Amelie Oral

Amelie´s Weihnachtsedition


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mähte, sondern auch die jungen Schülerinnen durchfickte? Oder sollte ich ihm auf die Nase binden, wie wir uns gegenseitig die Muschis leckten?

      Das hätte Papa sicher nur unnötig aufgeregt!

      Interessant wurde es nur, als Papa in einem stinkvornehmen Juweliergeschäft für Mutti einen Dreifach-Ohrhänger aus 18 kt. Roségold erwarb. Die Verkäuferinnen taten noch viel vornehmer als die Direktorin, was Papa glatt einen Tausender mehr kostete, als er eigentlich ausgeben wollte. Sie meinten alle, er würde die Ohrhänger für mich kaufen und hielten ihn sicher für einen alten Lustgreis, der seinem Betthäschen ein Geschenk machte. Bestimmt taxierten sie mich, ob ich den Preis auch wert wäre und kamen unter Garantie zu dem Schluss, ich müsste entweder unheimlich raffiniert oder im Bett das geilste Stück sein, das sich überhaupt denken lässt. Mochten sie denken, was sie wollten, meine Geilheit ging sie überhaupt nichts an.

      Nach einem Spaziergang am Ufer der La Moselle und einem fabelhaften Essen wollte Papa mich nach Noisseville zurückbringen.

      Das musste ich unter allen Umständen verhindern!

      Möglicherweise hätte er mich vor der Tür absetzen müssen, wo ich dann zusehen konnte, wie ich ungesehen wieder fortkam. Bestimmt wäre es mir nicht gelungen, denn irgendjemand lag bestimmt auf der Lauer, unter Umständen sogar eine der drei perversen Schnepfen von Zimmer vier, die dann einen Grund hatten, mich zu erpressen und zu einer ihrer Lustsklavinnen zu degradieren.

      Darauf hatte ich so gar keine Lust!

      Nach vielem Hin und Herr erreichte ich schließlich, dass Papa mir ein Taxi bezahlte. Wir waren kaum um die nächste Ecke, da stieg ich wieder aus. Auch französische Taxifahrer sind einiges gewohnt und nehmen gern Trinkgeld. Dieser bedankte sich nicht einmal, als er seinen Fahrgast so schnell wieder loswurde.

      Endlich war einmal allein in Metz!

      Abends und allein!

      Natürlich war ich mir im Klaren darüber, dass es nicht die aufregendste Stadt der Welt war – kein Paris, kein London oder New York -, sondern nur das beschauliche Metz mit seinen einhundertzwanzigtausend Einwohnern. Viel versprach ich mir auch nicht von dem Wochenende, aber es musste mit dem Teufel zugehen, wenn ich nichts erlebte. Dafür kannte ich mich doch inzwischen viel zu gut.

      Im besten Fall würde ich einen netten jungen Mann aufreißen, im schlimmsten Falle einen fiesen, unter Umständen lief ich auch einer Lesbierin in die Arme.

      Es war noch früh am Abend, noch war alles drin, sagte ich mir und unternahm vorerst weiter nichts, als einen langen Spaziergang. Einmal ohne Aufsicht zu sein, das genügte mir fürs erste schon vollauf.

      Bis ich ein Plakat für ein Trap-Konzert entdeckte!

      Die neue Musikrichtung, die eine Verbindung aus House, Electro, Hardstyle/Dirty Dutch, Hip-Hop und Crunk darstellte, faszinierte mich schon länger.

      Ich blickte auf das Plakat und las die auftretenden Gruppen: A-Trak & DJ Zinc, Swedish House Mafia, Baauer, Major Lazer und Munchi.

      Genau mein Geschmack!

      Und das Konzert sollte heute Abend in Metz stattfinden!

      Sensationell!

      Meine einzige Sorge war, noch eine Karte zu erwischen, denn bestimmt gab es kaum noch welche.

      Nach einigem Fragen stand ich vor der Konzerthalle. Genauso hatte ich mir das gedacht. An der Kasse ganze Trauben von Fans, über der Kasse ein Schild: >Ausverkauft<.

      Da stand ich nun und fluchte.

      Große Scheiße!

      Sich da noch mit anzustellen, das war aussichtslos. Warum die überhaupt noch anstanden? Eintrittskarten kamen bestimmt nicht mehr zurück.

      Ein gar nicht so übler Typ quatsche mich an: „Na, ma cherie, keine Karte mehr?“

      „Ne, du vielleicht?“

      „Auch nicht.“

      „Scheiße!“

      „Supergroße Scheiße!“, bestätigte er, dann trollte er sich wieder.

