Antje Bayer

Vergessene Pfade Deutschland


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und über sie ans östliche Ufer der Ecker. Dort gehen wir nochmals 700 Meter talabwärts und steigen dann nach rechts im Grund des wilden Großen Maitzentales an. Der Weg führt teils zwischen nach Borkenkäferbefall malerisch zusammenbrechendem Fichtenbaumgerippen durch, teils durch düsteren Fichtenwald. Die vom Borkenkäfer gemeuchelten Fichten werden vom Nationalpark bewusst als interessantes Beispiel von natürlicher Regeneration hin zu naturnäherem Wald gesehen.

      Nach knapp zwei Kilometern erreichen wir die grenzparallele image Betonstraße nahe der Ortsstelle der einstigen Ernstburg (ohne erkennbare Reste). Auf der Straße gehen wir nach rechts, südwärts, und im Folgenden an einer links gelegenen, derzeit kahlen Kuppe und der rechts in dichtem Fichtenwald gelegenen Gipfelkuppe des Großen Gierskopf (über Stichweg erreichbar) vorbei zum image Wegekreuz Kruzifix (links auf Felsblock ein dem verschwundenen historischen Wegekreuz nachempfundenes Eisenkreuz; Schutzhütte).

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       Die Ecker, einst martialisch bewachte Grenze, heute munterer Grenzbach

      Zurück zum Radauwasserfall Nun geht es auf der nach Südwesten führenden Betonstraße rechts abwärts in einen Talgrund und dort rechts auf der Forststraße Dielenweg in westlicher Richtung weiter. Sie leitet teils durch abgestorbenen Fichtenforst zum Wegekreuz Spinne.

      In gleicher Richtung wandern wir weiter hinab zum Ecker-Stausee, dort am Ufer entlang und über die Krone der Staumauer zu den Betriebsgebäuden der Harzwasserwerke. Auf der Forststraße gehen wir zum image Straßenkreuz Luisenbank (Schutzhütte; Haltestelle Erdgasbus) und halten uns dort links, westwärts, auf der Straße hinab bis zu einer Linkskurve.

      Hier folgen wir geradeaus einem schmalen Wanderweg steil hinab bis zum zweiten Querweg. Auf diesem biegen wir nach rechts. In einem weiten Bogen, zwischendurch auch etwas ansteigend und an kleinen Felsen vorbei, gelangen wir so zu dem schon vom Hinweg bekannten Zickzackweg und steigen über diesen steil hinab zurück zum Radauwasserfall.

      7 Der einsame Weg zum großen Berg des Nordens

      Über den Höllenstieg von Osten auf den Brocken

       Der großartige, unbekannte Aufstieg von Osten führt durch weithin urige Waldszenerien. Nur im unvermeidlichen Straßentreten des Gipfelbereichs bedeutet er eine Härteübung, aber damit versöhnen in diesem Teil des Aufstiegs die weiten Ausblicke, die auch im Abstieg über die elf Kilometer lange Strecke noch einmal zu genießen sind.

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       Tourencharakter

      Zwar einige Strecken Straße, aber auch lange auf kleinen Naturwegen und wegen der Mühen allemal – mit Ausnahme der Brockenkuppe und der Brockenstraße – mit übersichtlichem Publikum. Bestens geeignet als autofreie Wanderung; mit dem Erdgasbus lässt sich eventuell die Strecke um zweimal drei Kilometer kürzen.

       Ausgangs-/Endpunkt

      Bahnhof Steinerne Renne an der Hauptstrecke der historischen Harzer Schmalspurbahn (HSB)

       Anfahrt

      Auto: Von der Talstraße in Hasserode abzweigend bis zum Bahnhof. Bahn/Bus: Bahn bis Wernigerode, dann weiter mit der HSB (www.hsb-wr.de; www.wvb-gmbh.de); an bestimmten Wochentagen im Sommer fährt auch ein Erdgasbus auf der Strecke Ilsenburg–Plessenburg–Steinerne Renne–Drei Annen.

       Einkehr

      Gaststätte Steinerne Renne, am Brockengipfel und in Wernigerode

       Karte

      Besonders empfehlenswert ist die mit dem Harzklub erstellte Karte »Wandern im Ostharz« (1:50 000) der LGN Niedersachsen (siehe auch www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de).

       Information

      www.nationalpark-harz.de; www.sachsen-anhalt-tourismus.de; www.harztourist.de

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      Über den Höllenstieg Vom Bahnhof Steinerne Renne folgen wir dem gut ausgeschilderten und erst einmal gar nicht vergessenen Steig, zuletzt originell über die bei Nässe glitschglatten Blöcke südlich entlang vom Bach, zur image Gaststätte »Steinerne Renne«. Die steht mit ihrem Gastraum spektakulär direkt oberhalb der Passage des Baches, wo dessen Wasser über Granitplatten zu Tale schießen und wo auch eine Brücke hinüberführt.

      Von der Gaststätte steigen wir steil hinauf zur Forststraße und gehen auf dieser westwärts. An Häusern und einer Straßenabzweigung vorbei erreichen wir die breite Eschwegestraße (Haltestelle Erdgasbus). Dieser folgen wir 200 Meter nach links, in Richtung Drei-Annen-Hohne, dann zweigen wir nach image rechts, westwärts, ab. Auf der festen Straße gehen wir an frisch baumbefreiten Flächen vorbei bis zu einer deutlichen Biegung nach rechts. Hier beginnt der eigentliche image Höllenstieg: Ein schmaler Weg führt geradeaus weiter zu einem kleinen image Moor. Wir gehen nach links um das Moor herum und steigen dann im vom Käfer eindrucksvoll gemeuchelten Fichtenwald in per Säge passierbar gewordenem Zickzack steiler an zu einer markanten kleinen Granitklippe mit einer kompakten, schräg gestellten Felsplatte und weiter hinauf zu einem ersten, etwa horizontalen Forstweg. Diesen überschreiten wir und wandern im Wald steiler hinauf zum zweiten Hangweg, der ebenfalls überschritten wird.

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       Der Brocken von der Kapellenklippe

      Der Pfad leitet nun neuerdings etwas weiter rechts, nördlich, zuerst in einer Art von grasiger Rinne weiter empor, eventuell improvisiert um neu gefallene Bäume herum, zu einem flachen image Bergsattel (links die Kapellenklippe). Von hier führt nach rechts im toten Wald ein hübscher schmaler Weg hinauf zu den Brockenkindern und danach links an einer Skihütte vorbei steil hinab zum Bergsattel image Brockenbett (hierher auch ohne zusätzlich Steigung und banaler vom Sattel geradeaus weiter und dann rechts auf dem breiten Glashüttenweg).

      Zum Brockengipfel und zurück Leider ohne zulässige asphaltfreie Alternativen wandern wir von hier auf der Brockenstraße weiter. Sie wurde vom Landkreis erst kürzlich und teils mit Verwendung ortsfremder Steine als Kontrastprogramm zum Nationalpark klotzig ausgebaut und führt am urigen Wald der Nationalpark-Kernzone vorbei, gelegentlich mit Ausblicken zum Winterberg und Wurmberg, südseitig um die Kuppe der Heinrichshöhe herum.

      Kurz vor der Bahnlinie mündet von links her, von Schierke, der Aufstieg durch