Emma Gold

Die Untreue der Frauen


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ihn zurück aufs Bett. Er sah mich unsicher an und nagte an der Unterlippe.

      In diesem Augenblick wusste ich, dass er mir hilflos ausgeliefert war! Wie ein Sklave. Lachend deutete ich zwischen seine Schenkel, wo sich sein Penis wieder langsam aufrichtete.

      „Du willst doch nicht etwa gehen? Du sagtest vorher, ich soll dir etwas Zeit lassen, bis du wieder ficken kannst. Na, schön, jetzt bist du wieder bereit, und ich ebenfalls! Lass uns weiter vögeln.“

      Er konnte es nicht fassen. Selbst dann noch nicht, als ich mich umdrehte und auf allen Vieren auf dem Bettlaken hockte und ihn lasziv anlächelte. Ich schob die Hand zwischen meine Schenkel und deutete erwartungsvoll auf seinen Penis.

      Vermutlich glaubte er, dass ich ihn zu einem Analverkehr ermuntern wollte, denn ich hörte sein erleichtertes Aufatmen, als ich die Stellung einnahm, in der sein Schwanz am tiefsten in meine Spalte eindringen konnte.

      Um den Akt in dieser Stellung durchzuführen, musste er über mir kauern, und der Druck seiner Schenkel an meinem gerundeten Hinterteil war ein völlig neues Gefühl für mich.

      Meine Hand lag noch immer zwischen meinen Schenkeln, und als er zuzustoßen begann, regte sich bereits wieder das Nähern des Orgasmus´ in meinen bebenden Flanken.

      Vielleicht lag es an dieser Stellung, bei der ein Mann den geringsten Widerstand bei der Frau zu überwinden hat, um ganz tief einzudringen, jedenfalls kam es mir bei jedem Stoß vor, als würde er direkt in den Gebärmuttermund eindringen. Meine auf dem Venushügel liegende Hand spürte die Härte seines steifen Gliedes. Meine Wollust kannte keine Grenzen.

      Ich stieß bei jedem Stoß einen kleinen Schrei aus, und fiel von einer Ekstase in die andere. Diesmal hielt mein Orgasmus viel länger an als zuvor. Es war, als würde ich über den Wolken schweben, um nie wieder zur Erde zurückzukehren. Und diesmal wartete ich auch gar nicht auf seinen Höhepunkt. Es bedurfte nicht seiner Einladung, um mich anzuspornen.

      Da schoss er auch schon ab, und ich spürte jeden einzelnen Tropfen seiner Entladung. Als er endlich ausgelaufen schien, ließ ich mich kraftlos zur Seite fallen.

      Er lag noch immer auf mir, und ich bebte unter seinem Gewicht. Insgeheim wünschte ich mir, dass er auch in dieser Stellung Besitz von mir ergreifen könnte, aber das war natürlich rein anatomisch gesehen unmöglich.

      Und plötzlich durchzuckte es mich! Ich war immer noch nicht befriedigt. Zumindest nicht vollkommen. Tief in meinem Innersten flackerte noch immer ein Rest von Sehnsucht. Es war wie eine offene Wunde, die der Versorgung bedurfte. Aber niemand schien zu wissen, wie sie versorgt werden konnte ... am allerwenigsten ich selbst.

      Wütend wand ich mich unter ihm hervor. Ich war wütend auf mich selbst, weil ich keine Befriedigung finden konnte, und auf Bernd, weil er mir keine verschaffen konnte. Mein Körper war in Schweiß gebadet, und auf meinen Schenkeln waren die Spuren seiner Zähne zu sehen.

      Ich setzte mich auf die Bettkante und stützte den Kopf in die Hände. Meine Gedanken kreisten unablässig um die eine Frage, auf welchem Weg und in welcher Stellung ich endlich die erträumte Befriedigung und Erfüllung finden könnte.

      Ich wandte den Kopf, warf schaudernd einen Blick auf seinen geschrumpften Penis und schüttelte niedergeschlagen den Kopf.

      „Wie bald, Bernd?“, fragte ich. „Wann ist er wieder hart? Ich würde gerne gefickt werden.“

      Wieder trat jener ungläubige Ausdruck in seine Augen. Diesmal schüttelte er den Kopf.

