Amelie Oral

Amelie´s Weihnachtsedition


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Herrenabend war nichts dagegen.

      Louise hatte eines Tages auch pornografische Fotos und Magazine mitgebracht, die sie in einem Sexshop in der Innerstadt erworben hatte. Es stellte sich heraus, dass die Schilderung darüber, wie sie in dem Geschäft in einer dunklen Seitenstraße war, die Freundinnen mehr erregte, als das Gezeigte. Denn der Laden war voller geiler Männer gewesen, die lüstern in den ausgestellten Magazinen blätterten. Deutlich konnte man bei einigen sehen, wie sich ihre Hosen ausbeulten, ein junger Mann in der Ecke scheute sich nicht, sogar an seinem Penis zu reiben. Mit großen Augen hatten die Männer Louise angestarrt, wie sie ohne den Blick zu senken in jenen Heften wühlte, die eigentlich für Homosexuelle bestimmt waren: kräftige, muskulöse Kerle mit Riesenschwänzen in allen möglichen Posen...

      Die Fotos und Magazine von ihrem Ausflug mitbrachte, fand aber dann doch gute Verwendung als Anregung ihrer Fantasie. Eng nebeneinander saßen die drei Frauen auf dem Sofa und betrachteten die Bilder. Mit ihren Fingern fuhren sie immer wieder über die Prachtschwänze, als könnten sie sie lebendig machen; gegenseitig malten sie sich aus, wie es wohl wäre, einen solchen Phallus tief in der Möse zu spüren, ihn zu schlecken oder zu wichsen.

      Nein, für lesbische Experimente hatten sie alle drei nichts übrig. Sie wollten Schwänze! Harte, kräftige, dicke Riemen. Auch Dildos waren nur ein schwacher Ersatz dafür. Lieber machten sie es mit den Fingern und malten sich dabei mit geschlossenen Augen eine geile Fickszene aus.

      Und so kam es, dass im Verlauf dieser Abende drei stöhnende Frauen auf dem Sofa lagen, die Hände zwischen den Beinen wühlend, vor ihnen die Pornohefte mit nackten Männern. So genossen sie wenigstens in Gedanken, was sie in Wirklichkeit nicht haben konnten. Stundenlang...

      Und dennoch war es bei weitem kein Ersatz für einen richtigen Mann.

      Die Erregung war daher gewaltig, als Chloé eines Tages behauptete, eine Lösung der Probleme gefunden zu haben. Einen richtigen Mann – für sie alle! Chloé hatte ihn vor zwei Tagen entdeckt, und aufgeregt hatte sie eine „Sondersitzung“ einberufen. Schon am nächsten Tag waren sie gemeinsam in die Nähe der Bushaltestelle gegangen, um ihn persönlich unter die Lupe zu nehmen.

      Sie waren wie elektrisiert, als sie den hochgewachsenen Mann in den Waldweg, der in den Naturpark Forêt d'Orient führte, einbiegen sahen. Ein lockerer Gang, breite Schultern, ein schmales Gesäß – genau das, wofür sie alle drei eine Vorliebe hatten.

      Es war ein Kinderspiel gewesen, herauszufinden, dass er in einem kleinen Holzhaus wohnte, das ungefähr einen Kilometer von der Stadtrand-Siedlung entfernt im Wald des Naturparks lag. Er war Bauführer in der Stadt Troyes und hatte von seinem Arbeitgeber das Holzhaus gemietet, weil er in seiner Freizeit gern allein sein wollte. Er genoss die Ruhe und Einsamkeit des Naturparks.

      Wie erfahrene Detektive waren die drei Freundinnen vorgegangen. Schließlich hatten sie seinen kompletten Steckbrief zusammen. Name: Philippe Leclerc, Alter: 35, Familienstand: ledig. Eine Tatsache, die den dreien besonders gut gefiel. Es konnte also keinen Ärger mit einer Ehefrau geben. Über seine äußerlichen Vorteile gab es keine Diskussionen. Philippe Leclerc war ihr sexueller Traummann...

      „Wir werden in dem Holzhaus auf ihn warten“, sagte Chloé.

      „So einfach ist das auch wieder nicht“, gab Monique zu bedenken. „Was machen wir, wenn er uns nicht ficken will?“

      „Er wird wollen, denn er ist auch nur ein Mann!“, beruhigte sie Louise. „Schließlich haben wir ja was vorzuweisen!“ Sie lachte, sprang auf, drückte ihre schweren Brüste heraus und drehte sich einmal schnell um die höchst ansehnliche Achse. Ihr Rock flog hoch und ließ ein paar Beine sehen, die einer 18jährigen gehören konnten.

