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Theologie im Kontext des Ersten Weltkrieges


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/ L. Koch (Hg.), Erster Weltkrieg (wie Anm. 1), wird die Religion überhaupt nicht eigens thematisiert, auch nicht im Kapitel: T. Rohkrämer, Ideenkrieg: Sinnstiftungen des Sinnlosen. Ebd. 385–409. – In der Rubrik „Darstellungen“ bei G. Hirschfeld / G. Krumeich / I. Renz (Hg.), Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn, 2. erweiterte und aktualisierte Studienausgabe, Paderborn 2014, gibt es immerhin einen ursprünglich französischen Beitrag Religion von sechs Seiten aus der Feder von A. Becker (ebd. 192–197); außerdem in der Rubrik „Lexikon“ einen Artikel Katholizismus von R. Haidl (ebd. 607f.) sowie einen Artikel Protestantismus von G. Hübinger (ebd. 782f.). – Inzwischen liegen jedoch etliche monographische Studien zum Thema vor: S. Fuchs, „Vom Segen des Krieges“. Katholische Gebildete im Ersten Weltkrieg. Eine Studie zur Kriegsdeutung im akademischen Katholizismus (Contubernium 61), Stuttgart 2004; A. Jantzen, Priester im Krieg. Elsässische und französisch-lothringische Geistliche im Ersten Weltkrieg (VKZG.B 116), Paderborn u.a. 2010; O. Göbel, Die Fuldaer Katholiken und der Erste Weltkrieg. Zur konfessionellen Spezifik nationaler Integration am Beispiel der fuldischen katholischen Publizistik 1914–1918 (Beiträge zur Kirchen- und Kulturgeschichte 23), Frankfurt a.M. u.a. 2011; eher journalistisch: M. Lätzel, Die katholische Kirche im Ersten Weltkrieg. Zwischen Nationalismus und Friedenswillen, Regensburg 2014. Vgl. außerdem: G. Baadte, Katholischer Universalismus und nationale Katholizismen im Ersten Weltkrieg, in: A. Langner (Hg.), Katholizismus, nationaler Gedanke und Europa (Beiträge zur Katholizismusforschung, Reihe B), Paderborn 1985, 89– 109; K. Schreiner, „Helm ab zum Ave Maria“. Kriegstheologie und Kriegsfrömmigkeit im Ersten Weltkrieg, in: RJKG 25 (2006) 65–98; C. Holzapfel, Krieg als „heilsame Kreuzes- und Leidensschule“. Die religiöse Deutung der Weltkriege, in: RJKG 25 (2006) 99–126; C. Schlager, Zwischen Feindesliebe und Erbfeindschaft. Die katholischen Kirchen in Deutschland und Frankreich und der Erste Weltkrieg, in: R. Johler u.a. (Hg.), Zwischen Krieg und Frieden. Die Konstruktion des Feindes, Tübingen 2009, 177–206; A. Holzem, „… wenig gebetet, aber heißer als je“: Katholiken im Ersten Weltkrieg (1914–1918), in: zur debatte. Themen der Katholischen Akademie in Bayern 5/2012, 25–29.

      3 So H. Hürten, Kurze Geschichte des deutschen Katholizismus 1800–1960, Mainz 1986, 183. Vgl. auch H. Lutz, Die deutschen Katholiken in und nach dem ersten Weltkrieg, in: Hochland 55 (1962/63) 193–216; A.-H. Leugers, Einstellungen zu Krieg und Frieden im deutschen Katholizismus vor 1914, in: J. Dülfer / K. Holl (Hg.), Bereit zum Krieg. Kriegsmentalität im wilhelminischen Deutschland 1890–1914. Beiträge zur historischen Friedensforschung, Göttingen 1986, 56–73; R. van Dülmen, Der deutsche Katholizismus und der erste Weltkrieg, in: ders., Religion und Gesellschaft. Beiträge zu einer Religionsgeschichte der Neuzeit, Frankfurt a.M. 1989, 172–203; A. Holzem / C. Holzapfel, Der erste Weltkrieg in der Erfahrung von Katholiken, in: ThQ 182 (2002) 279–297.

      4 O. Göbel, Katholiken (wie Anm. 2), 48–52 berichtet, dass es bei der Bekanntgabe der Regierungserklärung Österreich-Ungarns an Serbien im katholisch geprägten Fulda zu Jubel und spontanen Kundgebungen in Restaurants und Cafés kam. Patriotische Lieder wurden angestimmt. Dasselbe wiederholte sich, noch einmal verstärkt, bei der Kriegserklärung Deutschlands an Russland. Der Andrang von Freiwilligen, gerade auch bei älteren Schülern und Studenten war enorm. Die Fuldaer Zeitung schrieb: „Die Heimat ist bedroht von asiatischen Barbaren“. Auch in den kommenden Monaten wird aus Fulda und dem Umland von patriotischen Treffen und Äußerungen berichtet, die auch von katholischen Vereinen und Verbänden ausgerichtet wurden. Ein – allerdings auswärtiger – Pfarrer feierte in einer klassischen Rede die Vaterlandsliebe und wies auf die jeden Bürger betreffenden „heiligsten Verpflichtungen Thron und Altar gegenüber“ hin. Seine Aufforderung zur Treue gegenüber Vaterland und Kaiser sei durch ein „donnerndes Hurra“ aus „vielen begeisterten Herzen“ beantwortet worden. Noch im Dezember 1916 wurde eine Rede beim Katholischen Volksverein, in der zu „Opfersinn und Tatkraft und Arbeit für den Endsieg“ aufgefordert wurde, mit starkem Beifall bedacht, worauf spontan das Deutschlandlied gesungen wurde. Allerdings scheint der nationalen Begeisterung durch das religiöse Bekenntnis eine gewisse Grenze gezogen worden zu sein.

