Dietrich Schulze-Marmeling

Davidstern und Lederball


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26 »Der Kicker«, Nr. 5/1925 27 »Der Kicker«, Nr. 42/1924 28 »Der Kicker«, Nr. 43/1921 29 Vgl. dazu Ruth Gay, a.a.O., S. 230f 30 »Der Kicker«, Nr. 49/1923 31 »Der Kicker«, Nr. 4/1925. Bensemann erhebt m.W. im »Kicker« nur einmal den Vorwurf des Antisemitismus, und zwar gegenüber einem Straßburger (also französischen) Leserbriefschreiber, der sich als »ehrlicher Arbeiter« bezeichnet und bestimmten Fußballerkreisen »Krämergeist« vorwirft. Bensemann antwortet in Heft 2/1924: »Ihr Brief bekundet einen offensichtlichen Antisemitismus, den man in Arbeiterkreisen eigentlich nicht erwartet. Lassalle, Marx und Rosa Luxemburg haben doch stets bei der werktätigen Schicht die allergrößte Verehrung genossen.« 32 »Der Kicker«, Nr. 39/1931 33 Vgl. dazu Bausenwein / Kaiser / Siegler: 1. FC Nürnberg – Die Legende des Club, Göttingen 1996, S. 75ff 34 Dr. Klein, der im Mai 1933 zum neuen »Führer« des WSV gewählt werden sollte, saß zwischen 1932 und 1936 für die NSDAP im Reichstag. Später geriet er in Widerspruch zum nationalsozialistischen System, insbesondere zu dessen zentralistischen Tendenzen. 1942 wurde er verhaftet und für sechs Monate in einem KZ inhaftiert. Er starb 1952. Vgl. dazu auch: Arthur Heinrich: Der deutsche Fußballbund. Eine politische Geschichte, Köln 2000, Erik Eggers: Fußball in der Weimarer Republik, Kassel 2001; schließlich: Westdeutscher Fußballverband e.V. (Hg.): 100 Jahre Fußball im Westen, Kassel 1998 35 »Fußball und Leichtathletik«, Nr. 27/1925 36 Zit. nach »Der Kicker«, Nr. 14/1928. Dass Bensemann die Verwendung solcher Begrifflichkeiten mit Antisemitismus gleichsetzen musste, beweist seine in Fußnote 31 geschilderte Reaktion. 37 »Der Kicker«, Nr. 47/1928 38 Vgl. dazu: Hajo Bernett: Guido von Mengden – »Generalstabschef« des deutschen Sports, Berlin/München/Frankfurt/M. 1976 39 »Der Kicker«, Nr. 22/1932 40 Dr. Max Willmy war Besitzer einer Großdruckerei sowie eines Zeitungsverlages in Nürnberg. Seine Eingriffe in den »Kicker« waren möglicherweise nicht nur dadurch motiviert, Ordnung in ein Unternehmen zu bringen, an dem er finanziell beteiligt war.Willmy arrangierte sich ab 1933 verdächtig schnell mit den Nazis und druckte einige ihrer Blätter, ab 1934 auch den »Stürmer«, der bald eine wöchentliche Auflage von 2,5 Millionen erreichte. Es ist zu vermuten, dass Willmy frühzeitig ein Interesse daran hatte,den »Kicker« politisch in ein neues Fahrwasser zu lotsen und den starrsinnigen (zudemj üdischen) Herausgeber loszuwerden. 1948 wurde Willmy wegen seiner Beziehungen zu dem Nazi-Regime zu zwei Jahren Sonderarbeit verurteilt, sein Vermögen wurde zu 50% eingezogen. Auf fünf Jahre wurde ihm das Wahlrecht entzogen sowie die Berufsausübung als Verleger verboten. 41 Vgl. beispielsweise: Friedebert Becker: Walter Bensemann, Porträt eines Idealisten, in: DFB-Jahrbuch, Frankfurt 1953; Richard Kirn: Aus der Freiheit des Herzens, in: »Der Kicker« vom 7.12.1953; schließlich: Paul Laven: Fußball-Melodie, Erlebtes und Erlauschtes, Bad Kreuznach 1953 42 »Der Kicker«, Nr. 16/1933. Er erschien am 11. April, also etwa zehn Tage nach Bense manns Ausreise. 43 Vgl. »Der Kicker«, Nr. 15/1933 44 Zit. nach Jürgen Leinemann: Sepp Herberger, ein Leben, eine Legende, Hamburg 1998 (S. 266) 45 Vgl. zu Entstehung und Geschichte des Turniers: Karlsruher Fußballverein (Hg.): 90 Jahre Karlsruher Fußballverein, Karlsruhe 1981; sowie derselbe (Hg.): 100 Jahre Karlsruher Fußballverein, Karlsruhe 1991.

      Werner Skrentny

      »Unendlich viel zu verdanken« – Jüdische Traditionen im Fußball-Süden

      Es gibt zahlreiche Fußballvereine, die bis 1933 jüdische Funktionäre und Gönner besaßen – eine Tatsache, die in den offiziellen Vereins- und Verbandsgeschichten eher als Marginalie oder gar nicht behandelt wird. Meist waren es Fußball-Pioniere bzw. die so genannten Stadtvereine, die geprägt waren von Aktiven und Funktionsträgern aus der Ober- und Mittelschicht – von Kaufleuten und Ärzten beispielsweise. Der nachstehende Beitrag benennt einige der Vereine, die jüdische Wurzeln hatten, wobei die lokale Forschung teils Wesentliches zutage brachte.

      Einige der jüdischen