Andreas Nass

Krisheena - Tor zum Abyss


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leicht, wog es und gab es zurück.

      »Ich bin mir sicher, dass es sich bei dem Kristall um einen Energiestein handelt, der die Kontrolle über gigantische Golemkonstruktionen ermöglicht. Demzufolge ist die Vermutung, die Skizze zeige einen Weg in die Narbenlande, richtig, wenn es nicht sogar eine Wegbeschreibung zu dem Ort ist, wo der Kristall Verwendung finden könnte.« Sie sah uns nacheinander an. »Ich war schon einmal dort, in den Narbenlanden.« Gewichtig stellte sie die Bemerkung in den Raum.

      »Eine Reise steht nicht an.« Moi’ra analysierte die Situation nüchtern. »Und ich sehe auch nicht ein, jemanden mitzunehmen, der sich geradezu aufdrängt.«

      Laana fing meinen sie musternden Blick auf. Ein verschwörerisches Lächeln huschte über ihre Lippen, brannte in meinem Kopf, erzeugte Fragen. Sie schob eine Strähne unter die Kapuze. Dabei kam ihr Arm weit genug aus den Ärmeln hervor, um ihre von silbernen, verschlungenen Verzierungen überzogenen Armschienen zu erkennen. Sie setzte zur Antwort an, wurde aber vom fauligen Gestank und den knorrigen Lauten des Salmagur unterbrochen. Mein verabscheuter Auftraggeber war also wieder zurückgekehrt.

      »Gemeinsam sollt ihr reisen!« Deutlicher Unmut mischte sich in seine Worte. »Das Prisma!«, verlangte er und steckte den Kristall wortlos weg. »Es nützt mir nichts, wenn ihr umherirrt, also nehmt die Kundige mit! Um sicher zu gehen, habe ich noch einen Frischling mitgebracht. Bleibt zusammen und sorgt dafür, dass ihr den richtigen Ort findet. Hier!« Er warf aus dem Nichts dem weiblichen Mönch einen armlangen Stab zu. »Komm her, ich zeige dir, was du am Bestimmungsort damit machst.« Herrisch winkte er sie zu sich hin und schob gleichzeitig den mitgebrachten Streiter vor.

      »Hallo, ich bin Crish«, stellte ich mich vor und musterte den Neuling dabei.

      »Ich bin Wogar, vom Stamm der Durak!« Dunkel und rau war seine Stimme, das Bergvolk der Orks, eindeutig und unverwechselbar in ihrem Klang.

      An seiner hoch aufragenden Gestalt war das vor mir stehende Halbblut deutlich erkennbar. Wogar war ein stattlicher Halbork. In seinen gelbroten Augen brannte ein Feuer, das Grund genug für mich war, ihm einen zweiten Blick zu schenken. Sein Fell ähnelte dunklem, fast schwarzem Rost. Angesichts der rötlichen Tönung stutze ich erneut. Ein letzter Hinweis waren einzelne, feine Schuppen, die seine Haarlosen Körperstellen bedeckten. Rote Schuppen und Muskeln, deren dicke Stränge über das Maß selbst eines Orkchampions hinausgingen. Ein Drache musste das Blut veredelt haben, ein roter Drache, um genau zu sein. Lüstern klopfte ich mit meiner Zunge gegen meine Zähne, ohne nach außen hin mein eindeutiges Interesse zu zeigen. Wenn seine Statur überall harmonisch war, kam mir der Gedanke, entwickelte sich das Abenteuer zu einem rauschenden Fest meiner Sinne. Meine Stimmung hob sich. Landrus Gestank hatte ich vergessen.

      Während ich ihn betrachtete, stellten sich die anderen vor. Landru hatte Moi’ra einige arkane Schriftzüge lernen lassen. Seine letzten Worte richteten sich mit gehobener Stimme wieder an uns alle.

      »… sobald die Markierung gesetzt ist, werde ich wieder zu euch stoßen. Ihr sollt bald aufbrechen. Rüstet euch hier noch mit allem Notwendigen aus.«

      Trockene Augäpfel stierten uns an, abfällig, der Mühe nicht wert. Angewidert zog er einen kleinen Beutel aus seiner zerschlissenen Robe und warf ihn vor uns in den Dreck.

      »Da, eine kleine Investition in die Mission. Verschwendet sie nicht!«

      Noch bevor ich wieder zu ihm aufsah, wehte Staub an der Stelle hoch, wo er stand. Er war fort.

      »Wird er uns nicht begleiten?« Meine hoffnungsvolle Frage war an alle gerichtet.

      »Ich denke nicht«, antwortete Moi’ra. »Wenn wir am Zielort sind, wird er sich dorthin teleportieren. Dafür hat er mir gezeigt, wie ich die Markierung setzen soll. Irgendwie ist das arkane Gefüge in den Narbenlanden gestört, sonst bräuchte er uns wohl nicht, um den Ort zu erreichen.«

      »So ist es. Jetzt lasst uns sehen, was er für euch dagelassen hat, damit wir richtig ausgestattet sind.« Laana hatte nicht vor, noch länger vor der Taverne herumzustehen.

