Emma Gold

Die Untreue der Frauen


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      „Wie geht es nun weiter?“

      „Sie beginnen an dem Punkt Ihrer Geschichte, an dem Sie geendet haben.“

      „Nach Bernd?“

      „Ja.“

      „Einverstanden.“

      Und Elvira Bergström begann zu erzählen:

      Seit jener Episode in Schwabing mit Bernd habe ich mit mir leben müssen, ohne die Wahrheit länger abstreiten zu können.

      Zunächst hielt ich es für einfach. Ich brauchte ja nur heimzufahren und meinem Ehemann die Wahrheit zu sagen. Aber als ich die Wohnungstür öffnete und sein geliebtes Gesicht sah, konnte ich es einfach nicht.

      Wie soll man seinem Mann anvertrauen, dass man gerade mit einem anderen Kerl gerade gefickt hat?

      Wie soll man ihm einen sexuellen Zwang erklären, der einen nicht verlässt?

      „Wo bist du gewesen? Es ist fast sieben Uhr!“

      Er war wütend ... oh ja, er war ziemlich wütend!

      „Ich bin aufgehalten worden.“

      „Wie? Wo? Von wem?“

      „Der Wagen ... ja, das blöde Auto. Ich hatte einen platten Reifen.“

      Er wusste, dass ich log. Ich erkannte es an der Art, wie er die Augen zusammenkniff und wie seine Nasenflügel bebten. Ich konnte mir vorstellen, was in seinem Kopf vorging.

      Anscheinend wollte er die Situation nicht dramatisieren. Vielleicht fürchtete er sich vor der Wahrheit. Seine Wut verrauchte, und er war nur noch enttäuscht.

      Wir standen uns gegenüber und musterten uns mit forschenden Blicken. Jeder wartete auf ein gutes Wort des anderen, um eine Brücke zur Verständigung zu bauen.

      Als das ausblieb, wandte ich mich um, ging ins Schlafzimmer und drückte die Tür hinter mir fest ins Schloss. Ich wollte allein sein, denn ich musste über so viele Dinge nachdenken.

      Ich lag der Länge nach auf dem Bauch im Bett und stützte das Kinn in die Hände. Ich versuchte, mit der Realität fertig zu werden. Was, um alles in der Welt, konnte ich nur anfangen?

      Ich hatte gerade meinen Ehemann betrogen. Aus freien Stücken. Niemand hatte mich verführt. Ich war auch nicht betrunken und demzufolge in meiner Widerstandskraft gelähmt gewesen. Ich hatte heute früh unsere Wohnung mit der Absicht verlassen, eine Männerbekanntschaft zu machen. Und ich hatte einen Kerl zum ficken gefunden.

      Während des intimen Beisammenseins hatte ich dann die Wahrheit über mich selbst entdeckt. Diese Wahrheit sagte, dass ich auch weiterhin Ausschau nach Männern halten würde.

      Ich spielte mit dem Gedanken, einfach zu Philipp zu gehen und ihm die Scheidung vorzuschlagen. Ich wusste, welche Qualen er erleiden musste, und ich konnte ihm das nicht länger zumuten.

      Ich sonnte mich in dem Gedanken, wie tapfer das von mir wäre, doch im Grunde meines Herzens wusste ich nur zu gut, dass ich mir etwas vorgaukelte. Den Gedanken, allein zu sein, konnte ich einfach nicht ertragen. Ich konnte mich nicht in die Rolle einer geschiedenen Frau hineindenken.

      Aber was sollte ich ihm sagen?

      Wie sollte ich mich verhalten?

      Was sollte ich machen?

      Ich wandte den Kopf, als ich ihn leise die Tür öffnen und wieder schließen hörte. Er lehnte mit dem Rücken am Türpfosten, und sein Gesicht war ausdruckslos. Er wartete auf ein Wort von mir, und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich zermarterte mir den Kopf nach ein paar passenden Worten, um zwischen uns wieder alles in Ordnung zu bringen.

      Doch ich brachte keinen Ton hervor. Nach einer ganzen Weile kam er seufzend ans Bett, setzte sich auf die Kante und blickte auf mich herunter.

      „Du hast wirklich ein hübsches Hinterteil“, sagte er beiläufig, und ich spürte, wie sich meine Muskeln spannten.

