als Raketen und Kampfjets verstehen, haben sie Behauptungen eines deutschen Programms für Fliegende Untertassen zurückgewiesen. In einem neueren Buch von Graham Simons aus dem Jahr 2016 mit dem Titel Operation LUSTY: The Race for Hitler’s Secret Technology (»Operation Lusty: Der Wettlauf um Hitlers geheime Technologie«, nicht auf Deutsch erschienen) werden einige Beweise für ein Programm für Fliegende Untertassen erwähnt, aber dann als unbegründetes Gerücht abgetan.
Es gab eine Reihe von Forschern, die Berichte über Fliegende Untertassen aus Deutschland und die Entwicklung dieser Fahrzeuge in geheimen Einrichtungen analysiert haben. Das Buch von Henry Stevens, Hitler’s Flying Saucers (2003, »Hitlers Fliegende Untertassen«, nicht auf Deutsch erschienen), bietet den umfassendsten Überblick über die zahlreichen Zeitungsberichte und offiziellen Dokumente, die erschienen oder aufgetaucht sind.8 Stevens und andere Autoren haben auch wichtige Interviews mit Wissenschaftlern wie Giuseppe Belluzzo und Rudolph Schriever publiziert, die jeweils fast gleichzeitig im März 1950 wegen ihrer Teilnahme an den deutschen Programmen für Fliegende Untertassen bekannt wurden.9
Abb. 3. Aufgenommen 1945 in Deutschland. Von links nach rechts: Hugh L. Dryden, Ludwig Prandtl, von Kármán und Tsien. Quelle: U.S. Army/Caltech
Darüber hinaus hat Stevens FBI-Dokumente mit Interviews glaubwürdiger Zeugen solcher Flugmaschinen analysiert, um zu beweisen, dass die Deutschen tatsächlich flugtaugliche untertassenförmige Objekte bauten und testeten.10 Unter diesen eindeutigen Beweisdokumenten befindet sich auch ein Bericht aus Deutschland während des Krieges. Er stammt von einem in Texas lebenden polnischen Einwanderer, der 1944 als Kriegsgefangener in einem Sicherheitsbereich eine Fliegende Untertasse sah. Ein FBI-Fernschreiben vom 7. November 1957 gibt eine Zusammenfassung des Interviews:
»OBIGES INTERVIEW ZEIGT, DASS DER KRIEGSGEFANGENE NEUNZEHNHUNDERTVIERUNDVIERZIG EIN FLUGOBJEKT BEOBACHTETE, DAS ALS KREISFÖRMIG BESCHRIEBEN WIRD, MIT SIEBZIG BIS NEUNZIG METER IM DURCHMESSER, ETWA ZWÖLF METER HOCH. DAS FAHRZEUG WURDE DABEI BEOBACHTET, WIE ES VERTIKAL LANGSAM ABHOB, UM ÜBER EINE FÜNFZEHN METER HOHE WAND INS FREIE ZU FLIEGEN UND SICH LANGSAM HORTIZONTAL AUS DEM BLICKFELD ZU ENTFERNEN …«11
In historischen Zeitungsberichten finden sich eindeutige Zeugnisse dafür, dass die Prototypen der Fliegenden Untertassen der Nazis Überschallgeschwindigkeit fliegen konnten. Ein CIA-Dokument vom 12. Januar 1954 enthielt die Zusammenfassung eines Zeitungsinterviews mit dem berühmten deutschen Ingenieur George Klein, das einen Überblick über die verschiedenen Projekte mit Fliegenden Untertassen gab, an denen er im nationalsozialistischen Deutschland gearbeitet hatte:
»Eine deutsche Zeitung … veröffentlichte kürzlich ein Interview mit George Klein, dem berühmten deutschen Ingenieur und Flugzeugexperten, der den von ihm 1941 bis 1945 durchgeführten experimentellen Bau von ›Fliegenden Untertassen‹ beschrieb. Klein gab an, anwesend gewesen zu sein, als 1945 die erste bemannte ›Fliegende Untertasse‹ abhob und innerhalb von drei Minuten eine Geschwindigkeit von zweitausend Stundenkilometern erreichte. Dieser Versuch führte zu drei Folge-Entwürfen: Einer von [Richard] Miethe war ein scheibenförmiges Flugzeug mit einem Durchmesser von einundvierzig Metern, das sich nicht drehte, ein anderer von [Klaus] Habermohl und [Rudolph] Schriever bestand aus einem großen Drehring, in dessen Mitte sich eine runde, stationäre Kabine für die Besatzung befand.«12
Kleins Aussage ist dem wissenschaftlichen Team der Operation LUSTY sicherlich aufgefallen, das ihn möglicherweise verhört oder auf eine Liste zur Nachverfolgung gesetzt hat.
Viele FBI-Dokumente und von der CIA gesammelte Zeitungsberichte zeigen mehr als deutlich und völlig zweifelsfrei, dass die Deutschen im Rahmen der Kriegsanstrengungen mehrere Fliegende Untertassen entwickelten, von denen einige Überschallgeschwindigkeit erreichen konnten. Diese Quellen bieten detaillierte Berichte über die Entwicklung und das Testen von Prototypen, aber nur wenige Informationen über den Erfolg eines Programms. Um Beweise für erfolgreiche Prototypen von Fliegenden Untertassen zu finden, müssen wir Quellen außerhalb der Informationen berücksichtigen, die CIA und FBI im Rahmen des Freedom of Information Act in ihren jeweiligen Datenbanken zur Verfügung gestellt haben.