      „Das kann doch nicht dein Ernst sein“, meinte er. „Du machst Spaß!“

      Mein Gesicht muss ihm wohl die Wahrheit gezeigt haben, denn er sprang mit einem hysterischen Auflachen vom Bett und eilte auf die Tür des Badezimmers zu. Dort drehte er sich noch einmal um, betrachtete mich kopfschüttelnd und murmelte traurig: „Such dir einen anderen Mann.“

      „Warum? Was ist mit dir los? Hast du keine Lust mehr auf mich? Ich brauche noch viel Sex. Ich bin noch lange nicht befriedigt!“, antwortete ich.

      Meine Worte prallten von ihm ab.

      „Ich habe immer davon geträumt, mit einer Frau wie dir im Bett zu liegen. Ich glaube, davon träumt jeder Mann. Aber nach den Erfahrungen der vergangenen Stunde ... nein, danke sehr.“

      „Wie ... wie meinst du das?“, fragte ich verständnislos.

      „Hör zu“, erklärte er mit einem verächtlichen Unterton in der Stimme. „Kein Mann kann eine Nymphomanin befriedigen, und genau das bist du. Eine Nymphomanin!“

      Ich saß wie betäubt auf der Bettkante und hörte das Rauschen der Dusche hinter der Tür.

      Eine Nymphomanin!

      Das war mein einziger Gedanke. Ich wusste, was er damit meinte. Eine Frau mit einer unstillbaren, sexuellen Gier, die niemals genug bekommt. Ich hatte schon darüber gelesen und mir vorzustellen versucht, wie es in einer solchen Frau aussehen mochte.

      Damals hatte ich mir das wunderbar vorgestellt ... eine Frau, die immer einen Mann um sich haben musste. Aber natürlich hatte ich nicht daran geglaubt. Niemand konnte so beschaffen sein.

      Doch nun begann ich es zu glauben. Ich wusste sogar, dass es stimmte. Ich wusste jetzt, was ich war. Eine Nymphomanin!

      Elvira Bergström öffnete die Augen und blickte mich mit ihren faszinierenden Pupillen an. Ich konnte mir gut vorstellen, was in dem Mann vorgegangen war. Er hatte alles gegeben, aber es war nicht genug gewesen.

      Elvira öffnete den Mund und flüsterte: „Oh Gott, was soll ich machen, Frau Doktor? Bin ich wirklich eine Nymphomanin?“

      „Um das beurteilen zu können, müsste ich noch mehr aus Ihrem Leben hören.“

      „Das Erzählte reicht noch nicht?“

      „Nein, Frau Bergström. Sind Sie bereit, sich noch mehr zu öffnen?“

      „Noch mehr?“

      „Ja. Sie müssen mir alles offen und ehrlich erzählen, was sich seit diesem ersten Seitensprung in Ihrem Leben ereignet hat. Erst wenn ich alles weiß, kann ich mir eine Meinung bilden und über die weiteren Schritte nachdenken.“

      „Ich bin dazu bereit, Doktor Gold.“

      „Ehrlich, offen und wahrheitstreu?“

      „Ja.“

      „Gut. Dann vereinbaren Sie mit meiner Sprechstundenhilfe einen weiteren Termin“, sagte ich.

      „Sind wir heute schon fertig?“

      „Ja. Die Stunde ist bereits um. Wir sprechen uns bald wieder.“

      Sie nickte, stand auf und verließ mein Zimmer. Ich war neugierig, was noch alles kommen sollte.

      5

      Bis zum nächsten Termin mit Elvira Bergström verging eine Woche. Diesmal hatte die Frau es nicht geschafft, sich früher in meinen Kalender zu mogeln.

      Bei diesem dritten Termin trug sie ein exklusives Chanel Kostüm. Wollte sie mich mit dem materiellen Reichtum, indem sie lebte, etwa beeindrucken? Vielleicht war das auch ihre Art, mit der Unsicherheit, die in ihrem Leben herrschte, umzugehen.

      Sie nahm vor meinem Schreibtisch Platz, goss sich ein Glas Mineralwasser ein und lächelte.

      „Es tut mir gut.“

      „Das Mineralwasser?“, hakte ich nach und spielte diesmal mit einer Goldmünze, die ich zwischen meinen Fingern rollte.

      „Nein! Unsere Gespräche.“

      „Sie reden, und ich höre zu.“

      „Das ist gut so. Es scheint mir zu helfen.“

      „Wie kommen Sie darauf?“

      „Ich habe schon lange nicht mehr so erholsam geschlafen, wie in den letzten Tagen. Das ist doch ein gutes Zeichen,