      Als hätte er mit dieser Feststellung eine überaus wichtige Entdeckung gemacht, legte er die Hand unvermittelt auf meinen Hintern. Um meine sofortige Reaktion vor ihm zu verbergen, drückte ich das Gesicht ins Kopfkissen. Ich hielt den Atem an und fragte mich unwillkürlich, ob es wohl so mit mir bleiben würde. Die bloße Berührung einer Männerhand, und schon war ich bereit, die Beine breit zu machen und mich ficken zu lassen.

      Er saß eine Weile regungslos da. Dann machte er mit der Hand leise, kreisende Bewegungen. Meine Sinne waren entflammt, und ich drückte den Körper fester an die Matratze. Unter der Berührung seiner Hand begannen meine Schenkel zu beben.

      Plötzlich hielt er inne. Ich drehte mich auf den Rücken und konnte mich nicht länger beherrschen.

      „Bitte fick mich, Schatz. Du musst ihn sofort tief in mich hineinstoßen!“

      Während ich ihn anflehte mich zu befriedigen, fragte ich mich, ob ich denn schon so tief gesunken war, und ob dies der Anfang eines langen Weges wäre, der früher oder später im Nichts enden musste.

      Er blickte auf mich herab, und ich sah den ungläubigen Ausdruck in seinen Augen. Er verstand mich nicht, aber wie sollte er auch?

      Es war mir egal, ob er mich verstand, ob er meine obszönen Worte akzeptierte. Mein Körper bebte vor fieberhafter Erwartung. Meine Brustwarzen waren hart und aufgerichtet. Meine Vagina zuckte, als wollte sie zerspringen. Alles in mir sehnte sich nach einem harten Penis, der mich befriedigte. Oh, Gott, wie sehr ich Sex brauchte!

      Endlich konnte ich nicht länger warten. Ich wusste nicht, was in seinem Kopf vorging, und es interessierte mich auch gar nicht. Ein Verhungernder fragt nicht lange, woher die rettenden Lebensmittel kommen, wenn sie vor seinen Augen auftauchen. Mein Körper verzehrte sich in einer wilden Glut, die nur seine steife Männlichkeit zu löschen vermochte.

      Da ich einfach nicht länger warten konnte, streckte ich mit einem verzweifelten Aufschrei die Hand nach seiner Hose aus, öffnete den Reißverschluss und ergriff seinen Penis. Die bloße Berührung seiner Männlichkeit jagte einen Schauer durch meinen ganzen Körper.

      Ich glaube, in diesem Augenblick hasste ich jeden einzelnen Mann auf der Welt, weil er ein Organ hatte, das mich befriedigen konnte.

      Er reagierte sofort, denn es blieb ihm gar nichts anderes übrig. Mein hungriger Mund und meine suchenden Lippen gaben ihn nicht mehr frei. Erst als er die volle Erektion erreicht hatte, ließ ich ihn auf mich hinauf. Erst dann ließ ich den Kopf wieder ins Kissen sinken und spreizte in unverhohlener Einladung die Beine.

      Ich glaube, er fürchtete sich ein wenig vor meinem ungestümen Vorgehen. Es war diesmal so ganz anders als bisher. Sonst waren immer liebevolle und zärtliche Gefühle im Spiel gewesen. Doch diesmal war es ganz anders. Es ging einzig und allein um die Wollust. Nur das Lustgefühl zählte und sonst gar nichts ... irgendwie war es animalisch ...

      Als ich sein Zögern bemerkte, schlug ich den Rock bis zu den Hüften hoch, streifte das Höschen ab und warf es achtlos zu Boden. Ich schob mir ein Kissen unters Hinterteil und legte seine Hand auf mein blondes Schamhaardreieck.

      Meine Augen zeigten ihm, dass er sich nicht lange mit einem zärtlichen Vorspiel aufzuhalten brauchte, denn ich wollte unverzüglich hart gefickt werden. Er brauchte sich nur auf mich zu werfen und in mich hineinzustoßen.

      Ohne mich auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, stand er langsam auf und ließ die Hose fallen. Dann zog er Schuhe und Strümpfe aus und streifte die Unterhose ab. Seine langsamen, betulichen Bewegungen zerrten an meinen Nerven.

      „Verdammt!“, herrschte ich ihn an. „Worauf wartest du denn noch? Du sollst mich endlich ficken!“

      Meine eigenen Worte brachten mich zur Besinnung, und ich fürchtete, alles falsch gemacht zu haben. Er nagte nervös an der Unterlippe und wusste nicht recht, wie er sich verhalten sollte.

      Er hatte mich noch nie in einem solchen Zustand gesehen, und das verwirrte ihn. Doch sein natürliches Begehren gewann die Oberhand.

      Inzwischen