      „Sei nicht kindisch“, bremste sie Chloé. „Wir sind immerhin zu dritt. Ich zweifle auch nicht, dass wir ihn dahin bringen, wo wir ihn haben wollen, aber ihr wisst, dass selbst der potenteste Mann nicht dreimal hintereinander spritzen kann. Aber ich habe bereits Viagra besorgt. Wir müssen es ihm nur heimlich verabreichen, dann haben wir alle etwas von seiner Männlichkeit!“

      „Das klingt geil“, lachte Louise und setzte sich wieder. Sie spürte, dass sie nass zwischen den Beinen wurde. „Wir müssen uns absprechen, wer von uns zuerst dran kommt.“

      „Und wenn er sich wehrt?“ Monique schien noch am wenigsten von dem Erfolg des Plans überzeugt zu sein.

      „Den Mann möchte ich sehen, der sich wehrt, wenn er vor drei geilen, wunderschönen Frauen steht“, sagte Chloé. „Besonders, wenn wir alle ein bisschen nachhelfen – wahrscheinlich wird er gar kein Viagra brauchen, wir sind Potenzmittel genug!“

      „Wie meinst du das?“, fragte Monique.

      „Ganz einfach“, antwortete Chloé. „Wir ziehen uns vor ihm aus, nackt, mit wiegenden Hüften... das sollte schon ausreichen!“

      „Das glaub ich auch“, meinte Louise. „Ich bin sogar bereit, bis zuletzt zu warten.“

      „Wie großzügig“, sagte Monique spitz. „Du vergisst, dass wir alle genau wissen, dass es bei einem Mann von Mal zu Mal länger dauert.“

      „Auch gut, dann er eben mich zuerst ficken“, lenkte Louise sofort ein.

      „Ich würde sagen, warten wir ab, wie er sich entscheidet.“

      Chloé sah ihre Freundinnen lächelnd an. „Und schließlich gibt es ja noch mehr Möglichkeiten, oder täusche ich mich da?“

      Sie kicherten erregt wie kleine Mädchen. Dann aber fasste Chloé noch einmal zusammen. Sie klopfte dabei wie die Vorsitzende eines Frauenvereins auf den Tisch. Nur. dass die Vorsitzende dabei wohl kaum einen Nachschlüssel in der Hand hat.

      „Damit werde ich die Haustür der Holzhütte aufkriegen“, meinte sie und sah dabei auf ihre kleine Armbanduhr. „In zwei Stunden ist es soweit. Macht euch jetzt fertig. Wir gehen getrennt zum Haus und treffen uns genau um zehn vor acht. Noch eine Frage?“

      Die Haustür sprang schon beim ersten Versuch auf.

      „Hübsch ist es hier“, rief Louise gedämpft und sah sich in dem kleinen Raum um. Ein Bett mit einer gewürfelten Decke, ein Fell an der Wand über dem Kamin, zwei Stühle, ein schwerer, massiver Tisch, ein Schrank mit einem bunten Vorhang.

      „Und eine Gitarre...“, flüsterte Louise, „genauso eine hatte Gabriel auch.“

      „Ja, ich weiß, die hat er auch mitgenommen, als er verschwand“, meinte Chloé. „Keine Sentimentalitäten, wenn ich bitten darf.“

      Dann zog sie die Vorhänge vor, setzte sich auf das Bett, prüfte die Federung und schien nicht ganz zufrieden.

      „Mein Bett ist bequemer“, fand sie. „Aber man kann nicht alles haben.“

      „Er muss gleich kommen“, sagte Monique leise und rieb sich über die nackten Arme, so, als würde sie frösteln. „Am besten, du sagst uns, war wir machen sollen, Chloé.“ Es klang Angst in ihrer Stimme.

      „Oh, Monique, du bist mir eine!“ Chloé trat vor sie hin und tätschelte ihre Wange. „Wenn du so weitermachst, dürftest du kaum auf deine Kosten kommen.“

      „Vielleicht möchte sie auch lieber zusehen“, sagte Louise, die es kaum erwarten konnte. Sie blickte immer wieder in ihren kleinen Taschenspiegel und legte etwas Make-up nach. „Glaubst du, dass ihm das gefallen wird?“, fragte sie und raffte ihren Rock hoch und ließ einen schwarzen Seidenslip mit cremigem Spitzenbesatz sehen.

      „Ich glaube schon“, sagte Chloé sachlich. Sie selbst trug einen engen Rock, der besonders ihre Hinterfront betonte, dazu einen genauso engen grünen Pullover, der ihre festen Brüste überdeutlich hervorspringen ließ. „Ich habe darunter nichts an“, meinte sie. „Ich weiß, manche Männer haben das besonders gern.“

      „Er... er kommt!“, rief da Monique und wurde blass. Sie hätte sich am liebsten hinter Chloé versteckt, doch sie befahl ihr: „Setz dich da auf den Stuhl und lass mich nur machen.“

      Der Schlüssel drehte sich im Schloss,