, dann erreichen Sie einen Warteraum! Ich gebe in der Notaufnahme Bescheid, dass Sie kommen und dort auf Informationen warten! Darf ich mich noch nach Ihrem Namen erkundigen.“

      Sie setzt sich wieder an den Computer und sieht mich erwartungsvoll an.

      „Bolder, Matt Bolder!“

      „Gut! Ich gebe das dann so weiter! Alles Gute Mr. Bolder!“ nickt sie mir lächelnd zu und bedeutet mir damit, dass ich gehen kann.

      Schnellen Schrittes eile ich den Gang hinunter und er erscheint mir endlos lang zu sein, doch irgendwann erreiche ich tatsächlich rechterhand den angekündigten Warteraum, in dem ich zunächst ganz allein bin und sehe dort angestrengt aus dem Fenster, wobei nur ein Satz in meinem Hirn hämmert…

      Das ist alles meine Schuld!

      Nach etwa fünfzehn Minuten erscheint endlich eine Krankenschwester, welche mich von hinten anspricht.

      „Mr. Bolder?“

      „Ja, der bin ich!“ antworte ich und drehe mich dabei zu ihr um.

      „Wie geht es Saundra? Was ist mit Ihr?“ frage ich immer noch aufgeregt.

      „Das kann ich Ihnen leider nicht so genau sagen das darf nur ein Arzt. Ich sollte Ihnen nur mitteilen, dass die Ärzte Miss Dunaway soeben in den OP gebracht haben und Sie sich bitte gedulden möchten. Es könnte eventuell ein paar Stunden dauern. Tut mir leid, Sir!“ sagt sie und kneift die Lippen zusammen, senkt den Blick und wendet sich zum Gehen.

      „Wie schlimm ist es?“ werfe ich ihr die Frage hinterher und sie dreht mir noch einmal ihr Gesicht zu.

      „Ich weiß es nicht Mr. Bolder. Wie gesagt, Auskünfte dürfen nur die Ärzte erteilen.“ antwortet sie und lässt mich damit nun verzweifelt allein zurück.

      Kraftlos lasse ich mich auf einen der bequemen Stühle fallen, stütze meine Ellbogen auf die Knie und lasse meinen Kopf in die Hände fallen.

      Oh,