      Für einen Nahkampf war ich so gut wie gar nicht ausgerüstet, abgesehen von meiner Möglichkeit, mit Klauen zu kämpfen. Von dem verfügbaren Geld bekam ich eine dunkle, stark taillierte Lederrüstung und suchte mir selbst eine Streitaxt aus. Decken, Seile, Wasserflaschen und Proviant waren unbedingt notwendig. Es reichte noch für drei Zelte.

      Zusammen mit Moi’ra verbrachte ich dann die vorerst letzte Nacht in den Unterkünften der Minotaurenwachen.

      2. Kapitel

      Innerlich unruhig konnte ich keinen Schlaf finden. Auch Torvac war noch viel zu wach, von einem inneren Feuer beseelt, das ich mir gerne zu Eigen machen wollte. Er hatte sich erhoben und kramte in einer Ecke seiner Behausung. Es war der Zeitpunkt gekommen, mehr zu erfahren. Moi’ra war eingenickt. Ich warf vorsichtig eine Felldecke über ihren muskulösen Körper, stand langsam auf und streckte und reckte meinen Körper. Torvac betrachtete mich und machte keinen Hehl aus seiner Begierde. Ich legte so viel Verlangen in meinen Blick, wie es mir möglich war, und ging hüftschwingend einige Schritte auf ihn zu. Er drehte seinen Körper in meine Richtung. Das dunkle Fleisch zwischen seinem tiefschwarzen Fell regte sich. Genüsslich leckte ich mir über die Lippen, betrachtete es ohne Scham und schaute dann blitzend zu ihm hinauf, während meine schlanken Hände zärtlich das anschwellende Gewebe berührten und langsam kneteten.

      »Fühlt sich das gut an?«, säuselte ich. Er grunzte.

      Bald schon hatte ich Mühe, seine Erregung völlig zu umfassen, und nutzte beide Hände, rieb entlang der von dicken Adern durchzogenen Haut, fühlte seine Verdickungen und ging vor ihm auf die Knie. Mit der Zungenspitze leckte ich längs der Unterseite, massierte dabei weiter mit den Händen. Schwer atmend lehnte Torvac sich an die Wand, kraulte mein dichtes, schwarzes Haar und zog mich dann daran hoch. Es schmerzte, doch ich fand seine grobe, direkte Lust animierend. Als er sich zu einem Kuss herunter beugte, wanderte eine meiner Hände zwischen meine eigenen Schenkel und tauchte in die Nässe ein.

      »Nimm mich«, flüsterte ich mit meiner honigsüßen Stimme, in der Heiterkeit und unbekümmerte Lebensfreude mitschwingen konnten, die nun aber hauchzart, wie eine sanfte Sommerbriese, eisige Gänsehaut erzeugte. Mein ganzer Körper kribbelte und sehnte sich nach seiner Berührung, seinem Eindringen.

      Der Leutnant der Wachen hob mich mühelos an, drehte mich herum und stellte mich etwas erhöht auf eine Truhe ab. Trotz meiner langen Beine war er sonst zu groß für mich. Nun jedoch hatte er keine Mühe, mich etwas vorzubeugen, mit seinen kräftigen Fingern zwischen meinen Beinen die aus mir laufende Feuchtigkeit zu verteilen und dann seine dicke Eichel gegen meinen Schoß zu drücken. Krampfartig hielt ich mich an einigen in die Wand eingelassenen Stangen fest und biss die Zähne zusammen. Ein kurzer Schmerz, ein warmer Schauer zog durch meinen Rücken und ich stöhnte laut auf, verkniff mir dann weitere Laute, um nicht Moi’ra zu wecken.

      An meiner Hüfte festgehalten trieb Torvac seine Manneskraft mit jedem Stoß tiefer in mich hinein. Bald entglitt mir die Kontrolle über meine Lenden. Ich zuckte wild und wagte, eine Hand zu lösen, um darauf zu beißen und meine Schreie so zu dämpfen. Er grunzte, steigerte sein Tempo und kam schnell und intensiv. Während er sich langsam aus mir löste, wrang er sein pochendes Fleisch aus. Auf seinen Armen trug er mich zurück zur Schlafstätte.

      Angenehm befriedigt kuschelte ich mich in seine großen Arme, kraulte ihn, knabberte an seinen dichten Locken.

      »Torvac?« Ein tiefes Grummeln zeigte, dass er eigenen Gedanken nachging. »Hast du jemals daran gedacht, eine führende Position anzunehmen, die über deine Stellung hier in der Stadt hinausgeht?«

      Er wandte mir sein Gesicht zu, schnaufte kurz und wirbelte so mein Haar durcheinander. Seine tiefe Stimme vibrierte in meinem Körper nach.

      »Meine Aufgabe ist es, die Wachen dieser Stadt anzuführen. Auf einen Minotauren ist Verlass, musst du wissen. Er wird niemals ein gegebenes Wort brechen. Die Ehre gebietet keine Ausnahme.«

      »Ich kenne so wenig von dir. Erzähl mir etwas über eure Riten. Als wir zu euch gingen, hefteten