Jan Weesmans

Galactic Defense - Mats Runen 2


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müsst ihr dieses angeblich künstliche Geschöpf ausfindig machen. Würdet ihr das für mich tun? Du musst vertrauen zu mir haben! Wir werden euch ebenfalls helfen, doch dazu muss letztendlich unser Gleiter ausfindig gemacht werden!“

      „Wir werden es schaffen! Und ich vertraue dir, Mats Runen. Auch wenn wir uns erst kurze Zeit kennen!“

      „Prima, so gefällst du mir schon besser. Wir lassen uns von diesen Gen-Technikern nicht unterkriegen. Wir werden euer Volk gemeinsam in die Freiheit führen. In eine Freiheit, wie ich oder wie meine Spezies sie versteht.“ Mats Runen wusste zwar noch nicht, wie er das Anfangen sollte, aber er hatte sich regelrecht in Rage geredet. „Wir werden diesen Genos einen Denkzettel verpassen und dabei ganz gehörig in den Hintern treten.“

      „Wohin willst du treten?“

      „Ach weißt du, das erkläre ich dir ein andermal!“

      „Gut! Doch ich muss jetzt gehen!“ meinte JaJa. „Sobald ich etwas weiß von deinen Kameraden werde ich mich wieder melden. … Hast du sonst noch einen Wunsch?“

      „Nein! Aber sei bitte vorsichtig!“

      JaJa streckte seinen Arm nach Mats Runen aus und strich mit seinen winzigen Fingern leicht über dessen Wange.

      „JaJa dir dankbar sein für Worte die machen Mut!“

      Mats Runen war plötzlich sehr gerührt und schaute der davon eilenden Mensch-ärgere-dich-nicht-Figur nach. „Du bist also doch noch zu Emotionen fähig! Dann ist doch noch nicht alles verloren für dein Volk!“

      In seiner Freude über einen gewonnenen Verbündeten hatte Mats Runen gar nicht bemerkt, dass die letzten Worte von JaJa nicht aus dem kleinen schwarzen Translator, welchen er um den Hals trug, kamen, sondern von seinem kleinen runden Mund geformt wurden.

      3

      Träge war der Rest des Tages dahingeschlichen. Irgendwann wurde das Licht im Raum um einige Nuancen herunter geregelt. Ein Zeichen für Mats Runen, dass man versuchte auch an Bord dieses gigantischen Raumschiffs einen gewissen Tag und Nacht-Modus einzuhalten.

      Bisher war JaJa noch nicht wieder zurück. Und um eine gewisse innere Unruhe zu unterdrücken, ließ sich Mats Runen etwas zu Essen aus der Wand kommen. Anschließend versuchte er den Mechanismus an der merkwürdigen unsichtbaren Zimmertür zu finden, um ihn näher zu ergründen. Irgendwann jedoch gab er diesen Versuch resignierend auf und legte sich auf sein Bett. Grübelte und schlief schließlich irgendwann ein.

      Ein Geräusch schreckte ihn auf. Mats Runen spürte, wie sich erneut ein Unbekannter in sein kleines Quartier geschlichen hatte. Doch diesmal war das Licht im Raum nicht völlig aus, weswegen er sich weiter schlafend stellte und aus schmalen Augenschlitzen heraus versuchte den Unbekannten zu beobachten. Als der unbekannte Besucher näher an sein Bett trat, konnte Mats Runen ein ihm bekanntes Gesicht erkennen.

      Laut polterte er los: „Kann man hier noch nicht einmal in Ruhe schlafen? Leutnant Jednich, was treiben Sie hier?“

      Dieser erschrak bis in die Haarspitzen und blieb wie angewurzelt stehen. Schließlich machte er unmissverständliche Zeichen, dass Mats Runen doch bitte still sein möge. Flüsternd meinte er: „Seien Sie bitte leise!“

      „Warum? Was machen Sie hier in meinem Quartier, schleichen herein wie ein Einbrecher?“ fragte Mats Runen, nun ebenfalls flüsternd. „Wie haben Sie mich gefunden?“

      „Werden Sie abgehört, Sir?“

      „Ich glaube schon, das sagt jedenfalls mein persönlicher Betreuer!“

      „Das ist nicht gut, also bitte leise sprechen. Und wie sieht es mit visueller Beobachtung aus?“

      „Das weiß ich nun wieder nicht!“

      „Egal, dann werden wir es bestimmt bald wissen, wenn diese Kettenhunde hier auftauchen, welche hartnäckig nach mir suchen!“

