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OGH 2, 117, 389; BGH GA 77, 235; StV 81, 231; NStZ 84, 261; 85, 216; 89, 319; 08, 275; BGH 47, 130.
BGH NJW 69, 2292; BGH 28, 212; NStZ 06, 97.
BGH NStZ 95, 79 m. Anm. Fabricius StV 96, 208; 02, 371; 06, 287. Großzügiger die frühere Rechtsprechung: BGH GA 67, 244; NJW 80, 537 m.Anm. Köhler JZ 80, 238; StV 81, 399. Sehr großzügig BGH StV 94, 182. Überblick über die Entwicklung der Rechtspr. bei Saliger StV 03, 22.
BGH NStZ 06, 287 m. Anm. Küper JZ 06, 610; Nehm FS Eser 05, 419.
BGH NJW 80, 537 m. Anm. Köhler JZ 80, 238; BGH NStZ 02, 369 m. Anm. Momsen 03, 237 und Saliger StV 03, 22.
Stock SJZ 47, 530; Zinn SJZ 48, 141; Radbruch SJZ 48, 311; Jagusch SJZ 49, 324; Brocker JR 92, 13.
Eingehend zum Ganzen zuletzt D. Lange, Die politisch motivierte Tötung, 2007.
Dagegen Jähnke LK 27; Brocker NStZ 94, 33.
Einschränkend Geilen FS Bockelmann 637. v. Selle NJW 00, 992, 996 will auf die Willkür der Auswahl des Opfers abstellen. Bedenklich vage BGH NStZ 05, 35 (Fall „La Belle“ in Berlin) m. Anm. Schroeder 153.
BGH NJW 71, 574; NStZ 81, 100; zust. Spendel NJW 71, 542.
So auch Geilen FS Bockelmann 635.
Vgl. auch Baumann NJW 69, 1280; BGH NStZ 02, 84.
Übereinstimmend BGH 1, 371; Welzel JZ 52, 72.
OGH 2, 345; BGH MDR/ D 67, 726; 74, 546; 77, 460; GA 75, 306; StV 81, 338. A.M. Engisch GA 55, 165. Differenzierend, in den Ergebnissen aber mit dem Text weitgehend übereinstimmend Eser/Sternberg-Lieben S/S 38; Welzel § 38 II 1 a.
Eine „Bewusstseinsdominanz“ ist dagegen – außer beim Motivbündel (s.u. Rn. 41) – nicht erforderlich (Schneider MK 83).
Mezger Kriminologie 94; Stock aaO 531.
Ebenso BGH NJW 81, 932 m.w.Nachw. Weitergehend Franke JZ 81, 525.
BGH NJW 81, 1382; MDR/H 84, 442; NStZ 05, 332; BGH 42, 304; 50, 7. S. auch Alwart GA 83, 433.
BGH NJW 81, 1382; NStZ 81, 100, 258; 93, 281; 95, 79; StV 81, 231, 338; JR 90, 297; NJW 93, 3211; StV 04, 205 m. abl. Anm. Trück NStZ 04, 497; NStZ 07, 525. Aus psychiatrischer Sicht Dannhorn NStZ 07, 297.
Eser/Sternberg-Lieben S/S 39. Bedenklich BGH NStZ 94, 34 m.abl.Anm. Fabricius StV 94, 373. Grundsätzlich kritisch Heine aaO 31 ff., 86 ff., 249 ff. und JR 90, 299. Gegen eine Übertragung auf die Mordlust BGH 34, 62; NStZ 94, 239 m. abl. Anm. Fabricius StV 95, 637. Für Verbotsirrtum Valerius JZ 08, 912.
2. Die objektiven Merkmale (Begehungsweise)
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a) Das Merkmal „heimtückisch“ kennzeichnet eine besondere Gefährlichkeit des Angriffs; der Täter überrascht das Opfer in einer hilflosen Lage und hindert es dadurch daran, dem Anschlag zu begegnen oder ihn wenigstens zu erschweren (BGH 33, 365; 39, 368; kritisch Otto JR 91, 382). Heimtückisch handelt der Täter, wenn er in feindlicher Willensrichtung die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers bewusst zur Tötung ausnutzt (BGH 9, 385; 32, 382). Herbeiführung oder Bestärkung der Arg- und Wehrlosigkeit wird nicht vorausgesetzt (BGH 18, 88; NStZ 06, 338).
aa) Arglos ist, wer bei Beginn der Tötungshandlung nicht mit einem Angriff auf sein Leben oder einem erheblichen Angriff auf seine körperliche Unversehrtheit rechnet (BGH NStZ 93, 341). Nähert sich der Täter dem Opfer in offen feindseliger Haltung, liegt keine Arglosigkeit vor, auch wenn das Opfer keinen Angriff auf sein Leben erwartet (BGH 20, 301)[104]. Entscheidend ist dabei der Beginn des Versuchs (BGH 32, 382 m. Anm. M.K. Meyer JR 86, 133; BGH NJW 91, 1963). Andererseits wird die Arglosigkeit des Opfers noch nicht stets dadurch ausgeschlossen, dass es nur mit einem tätlichen Angriff rechnen muss (BGH GA 67, 244).
Die die Arglosigkeit noch weiter einschränkende Rechtsprechung (BGH 27, 322; zust. Rengier MDR 79, 974) ist von BGH – Gr. Sen. – 30, 113 und BGH 33, 363 zurückgewiesen worden[105]. Nach Beendigung der offenen feindseligen Auseinandersetzung tritt die Arglosigkeit wieder ein (BGH 28, 210; 39, 368: Erschießung eines bereits gestellten Flüchtlings an der Mauer). Andererseits bejaht der BGH in der letzten Zeit einen „Dauerargwohn“ (NJW 06, 1008 m. Anm. Küper JZ 06, 609; NStZ 08, 273).
BGH 48, 207 hat bei der Tötung eines drohenden Erpressers in „normativ orientierter einschränkender Auslegung“ wegen der „Wertungsgleichheit mit dem Notwehrrecht“ eine „Tücke“ und damit eine Arglosigkeit abgelehnt[106]. Das Urteil enthält jedoch in Wahrheit eine Fiktion der Arglosigkeit oder eine Verwirkung des Schutzes durch die Mordvorschrift[107].
bb) Erforderlich ist eine Ausnutzung der Arg- und Wehrlosigkeit (BGH 19, 321); doch wird die Wehrlosigkeit von der Rechtsprechung auf die starke Einschränkung der natürlichen Abwehrbereitschaft und Abwehrfähigkeit infolge der Arglosigkeit eingeschränkt (BGH GA 71, 113). Daher ist eine allgemeine Vorsicht und der Schutz durch eine Waffe und Leibwächter unbeachtlich (BGH 18, 87). Hat umgekehrt das Opfer aus Argwohn eine Waffe bei sich, so scheidet selbst bei Unzulänglichkeit Wehrlosigkeit aus (BGH GA 67, 244). Treuherzig