      Meinetwegen hätte er ruhig noch ein bisschen mit mir quatschen können, denn wie die Sache jetzt aussah, stand mir ein Abend ohne Trap-Konzert bevor, und der Typ wusste vielleicht einen richtig duften Schuppen, wo man die Nacht durchtanzen konnte.

      Es liefen hier eine Menge Jungs herum, die meisten mit weiblicher Begleitung, aber auch einige solo. Nur kümmerte sich keiner um mich.

      „Wo ist denn in der Stadt noch was los?“, erkundigte ich mich bei einer Gruppe.

      „Keine Ahnung, wir sind nicht aus Metz und kennen uns hier auch nicht aus“, bekam ich zur Antwort.

      Es wurde höchste Zeit, hier zu verschwinden, sonst kam ich nicht einmal mehr ins Kino. Ziemlich belämmert haute ich ab. An einem Seiteneingang der großen Halle stand noch ein Rudel Fans. Vielleicht ließ sich da etwas machen.

      Eben war ein schwarzer VW-Bus vorgefahren!

      >Swedish House Mafia< stand in großen Buchstaben auf beiden Seitenwänden. Drin saß die Band. Drei Mann, dazu drei hübsche Mädels in engen gelb/blauen Shirts, auf denen der Name der Band und die schwedische Flagge abgebildet waren. Da hatten sich die Jungs ziemlich flotte Groupies ausgesucht, alle mit mächtig Holz vor der Hütte. Große Titten waren bei den Schweden offenbar Pflicht.

      Eigentlich hatte sich die Band 2012 aufgelöst, aber sich dieses Jahr für eine letzte Europatour nochmals zusammengetan.

      Ziemlich brutal drängte ich mich durch die Fans bis an den VW-Bus heran; wenn ich die Band nicht hören sollte, dann wollte ich sie wenigstens sehen.

      Die Musiker palaverten noch im Bus, während die Mädchen anfingen, Instrumente und Verstärkeranlagen auszuladen. Eine verteilte gelb/blau Fähnchen mit dem Aufdruck > Swedish House Mafia<.

      Die sollten lieber ein paar Eintrittskarten unters Volk werfen!

      Was brauchte ich so ein Scheißfähnchen von denen?

      Endlich bemühten sich auf die Boys ins Freie. Ich erkannte sie sofort: DJs Axwell, Steve Angello und Sebastian Ingrosso.

      Sie blieben kurz neben dem Bus stehen, um sich ausführlich bewundern zu lassen.

      Der große, schwarzhaarige Axwell imponierte mir mächtig. Unter seinem halb geöffneten schwarzen Hemd sah man die sonnengebräunte Haut. Seine Brust war haarlos und ziemlich muskulös. Mit dem würde ich sofort ins Bett springen, dachte ich, und gehörte mit diesem Wunsch wohl zur Mehrheit der anwesenden Mädchen.

      Während meiner Überlegungen muss ich ihn wohl förmlich angehimmelt haben, denn einen Augenblick lang sah er mich prüfend an. Er hatte einen Blick, der einem förmlich die Brüste abtastete, und obwohl er mich bestimmt nur wenige Sekunden gemustert hatte, war ich sofort erregt.

      Es gibt Männer, die einen mit Blicken vögeln können; der hier gehörte eindeutig dazu!

      Um ihn besser sehen zu können, drängte ich mich noch weiter vor.

      Er nahm einem der Mädchen, die zu der Band gehörten, irgendeinen kleinen Kasten ab und drückte ihn mir in die Hand.

      „Trag das mal rein!“ Er sagte es langsam und deutlich. Seine Stimme klang tief und trotzdem melodisch, ein leichter Hauch von Heiserkeit schien über ihr zu liegen. Sie klang einfach sexy.

      „Wohin?“, wollte ich wissen.

      „Reintragen, habe ich gesagt.“ Er lächelte mich an.

      Das Mädchen, dem er den Kasten abgenommen hatte, wollte ihn wieder an sich reißen. DJ Axwell legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter.

      „Flickan är ren bära honom“, flüsterte er. Ich verstand kein Wort, musste nicht einmal welche Sprach dies war. Das Mädchen war jedoch offensichtlich sauer.

      „In jeder Stadt dasselbe“, murmelte sie. Ich erhielt einen Blick zugeworfen, von dem ich eigentlich