      „Was für Kettenhunde? Jednich, was haben Sie wieder angestellt?“

      „Natürlich nichts! Aber aus irgendeinem Grund sind irgendwelche bewaffneten Typen hinter mir her.“

      „Ich glaube, ich weiß auch schon warum!“

      „Wieso das?“

      „Nun, weil ich heute Besuch von einem dieser Gen-Techniker, welche sich als Herren hier an Bord aufspielen, hatte. Und auf eine meiner zahlreichen Fragen erzählte er mir, dass man drei Personen aus unserem Gleiter geborgen hat, nachdem wir aus dem verdammten Wurmloch wieder heraus kamen. Laut der Meinung dieses Gen-Technikers wurde eine von den drei Personen als künstliche eingestuft. Das kannst nur du gewesen sein, Leutnant! Wo hast du eigentlich bis jetzt gesteckt?“

      „Ich und künstlich? Die haben wohl eine Meise, diese spindeldürren Grashüpfer!“

      „Gottesanbeterinnen!“

      „Was?“

      „Die Gen-Techniker ähneln sehr stark einer irdischen Insektenart, den Gottesanbeterinnen!“

      „Kenne ich, das Bioplasma ist bestens mit der Flora und Fauna von Terra vertraut. Also auch ich. Jedenfalls haben mich diese Grashüpfer mit irgendwelchen unbekannten Gerätschaften in eine Abstellkammer verfrachtet. Und von Stunde an hat sich keiner mehr um mich gekümmert. Eine bodenlose Frechheit und es war sehr einsam, das muss ich schon sagen!“

      „Was hast du dann … haben Sie dann gemacht?“

      „Sir, ich glaube es ist besser, wenn wir das Sie einfach weglassen. Schließlich sitzen wir jetzt alle im selben Schlamassel!“

      „Okay, Leutnant! Dann bleibt aber auch der Sir weg! Klar?“

      „Jawohl, Sir! Sowad!“

      „Was?“

      „Ich bin Sowad!“

      „Ach so, ja natürlich! Und ich bin Mats, der Wikinger. Aber den Wikinger kannst du dir auch sparen. … Nun erzähl schon weiter! Wie sieht es mit deinen Erinnerungen aus? Kannst du dich an alles erinnern, was geschehen ist? Oder hattest du auch einen Blackout, als du aufgewacht bist und dich in der Abstellkammer wiedergefunden hast?“

      „Nicht alle Fragen auf einmal. Also … anfangs hatte ich einen totalen Ausfall. An absolut nichts konnte ich mich erinnern. Aber jetzt ist fast alles wieder da. Einige wenige Bruchstücke fehlen manchmal noch, aber es wird immer besser! Aber diese totale Amnesie war für mich eine neue Erfahrung.“

      „Sehr gut! Wie dir deine Erinnerung vielleicht sagt, sind wir durch das Wurmloch der Scientobots in dieses Paralleluniversum gesogen worden und nicht irgendwo am anderen Ende in unserem Universum gelandet. So, wie es von diesen Scientobots geplant war.“

      „Was aber genauso schlimm gewesen wäre für uns.“ meinte Sowad Jednich.

      „Richtig, aber unsere jetzige Situation ist sogar weitaus schlimmer. Wir kennen den Weg zurück nicht. … Na ja, zu unserem Glück sind wir aber lebend hier in diesem Universum heraus gekommen. Das Rote Universum laut JaJa!“

      „Na gut, wenn er es behauptet. Aber wer oder was ist JaJa?“

      „JaJa ist mein persönlicher Betreuer. Ein ziemlich komischer Kauz. Sieht aus wie eine überdimensionale Mensch-ärgere-dich-nicht-Figur. Ansonsten aber ein netter Bursche. Ich glaube, der hat was übrig für uns Menschen.“

      „Okay, darüber können wir später sprechen. … Jedenfalls waren die Kräfte, die bei diesem Durchgang durch das Wurmloch wirkten, gewaltig. Du und Fletscher ihr wart mehr tot als lebendig. Mich hatte es nicht so schlimm erwischt, dennoch war mein Körper zu keiner Reaktion fähig. Ich kam mir vor wie ein Gefangener im Körper des ehemaligen Androiden.

      Dabei hatten wir großes Glück, dass gerade diese Grashüpfer mit ihren riesigen Raumschiffen zur rechten Zeit am rechten Ort waren und uns retteten. Dann ging alles sehr schnell, ohne das ich mich wehren konnte. Ich wurde von euch getrennt und landete,