      5 Die Kriegspredigten etwa des Speyerer Bischofs Michael Faulhaber zeigen, dass er als Feldgeistlicher seine Aufgabe, die Soldaten zu mobilisieren, durchaus ernst genommen hat. Vgl. M. von Faulhaber, Waffen des Lichtes. Gesammelte Kriegsreden, Freiburg i.Br. 1915, 51918.

      6 Ein authentisches Panoptikum bietet: Sankt Michael. Ein Buch aus eherner Kriegszeit zur Erinnerung, Erbauung und Tröstung für die Katholiken deutscher Zunge. Mit einer Einführung von Paul Wilhelm von Keppler, hg. von J. Leicht, Würzburg 1917, 21918, 31920.

      7 So wurde schon vor 1914 für den deutschen Katholizismus eine latente Kriegsbereitschaft festgestellt, die sich vor allem aus der Furcht vor einer erneuten Ghettoisierung und also einem neuen Kulturkampf speiste. Vgl. A.-H. Leugers, Einstellungen (wie Anm. 3), hier 61f.

      8 So etwa im Bonner Collegium Leoninum durch dessen Direktor Wilhelm Stockums (1877–1956): „Ich bin fest davon überzeugt, dass Sie freudig und opferbereit ihre Person und ihre Kräfte dem Vaterlande zur Verfügung stellen werden […] Mit Gott für König und Vaterland“. Und, über die Reaktion der Theologiestudierenden: „Alle waren erfasst von einem patriotischen Hochgefühl, zugleich aber auch von patriotischer Ergriffenheit. Wie von derselben spontanen Eingebung getrieben, stimmten alle aus freier Kehle das alte Lied an ‚Deutschland, Deutschland über alles‘“. W. Stockums, Die Bonner Konvikte und ihre Theologen während des Weltkrieges 1914–1918. Kriegs-Erinnerungen, gesammelt und hg., Bonn 1920, hier 101f., zit. nach E. Gatz, Die Katholische Kirche in Deutschland im 20. Jahrhundert, Freiburg / Basel / Wien 2009, 55. – Über die Bewährung der Theologiestudenten und des Klerus im Weltkrieg vgl. auch: G. Pfeilschifter (Hg.), Feldbriefe katholischer Soldaten, 3 Bde., Freiburg i.Br. 1918; J. Krieg, Die Theologiekandidaten der Diözese Regensburg im Weltkrieg 1914–1918, Regensburg [1923]; B. Meier, Der bayerische katholische Klerus im Felde 1914–1918, Eichstätt 1937; J. A. Aich (Hg.), Im Dienste zweier Könige. Das Heldenbuch der Kriegstheologen, Breslau 1937; L. Börst, Die Theologen der Erzdiözese München und Freising im Weltkrieg 1914–1918. Ein Beitrag zur Geschichte der Erzdiözese München und Freising, München 1938; ders., Die Theologen der Erzdiözese Bamberg im Weltkrieg 1914–1918. Ein Beitrag zur Geschichte des Erzbistums, Speyer 1939; B. Danzer, Beteiligung der Benediktiner-Kongregation v. St. Ottilien (für Auswärtige Missionen) am Weltkrieg 1914–1918. Als Dankes- und Erinnerungsgabe in Liebe gewidmet den vom Felde heimkehrenden Mitbrüdern, St. Ottilien 1919; B. Mencke, Früh vollendet. Erinnerungen an die im Felde gefallenen Kleriker der Franziskanerprovinz vom Hl. Kreuze, Paderborn 31920.

      9 Vgl. O. Göbel, Katholiken (wie Anm. 2), 59. Weitere Zahlen bei E. Gatz, Von der Beilegung des Kulturkampfes bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, in: ders. (Hg.), Geschichte des kirchlichen Lebens in den deutschsprachigen Ländern seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Bd. 4: Der Diözesanklerus, Freiburg / Basel / Wien 1995, 125–146, hier 145.

      10 K. Hammer, Deutsche Kriegstheologie, 1870–1918, München 1974 (erstmals 1971), 74. – Hammers Studie ging aus einer Habilitationsschrift über die Theologie des Krieges im protestantischen Deutschland des Zweiten Kaiserreichs hervor und wurde – so hat es den Anschein – konfessionell geweitet, um den Protestantismus nicht gar zu hart erscheinen zu lassen und die „Last“ einigermaßen auf beiden Schultern zu verteilen. Der Blick in den Dokumentenanhang (eine ziemlich beliebige, wenig aussagekräftige Auswahl) zeigt allerdings – sowohl in der Menge, als auch in der Aussage – deutliche Unterschiede zwischen den Konfessionen.

      11 Vgl. C. Dove, Matthias Erzberger. Ein Leben für die Demokratie (Mensch – Zeit – Geschichte) Stuttgart 2011, 140–150; R. Haehling von Lanzenauer, Der Mord an Matthias Erzberger, Karlsruhe 2008.

      12 So wurden etwa Berichte über vaterlandsverräterische Aktionen katholischer Priester im Elsass gestreut, außerdem in protestantischen und konservativen deutschen Blättern Gerüchte über