Andreas Nass

Krisheena - Tor zum Abyss


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sehr zu gefallen.

      »Willst du mich spüren?« Sein tiefer Bass vibrierte durch meinen Körper, mischte sich in dem Beben seiner Stöße.

      »Ja! Jah!«, raunte ich heiser. »Füll mich!«

      Grunzend packte er meine Brüste fester. Mir war, als drängte er noch vehementer in mich. Ich schrie. Meine Lungen füllten sich mehr und mehr mit seinem intensiv nach Moschus riechenden Körpergeruch. Ein roter Schleier nahm mir die Sicht. In meinen Ohren rauschte ein Ozean im Sturm der Gezeiten. Eine glühende Stange in mir schwoll weiter an, presste mich auseinander, zerriss mich genau zwischen den Beinen. Blutgeschmack füllte meinen Mund. Ich hatte auf meine Lippe gebissen. Kein Schmerz drang noch an mich heran, nur noch Lust. Soll er mich doch zerreißen.

      Entrückt jeglicher Realität geriet mein Bewusstsein in einen Sturm. Ein Gewitter tobte direkt über meinem Kopf. Geblendet von einem Blitz waberten rote Punkte vor meinen Augen. Der folgende Donnerschlag betäubte mich. Ein zweiter Blitz traf mich direkt am Schädel, drang in die rechte Schläfe ein und zog sich mein Rückgrat entlang, entlud seine Spannungen in wilden Zuckungen, durchtrennte mich, verzehrte mich und entfachte eine Feuersbrunst zwischen meinen Lenden, die sich beständig im ganzen Körper ausbreitete. Ich war verloren, brannte lichterloh. Der nächste Donnerschlag raubte meine letzten Sinne. Ich fiel in die Dunkelheit.

      Wärme hüllte mich ein, barg mich im Schoß der Natur. Schwebend trieb ich durch die Dunkelheit, sah die ersten Sterne am Firmament aufblühen. Ruhe und Geborgenheit beruhigten meinen schnellen Puls. Langsam färbte sich der Himmel violett, verdrängte das silberne Sternenlicht. Über die ganze Breite des Horizonts dämmerte rot glühend das Feuer der Sonne, Bote eines neuen Tages. Ich blinzelte, wollte schützend eine Hand vor die Augen nehmen, doch meine Muskeln versagten den Dienst, fühlten sich müde und taub an. Mit der Dämmerung kam die Flut, ein sanftes Plätschern, Wasser an seichte Buchten gespült. Tiefe Atemzüge halfen mir, das Bewusstsein zu befreien, die Betäubung abzuschütteln.

      Ich riss die Augen auf.

      Kein Morgen dämmerte, im Gegenteil, die Nacht musste hereingebrochen sein. Fackellicht hatte mir eine nicht aufgehende Sonne vorgegaukelt. Ich lag im abgekühlten Wasser an eine heiße, muskulöse und stark behaarte Brust gelehnt. Ein großer, kräftiger Arm hielt mich um die Hüften fest. Zu meiner Linken lag Moi’ra, ihr Kopf ruhte an eine der breiten Schultern. Torvac döste und hatte seine Bezahlung fest im Griff. In mir brannte immer noch das Feuer seiner frisch gepflanzten Lebenskraft. Ich drückte seine Hand.

      »Das Wasser ist kühl geworden, wir sollten einen wärmeren Ort aufsuchen. Du hast doch sicher ein Bett, das für uns drei reicht, oder?« Meine Stimme kam schnurrend, den letzten Satz unterstützte ich, indem meine Nase an seinem dichten Fell rieb.

      Seine riesige Hand streichelte meine feuchten Haare. Er brummte zustimmend.

      »Wir sollten gehen. Kommt mit.«

      »Hebst du mich aus dem Wasser?« Ich wollte seine Nähe, brauchte sie wie die Luft zum Atmen.

      Als wäre ich eine Feder, fasste er mich sanft an der Taille und ich stand außerhalb des Beckens. Wasser tropfte an mir hinab. Ich nahm ein bereit liegendes Handtuch und trocknete mich ab. Unsere Kleidung lag gesäubert auf einer breiten Holzbank. Schnell schlüpfte ich in die Lederhose, zog die Stiefel an und band mir den Brusthalter um. Im Gehen nutzte ich mein Haarband und flocht es in die Haare zu einem dicken Zopf, der mit leichtem Schwung meinen Rücken hinab fiel.

      Erfrischt verließen wir das Badehaus. An vereinzelten Stellen erhellten Laternen die Gassen, der überwiegende Bereich blieb jedoch in Dunkelheit gehüllt. Meine dämonischen Augen durchdrangen die Schwärze. Graue Schatten und helle Konturen zeigten mir das rege Treiben jener, die im Dunkeln wandelten. Von allen Seiten drangen Gesprächsfetzen sowie Laute der Musik und des Frohsinns an mein Ohr, alles vermischt mit Zank und Streit. Das geschäftige Nachtleben machte mich munter. Nur die Vorfreude auf die Nacht mit Torvac hielt mich davon ab, mich ins Getümmel zu stürzen und das Stadtleben auszukosten. So viele Sterbliche. So viele Empfindungen.