Abb. 4. Das FBI-Fernschreiben über den polnischen Zeugen deutscher Experimente mit Fliegenden Untertassen
Whistleblower berichten, dass vier Fliegende Untertassen aus Deutschland geborgen und in die USA verschifft wurden. Ein Kryptologe der Army, der das Pseudonym »Kewper« verwendet, behauptet, er sei 1958 von der CIA angeworben worden, um an UFO-Sichtungen zu arbeiten. Kewper sagt, er habe persönlich vier deutsche Fliegende Untertassen gesehen, die nach Kriegsende in die USA gebracht worden seien. Die erfahrene UFO-Forscherin Linda Moulton Howe interviewte ihn 1998 zum ersten Mal. Sie war überzeugt, dass Kewper ein glaubwürdiger Augenzeuge der Ereignisse war.13
Die Schiffe wurden zuerst in Wright Field untergebracht (im September 1947 in Wright-Patterson Air Force Base umbenannt). Hierhin hat Operation LUSTY erbeutetes deutsches Luft- und Raumfahrtmaterial transportiert. Bis 1958 wurden die vier Fluggeräte zur Lagerung und weiteren Untersuchung in die neu errichtete S4-Anlage in Area 51 verlegt. Hier hat Kewper sie gesehen. In einem Interview mit Howe beschreibt Kewper die verschiedenen Arten von deutschen Fliegenden Untertassen, die er erlebte:
»Die ersten beiden Flugobjekte, die wir in Area 51 sahen, waren fast identisch. Sie waren kleiner, nicht annähernd so groß wie die im Hintergrund. Colonel Jim [von der USAF, der offizielle »Reiseleiter« in Area 51/S4] erwähnte, dass es sich bei diesen beiden um ›Vril-Fluggeräte‹ handelte. Wir fragten ihn, was ›Vril‹ sei. Der Colonel antwortete, das sei eine Untertasse, die in den 1920er und 1930er Jahren in Deutschland gebaut worden war. Dann zeigte er nach vorne und sagte, die nächsten drei Fluggeräte seien fremde (außerirdische) Flugobjekte, die aus Neu-Mexiko geholt worden waren. Sie waren riesig, alle lagen auf metallischen Gerüsten, um sie vom Boden fernzuhalten. Die Scheibe am Ende war ebenfalls riesig und Colonel Jim sagte, dass es sich um ein deutsches Kriegs-UFO aus dem Zweiten Weltkrieg handelte, das 1938 gebaut wurde und auf Gerüsten höher aufgebockt worden war, weil es unterhalb eine Geschützstellung hatte, die die Deutschen als ›Todesstrahl‹ bezeichneten. Es hatte eine andere Form als das andere Fluggefährt, und es hatte eine dunkle Farbe und eine größere Oberseite, die wohl um die dreieinhalb Meter hoch war. Diese Untertasse hatte einen Durchmesser von ungefähr achtzehn Metern.«14
Kewper beschrieb weiter, was ihm über die Bergungsorte der vier deutschen Fliegenden Untertassen gesagt worden war:
»Colonel Jim sagte, die anderen vier seien in fremdem Gebiet gefunden worden. Er sagte, dass die deutschen Messerschmitts, Haunebu I und Haunebu II, in Deutschland erbeutet wurden. Die anderen, kleineren zwei Vril-Fluggeräte waren, glaube ich, auch aus Deutschland geholt worden, aber Colonel Jim tat so, als wüsste er nicht, wo diese beiden Fluggeräte gefunden wurden.«15
Es ist klar, dass diese Fluggeräte nach dem Zweiten Weltkrieg im Rahmen eines verdeckten Suchprogramms wie Operation LUSTY in die Vereinigten Staaten gebracht wurden. Folglich wird die Behauptung, dass die Operation LUSTY ein drittes Team hatte, das ausschließlich deutsche Fliegende Untertassen suchte und in die USA brachte, durch dokumentarische und Whistleblower-Beweise gestützt.
Dies bringt uns zu Tsiens Forschungskompetenz im Bereich Überschall und seiner Reise in das besetzte Deutschland als Teil des zweiten Teams von Operation LUSTY unter der Leitung von Kármáns. Neben Daten über Raketen und Kampfjets haben von Kármán und Tsien mit Sicherheit auch Informationen über die Prototypen deutscher Fliegender Untertassen gesammelt, die von LUSTYs mysteriösem dritten Team geborgen und heimlich in die USA transportiert worden sind. Es wäre wenig sinnvoll gewesen, wenn Wissenschaftler des zweiten Teams wichtige Nazi-Mitarbeiter über die Raketen und Jet-Antriebstechnologien befragt hätten, die von Team Eins gesammelt wurden, aber nicht über die unschätzbaren Technologien, die vom dritten Team geborgen wurden.
Man