      Niemand wagte sich an uns heran oder rief eine schmutzige Bemerkung. Von unserem Wächter überragt verbarg jeder seine interessierten Blicke. Ich wollte gesehen werden und empfand es als angenehm, unbehelligt durch die Gassen zu wandern. Meist waren es dreckige, zerlumpte oder stinkende Männer, die einer Frau ohne ihre Zustimmung zu nahe kamen. Sie hatten nichts mehr zu verlieren oder waren so verblendet und eingebildet, dass sie die wahre Kunst der Verführung nicht kannten. Für ihre Lebensenergie hatte selbst ich nichts übrig, außer meinen Krallen, um sie aufzuschlitzen. Bei diesen Gedanken ging ein Frösteln durch meinen Rücken. Ich besaß meinen Stolz und hatte es nicht nötig, mich unter Wert zu verkaufen. Zugegeben, vielleicht war mein Stolz etwas größer als bei anderen, aber im Moment fühlte ich mich sehr wertvoll an der Seite des riesigen Anführers der Stadtwache.

      »Alles ruhig heute Nacht?« Die Frage unterbrach meine Gedankengänge und ich sah zu einem von zwei Wächtern am Höhleneingang des Quartiers der Stadtwachen auf.

      »Alles ruhig, Leutnant. Selec und Tabahac mussten einen kleinen Streit schlichten, der drohte, sich auf die ganze Straße auszubreiten. Sie räumen gerade die vier Erschlagenen auf.«

      »Vielleicht kommt ja heute ein wenig Stimmung in die Stadt. Aber das werdet ihr sicherlich auch ohne mich schaffen. Stört mich nur, wenn es absolut notwendig ist, verstanden?«

      Ein süffisantes Lächeln begleitete seinen Befehl und wurde mit einem breiten Grinsen und dem Blick an uns Frauen hinab beantwortet.

      »Ja, natürlich, eine angenehme Nacht, Leutnant.« Sie nahmen Haltung an und wir schritten vorbei.

      Ohne einen mir ersichtlichen Umweg gingen wir direkt zu seiner Unterkunft. Wie ich schon gedacht hatte, führte der Durchgang im ersten Raum zu einer Schlafstätte, die von einem sehr breiten, niedrigen Bett nahezu ausgefüllt wurde. Sechs Menschen nebeneinander hätten Platz darin gefunden, ohne sich in der Nacht zu stören. Mehrere Lagen Felldecken und von Fell überzogene gepolsterte Kissen verteilten sich auf der Fläche. Zwei Truhen standen an jeder Seite, ein sechsarmiger Kerzenhalter spendete bald warmes Licht. In einem Regal lagen verschiedene Gegenstände, die mir als Trophäen oder Erinnerungsstücke anmuteten.

      »Macht es euch bequem.« Torvac deutete auf das Bett und ich wollte mich schon vor Freude quiekend hinein werfen, als er mich zurückzog. »Wartet, das braucht ihr hier nicht«, und mit geschickten Fingern löste er unsere Brusthalterungen, zog uns zu sich heran und knetete mit jeder Hand eine unserer Brüste. Seufzend lehnte ich mich an seine Hüfte, streichelte mit einer Hand längs seiner Schenkelinnenseiten, mit der anderen mich selbst. Zwischen seinen Fingerspitzen schwoll meine Brustwarze an.

      »So ist es gut«, flüsterte er.

      Auch Moi’ra seufzte ergeben von seiner Kraft. Während er ihr den aus Ketten gewobenen Slip auszog, schleuderte ich meine Stiefel in verschiedene Richtungen, öffnete die Kordeln meiner Hose, beugte mich vor und streifte sie langsam nach unten ab. Mein Zopf fiel auf eine Felldecke. Bevor ich mich wieder aufrichten konnte, gab er uns beiden einen Stoß und wir purzelten auf die weiche Unterlage.

      Auf den Knien rutschte er zu uns heran und hatte seinen Lendenschurz zurückgelassen. Ich gab meiner Bettgefährtin mit dem Kopf einen Wink in Richtung des baumelnden Geschlechts. Sie hatte nun keine Eile, gestattete mir den Vortritt und sah nun zu, wie ich meine Küsse auf seinem Bauch verteilte, dabei das schwarze Fleisch mit den Händen knetete. Er legte sich auf die Seite und zog Moi’ra zu sich heran. Mit einer Hand hielt ich seinen anschwellenden Schwanz aufrecht, wanderte mit der Zunge schlagend über den knotigen Schaft und lutschte an der Eichel. Mein lodernder Blick wanderte zu seinem Gesicht und erntete die Begierde in seinen Augen. Bevor ich mich ausgiebig um sein bestes Stück kümmerte, sah ich noch, wie er die Hüften meiner Gefährtin packte, sie über seinen Mund schob und mit der Zunge ihren Schoß leckte.

      Immer drängender wurde das Pochen zwischen meinen Schenkeln. Seine Spitze schmeckte bitter. Herber, männlicher Geruch von Lust strömte mir von seinen Hoden entgegen. Mit der Zungenspitze arbeitete ich mich an dem nun aufrecht stehenden Geschlecht entlang und leckte die sämigen Tropfen ab, die aus dem Spalt seiner Eichel quollen. Ich schmeckte